G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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      »Gut, kommen Sie herunter, Corporal!«

      Er reitet also nach Süden – nun gut, dann sind die Apachen auch dort, dachte Harris. Man soll es nicht glauben, was zwei Apachen für Ärger machen können.

      Er hatte keine Ahnung, welchen Ärger sie noch machen sollten.

      *

      Der Pima ritt langsam, weil die Spur zu schwach und der Himmel dunkel und verhangen war.

      Süden, dachte der Pima, immer Süden – ja. Zwei Tage alte Spur.

      Er dachte, wie er sprach, wenn er sich mit Lattimer oder anderen Soldaten unterhielt. Er dachte in jenem Kauderwelsch, in das sich manchmal indianische Wortbrocken mischten, und er sah wieder nach Süden.

      Der Himmel gefiel ihm nicht. Die Sterne, die genau über ihm standen, waren kaum zu sehen. Tiefer im Süden war alles dunkel und trostlos, stickig-schwül. Die Luft stand wie eine Glocke, unter der sich Feuchtigkeit angesammelt hatte, um ihn und sein Pferd.

      Die Totenstille wurde von keinem Windhauch, der sonst durch die nahen Kakteen strich und ihren in ihren Stacheln säuselte, unterbrochen. Es war, als hielte der Wind seinen Atem an. Und der Pima mit seinem Gespür für einen Wetterumschlag dachte an das wenige Wasser, an Sand, den plötzlichen Sturm vor sich zu riesigen Wolken aufblies und stunden- oder tagelang über das Land fegte.

      Nicht meine Schuld, dachte der Pima. Warum immer meine Schuld? Geben keinen Befehl, sagen nicht, daß Shanopack soll reiten, nachsehen die Spur, wohin sie gehen, wohin führen. Geben Shanopack keinen Befehl.

      Der Chief-Scout Lattimer verstand ihn, aber die anderen würden ihn nie begreifen. Man mußte ihm sagen, was er tun sollte, ihn auf eine Spur setzen, und dann würde er sie auch nicht verlieren.

      Geben Shanopack keinen Befehl, dachte der Pima beleidigt und voller Zorn. Er hatte die Mienen der Soldaten studiert und genug gesehen: ihre Wut, ihre heimlichen Vorwürfe. Ein-Balken-Lieutenant geben keine Befehl, und alle sehen Shanopack an. Immer Shanopack schuld, immer schuld Indianerscout, immer.

      »Mo-kun-ha-nado!«

      Das letzte Wort stieß er in seiner Sprache aus. Es war eine Formulierung, die eigentlich aus vielen Worten bestand und soviel bedeutete wie »Dummköpfe«.

      Sandwind kommt, dachte der Pima, kommt viel Sandwind. Haben kein Wasser für Pferdenüster saubermachen, haben kein Wasser zu trinken, werden ganz schlimme Medizin bekommen.

      Die Spur führte ins Tal. An den Hängen wuchsen Kakteen, und er hatte Hunger, dachte plötzlich an eine Schlange. Es konnte ruhig eine junge Klapperschlange sein, die er abziehen und roh verzehren würde.

      »Ho-te… Ho-te!« sagte der Pima kehlig und trieb sein Pferd wild an. »Lauf doch, lauf!«

      Das Pferd zockelte los. Der Pima dachte an seine Schlange und an die Spur, die durch dieses Tal nach Süden verlief. Dann hörte er etwas.

      Es war wie ein Singen, hoch und dünn, das plötzlich die Stille verdrängte.

      »Kayjaaah!«

      Der Pima zuckte instinktiv zusammen, als er das singende Geräusch hörte. Sie hatten zwischen den Kakteen auf ihn gelauert und sich nun aufgerichtet. Er war ahnungslos in die Falle geritten, die ihm die Apachen gestellt hatten.

      Es gab kein Zurück. Jede auch noch so schnelle Reaktion hätte den Pima nicht retten können.

      Pock!

