G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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wird mit mir so wenig reden können wie mit einem Marsbewohner«, gibt Angus kühl zurück. »Vielleicht ist es besser, wenn ihr jetzt geht, ihr verschwendet nur eure Zeit. Vielen Dank, Jane, aber behalte dein Geld. Es gehört den Harfields und nicht einem Haley. Laßt mich in Ruhe.«

      »Bruder…«, sagt Mark heiser.

      »Das kannst du dir sparen«, unterbricht Angus. »Wenn dich jemand von der Ranch gejagt hätte, würde ich gleich mitgegangen sein. Und das ist nichts als die Wahrheit. In meinen Augen hast du versagt. Komm jetzt nicht und sage, daß du mir helfen willst, dazu ist es zu spät. Habe ich mich in eine Sache gebracht, dann bringe ich mich auch wieder heraus, ohne Hilfe von dir oder einem anderen Haley. Das ist alles.«

      Mark tritt dicht an das Gitter und flucht leise. Turgill sagt grimmig:

      »Immer, wenn er den Mund aufmacht, dann erinnert er mich an den alten Markus John Haley. Du kannst genausogut mit einem Stein reden, Mark, mehr Erfolg hast du hier auch nicht. Kommt raus, er kann über seinen Dickschädel lange genug nachdenken. Angus, du bist ein sturer Hund.«

      Angus gibt keine Antwort. Er hört sie hinausgehen, der Schlüssel rasselt im Schloß.

      Er liegt still, die Arme unter dem Nacken verschränkt, und den Blick auf die Decke gerichtet.

      Mark will ihm helfen, aber auf eine Art, die unannehmbar ist. Mark mag ein guter und aufrechter Mann sein, jedoch ist er in Wahrheit seinem Vater nicht gewachsen, vielleicht ist das niemand hier, das dürfte der Wahrheit sehr nahe kommen.

      Es würde mir, denkt Angus, verteufelt wenig ausmachen, zu Old Mark zu gehen und ihn um Geld zu bitten, sollte ich an Marks Stelle sein.

      Aber Mark kneift, er will dem Streit zwar nicht ausweichen, aber er läßt ihn auf sich zukommen, denn der alte Markus John Haley wird mit tödlicher Sicherheit davon erfahren, daß sein ältester Sohn Geld von seiner zukünftigen Frau angenommen hat. Dann wird er wild werden und Mark zur Rede stellen. Genau das ist Marks Art, er wehrt sich aus der Verteidigung heraus, er läßt seinen Gegner kommen – in diesem Fall seinen eigenen Vater. Das ist schon damals so gewesen, als er Jim Marton herausgefordert hat. Und würde Marton nicht unfair mit dem Revolver geschlagen haben – sicher hätte Mark ihn verprügelt. Dieser Revolver hat Angus damals erregt, daß er eingegriffen hat, dabei war nicht mal sicher, ob er nicht eine Kugel erwischen würde, er hat aus seinem Impuls heraus gehandelt, dem Bruder zu helfen, und ein Unrecht zu bekämpfen. Und darum ist er heute ein Mann ohne Heimat.

      In seine Gedanken hinein kommt auf einmal die sanfte, leise Stimme des Mannes, den er beinahe vergessen hat.

      »Jeder Mann in diesem Land«, sagt der seltsame Rual träge, »kennt euch Haleys. Du bist wohl nicht allzu erfreut, daß sie jetzt etwas von dir wollen, wie? Ich weiß, damals hat dich dein Vater weggejagt.«

      »Ja«, sagt Angus einsilbig. »Ich komme hier heraus, ich weiß nicht wie, aber – ich glaube, ich habe noch Freunde.«

      »Und was wirst du dann tun, Angus?«

      »Einen Mann herbringen«, sagt Angus knapp. »Wahrscheinlich werden sie mich dann wegen des Ausbruches einlochen, aber mich einen schießwütigen Narren nennen zu lassen, der andere anschießt, das dulde ich nicht. Ich gehöre nicht mehr zu der Haley-Sippe, daran wird man sich gewöhnen müssen.«

      »Du bist sehr schnell, sagt man«, murmelt Rual leise. »Es gibt, so sagt man, niemanden hier, der so schießen kann wie du, Angus. Du suchst einen Mann, wie?«

