G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco страница 52

G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

Скачать книгу

style="font-size:15px;">      »Ich – ich kann nicht«, hatte er geschluchzt. »Du liebst mich nicht, du hast Mitleid mit mir, darum willst du es tun. Du kannst keinen Menschen mehr lieben, du bist tot. Er hat dich umgebracht, der Teufel. Du hast kein Herz mehr, Chiquita.«

      »Stell dich nicht so an, Arminto. Was ist denn dabei? Komm, du kannst mich haben, so oft du willst!«

      »Nein, nein, ich kann nicht. Verstehst du nicht, Chiquita? Du kannst niemanden auf der ganzen Welt mehr lieben. Ach, mein Gott, es ist zu spät.«

      Er war davongestolpert und hatte bitterlich geweint. Und sie hatte über den kleinen Narren gelacht.

      »Por favor, Chiquita mi – Paloma…«

      Die Frau öffnete die Augen und schüttelte sich. Die Bilder waren in rasender Schnelligkeit an ihr vorbeigezogen. Sie hatte all das gesehen, was die schreckliche Erinnerung ausmachte.

      Arminto, dachte sie. Ja, ich bin tot, aber ich will das verfluchte Lied nicht mehr hören. Aufhören, Benito, du verdammter Kerl, aufhören! Ich schieße in das verdammte Faß, dann wirst du schön springen, du dummer Kerl.

      Die Frau sprang jäh auf und stürmte zum Tisch, nahm den Gurt hoch und riß den Revolver aus dem Halfter, als sie den Jungen in der Tür stehen sah.

      Er schlich immer so leise, daß man ihn nie kommen hörte. Er kochte für alle und hieß Juan Florino. Er war erst sechzehn Jahre alt und trug ständig ein tiefsitzendes Halfter. Juan war stolz auf die Waffe, aber wenn er schoß, drohte sie ihn jedesmal von den Beinen zu reißen.

      »Juan, was, zur Hölle, willst du?«

      »Miß«, sagte Juan. Seine Blicke ließen sie nicht los, er war hungrig wie ein junger Hund. Ihn hatte es ganz schön gepackt. »Miß Laurie, Braten, das schönste Stück, Miß Laurie. Für Sie, Miß Laurie.«

      Einmal hatte sie ihn angefaucht, als er sie Dona Laurie genannt hatte:

      »Verdammt noch mal, ich bin keine Mexikanerin, ich werde auch nie eine sein. Für dich bin ich Miß Laurie, verstanden?«

      Noch einmal so jung sein, dachte sie, einmal noch so jung sein können. Ich war so alt wie er, als ich Charlie Reegan kennenlernte und von zu Hause wegrannte.

      Jesse war schon vor mir weggelaufen, der hatte die Nase voll von drei Kühen und Hunger, der konnte sein Geld mit dem Revolver leichter verdienen. Wie der Junge mich dauernd ansieht. Ich könnte ihn… Warum eigentlich nicht? Jeder fängt mal an – warum soll der nicht auch anfangen dürfen? Ich habe genug getrunken, um es zu tun – mit dem Jungen da.

      »Na, dann komm her, Juan!«

      Wie der Junge lächelte. Der war dankbar für jedes freundliche Wort, er würde ihr die Füße küssen und alles für sie tun.

      »Komm hierher!«

      Sie legte sich wieder auf das Bett und ließ ihn kommen. Seine Augen verrieten alles, was er dachte. Er blickte auf ihre Hüfte, auf ihre Brüste, die sich unter der Bluse abhoben. Der Junge war ja verrückt, aber er wollte es haben, und er sollte es so bekommen, daß er nachher nicht mehr gehen konnte. Nein, das war zu brutal. Er sollte langsam kosten dürfen…

      »Na, komm, stell hin! Willst du dich nicht setzen? Hierhin – na, komm schon!«

      »Ja, Miß Laurie.«

      Juan Florino setzte sich auf die Bettkante, und sie nahm den Teller, griff nach dem Bratenstück, nahm es mit der rechten Hand hoch und biß hinein. Dabei hob sie die Linke und ließ sie über die Bettkante gleiten, bis sie den Schenkel Juans berührte.