      Der Pima Sha spürte den Stoß genau zwischen den Schulterblättern in seinem Rücken und zuckte stöhnend zusammen. Seinen Kriegsruf bekam er noch heraus, ehe ihm das Pock die Luft abriß und sein Mund offen blieb – weit offen. Er schrie nicht mehr, er spürte auch den zweiten Anstoß tief links zwischen den Rippen. Sein Pferd sprang wiehernd an, und er fiel bereits.

      Haben gewartet, dachte er, haben gewußt. Lattimer nach Norden, Pima kommt nach Süden. Immer zu schlau für Pima gewesen, böse Medizin für alle Pimas. Apachen schlechte Medizin für Pima.

      In diesem Moment schlug er auf, und der eine Pfeil zwischen den Schulterblättern brach glatt durch. Der Fall erschütterte ihn und vertrieb die Lähmung, während er noch einmal über die rechte Seite herumrollte und auf dem Bauch liegenblieb.

      Nein, tot war er noch nicht, aber er starb. Und er haßte die Apachen, wie sein ganzes Volk sie verflucht und gehaßt hatte. Kein Indianerstamm mochte die Apachen. Sie glichen streunenden Hunden und waren gefährlich. Sie hatten nie ein Bündnis mit anderen Völkern geschlossen, sondern waren stets Ausgestoßene gewesen.

      Krrck! machte es links von ihm.

      Er hörte das Geräusch, das so typisch für das Brechen eines trockenen und zu Boden gefallenen Kakteenohres war, auf das ein Fuß trat. Dann knirschte der Sand links, während es rechts raschelte.

      Der Pima lag still und wußte nun, daß der Apache links bereits aus den Kakteen am Hang getreten war. Der andere glitt noch durch die Stachelpfeifen und war weiter entfernt.

      Sie genau wissen, überlegte der sterbende Pima, daß sie nur durften Bogen nehmen. Kein Gewehrschuß. Ich bin geritten drei Stunden, aber ist Nacht, und hören einen Schuß fünfzehn Meilen weit. Darum haben sie nicht ihre Gewehre.

      Der Pima lag mit der rechten Hüfte auf seinem Revolverhalfter. Er war stolz gewesen, als ihm die Armee das Halfter und die Waffe gegeben hatte. Und er hatte den Revolver noch im Fall gezogen. Jetzt hielt er ihn auf dem Bauch und spannte den Hammer, während das Knirschen immer lauter wurde.

      Dann nahm er noch mal all seine Kraft zusammen, stieß sich mit der Linken ab und rollte herum.

      »Ke…«

      Der Apache schrie gellend auf, aber der Pima war zu schnell auf dem Rücken. Er sah den Apachen und den gespannten Bogen in der linken Hand, in der rechten den Schaft des Pfeiles. Dann schnellte die Sehne vor, der Pfeil zischte los.

      »Hund!« keuchte der Pima.

      Gleichzeitig drückte er ab.

      Der Pfeil bohrte sich neben ihm in den Sand, aber seine Kugel traf den Apachen unter den Rippen, ließ ihn zurücktaumeln und die Hände auf den Bauch pressen.

      Der Pima sah noch, wie das Blut dem Apachen über den Bauch und zwischen die Finger rann – und lächelte, als das laute Brüllen hinter ihm die Nacht zerriß und die Gewehrkugel seinen Körper ein Stück über den Sand rutschen ließ.

      Plötzlich sah er die Sterne – eine Menge Sterne an einer schwarzen Dekke, die auf ihn herabfiel.

      Sie gehört Schüsse, dachte der Pima. Der Ein-Balken-Lieutenant Schüsse hört und weiß, daß Pima tot.

      *

      Verdammt, dachte Murphy, ist das schwül. Diese scheußliche Hitze macht einen ganz und gar fertig. Das ist mir ja noch nie passiert, wenn ich mit einer Frau zusammen war. Ich kann nicht mehr, ich…

      Murphy riß die Augen weit auf. Er schwitzte, und als er sich aufstemmte, war ihm, als bliebe seine Haut an der Joan Storks kleben. Nackte Haut auf nackter Haut. Fahler Sternenschimmer lag auf ihren Brüsten, als er leise ächzend neben ihr auf die Decke sank.

      »Was

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