      »Ja – und ich werde ihn finden.«

      »Die letzte Spur ist drüben.«

      »Drüben«, sagt Rual und hebt heftig den Kopf an. Er weiß natürlich, daß Mexiko gemeint ist. »In welcher Ecke?«

      »Ungefähr Coyame, Rual.«

      Rual schweigt mindestens drei Minuten. Dann aber sagt er vorsichtig:

      »Wenn du hinauskönntest, ohne daß du irgend etwas tun mußt, würdest du gehen?«

      »Dumme Frage«, erwidert Angus trocken. »Natürlich würde ich die erste Gelegenheit benutzen, um verschwinden zu können. Ich muß den Mann haben. Verstehe mich richtig, ich will niemals wieder auf die Haley-Ranch, dort bekommen mich keine zehn Pferde hin. Aber ich will beweisen, daß ich nichts mit dem Schuß auf Wagner zu tun habe, das ist der einzige Grund, weshalb ich verschwinden will. Wie kommst du auf den Gedanken, daß ich hier herauskommen könnte?«

      »Manchmal«, sagt Rual sanft. »Manchmal schickt der Himmel einen Mann, den man brauchen kann. Ich muß auch in die Gegend, Angus, in die du willst, aber ich bin nicht sehr gesund. Einem Mann, der mich begleitet, würde ich – fünfhundert Dollar zahlen.«

      »Fünf…«

      Angus Haley liegt jäh auf der Seite und starrt den lächelnden Rual groß an.

      »Dann ist es nicht ungefährlich, dich zu begleiten, wie?«

      »Du sagst es, es kann sehr gefährlich sein. Und ich bin ein schlechter Mann mit dem Revolver und dem Gewehr. Wie gesagt – fünfhundert Dollar bei Antritt der – na, sagen wir – Reise.«

      »Hast du das Geld denn?«

      »Es liegt im Office im Schrank, sogar noch etwas mehr. Wenn du mich bis dreißig Meilen nach Mexiko begleitest, dann bekommst du diese fünfhundert Dollar sofort.«

      Angus sieht ihn aufmerksam und verwundert an. Dieser sanfte, ruhige Mann, der diese abgetragenen Sachen trägt, hat derart viel Geld? Das ist doch beinahe nicht möglich.

      »Hör mal, hast du auch kein Fieber, Rual?«

      »Ich glaube nicht«, sagt Rual lächelnd. »Ich bin nicht sehr gesund, aber ich weiß genau, was ich sage. Ich kann hier zu jeder Zeit raus, aber draußen bin ich wahrscheinlich weniger sicher als hier drinnen. Jemand möchte mich haben. Und hat er mich, dann bringt er mich mit Sicherheit um.«

      Er spricht davon so ruhig, als wenn er sich über das Wetter unterhält. Dabei aber hat Angus das bestimmte Gefühl, daß Rual sich seiner Worte vollkommen sicher ist.

      »Moment«, sagt er etwas rauher. »Um was geht es hier? Hast du etwas verbrochen, Mann, daß man dich umbringen will?«

      Rual antwortet: »Jemand will etwas haben, das nur ich weiß und besitze. Er würde dafür nicht nur einen, sondern mehrere Morde begehen. Stelle keine Fragen nach dem, was es ist. Ich biete dir fünfhundert Dollar in gutem Geld. Dafür hast du nicht mehr zu tun, als jeden Mann von mir fernzuhalten, der mich umbringen will. Es können mehrere Männer sein, die Möglichkeit ist wahrscheinlicher als die, daß du es nur mit einem Gegner zu tun bekommst. Ich werde dich vielleicht zehn Tage brauchen, nicht mehr. Fünfhundert Dollar, Angus!«

      »Das heißt, ich müßte jemanden erschießen – oder anschießen?« fragt Angus heiser. »Ich soll dich schützen. Und die Leute, vor denen ich dich schützen soll – sind das ehrliche Leute?«

      Rual sieht ihn ganz offen an, dann sagt er spröde:

      »Es sind Banditen, Mörder und Schurken. Du könntest für jeden, der von dir erschossen wird, sogar eine Prämie bekommen. Ich lüge nicht, es ist die Wahrheit. Wenn du den ersten dieser Schurken siehst, dann wirst du wissen, daß ich nicht gelogen habe. Glaubst du aber, daß ich gelogen habe, dann kannst du mich allein

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