      Sie spürte, wie sich der Schenkel sofort anspannte und zu zittern begann. Ihre schillernden Augen blickten träge auf das langsam blaß werdende Gesicht Juans, während sie den Braten zwischen den Zähnen zermalmte.

      »Na, Juanito, du bist ein hübscher Junge, beinahe ein richtiger Mann.«

      Ihre Hand glitt immer höher. Der Junge schloß die Augen. Er war aschfahl und atmete, als müßte er jeden Moment ersticken. Dann zitterte er am ganzen Leib, und sie beobachtete ihn, wie eine Schlange ein hypnotisiertes Kaninchen betrachtet, das sie gleich mit Haut und Haaren verspeisen will.

      Aber dann…

      Der Schrei gellte über den Hof, als ihre Hand gerade ganz oben war und sich schon krümmte. Der Schrei mischte sich schrill und markerschüttend mit dem Gesang und den Klängen der Gitarre.

      »Los Americanos! Cavalleria Americano, atencion!«

      Was dann kam, war ein brüllender Knall, ein dumpfes, hartes und trockenes Krachen, das mit dem entsetzlichen Schrei eines Mannes zusammenfiel.

      »Hände hoch! Streckt sie hoch – alto los manos!«

      Rumms – rumms!

      Schreie, furchtbare Schreie. Und dann das Poltern unten im Flur, die Schritte auf der Holztreppe.

      »Jack, bleib unten, paß auf!«

      Lattimer! ging es ihr durch den Kopf.

      »Juan, schnell hinaus zu dem Gefangenen!«

      Der Junge sprang auf. Er hätte jeden ihrer Befehle blindlings ausgeführt. Er stürmte zur Tür und riß den Revolver heraus, dann sprang er nach rechts in den Gang. Aber sie war noch schneller als er und rannte an ihm vorbei, den Revolver in der Hand.

      »Juan, die Treppe, paß auf!«

      Dort wo die zweite Treppe zur Dachluke führte – in jenen stumpfen Winkel im Schatten –, waren die Tür und das Zimmer, in dem Lewis Claiborn gefesselt auf dem Bett lag.

      Den Schlüssel hatte Sam Clinton in der Tasche, aber das Schloß taugte nicht viel, die Tür war deshalb mit einem Eisenriegel gesichert.

      Laurie Miller riß den Revolver hoch und den Riegel zurück. Hinter ihr lief Juan vorbei, beugte sich über das Treppengeländer am Absatz und richtete den Colt nach unten, um zu feuern.

      Der Schuß krachte.

      Juan, du Narr, warum hast du denn so weit über das Geländer gesehen und dich vorgebeugt? dachte sie noch, als er von einer Kugel getroffen wurde und zusammenzuckte. Er wankte mit ausgebreiteten Armen zurück, prallte gegen die Wand, an der er sich stöhnend entlangschleppte.

      Die Frau drückte dreimal hintereinander ab. Aus dem Revolverlauf schossen grelle Flammenzungen auf das Türschloß zu. Dann stieß sie mit dem rechten Fuß gegen die Tür, die nach innen schwang.

      Irgendwo rechts hinter ihr sackte Juan zu Boden und stöhnte gräßlich. Aber vor ihr brannte die Lampe auf dem Tisch in der Mitte des Zimmers. Das Licht beschien den Mann mit dem Stoppelbart, der fest an das Bett gebunden war. Er hob den Kopf und sah aus weit geöffneten Augen zur Tür.

      »Halt, halt, den Revolver weg, Mrs. Stork! Lassen Sie die Waffe fallen!«

      »Du schießt nicht, Lattimer«, sagte sie höhnisch und hob die Waffe, um auf Claiborn zu zielen. »Du schießt auf keine Frau, Lattimer, du nicht!«

      »Fallen lassen, oder ich drücke ab! Weg mit dem Eisen!«

      Der

Скачать книгу