G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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hat immer noch Angst, läßt Angus vorbei, aufsitzen und durch das Tor reiten.

      Die Gasse ist leer, Angus sieht sich um, winkt.

      »Komm, Rual!«

      Er kommt, liegt fast auf seinem großen pechschwarzen Pferd. Er ist so klein und so mager, daß er nur wie ein Schatten auf dem Pferd wirkt.

      Dann reiten sie, Angus will voran.

      »Nein, nein, bleib hinter mir, sie können von hinten besser schießen. Sie schießen nie von vorn!«

      »Du hast ja Angst, Mann!«

      »Wenn du an meiner Stelle wärest, du hättest auch Angst!«

      Die Gasse, irgendwoher Musikfetzen, Gelächter. Noch eine Straße. Angus sieht den kleinen Rual halten.

      »Angus, sieh dich um!«

      »Natürlich, Junge!«

      Angus sieht sich um, aber auf der Straße ist niemand.

      »Soll ich zuerst reiten?«

      »Ja, Angus, aber warte drüben auf mich.«

      Angus Haley reitet an, er hält drüben und winkt. In der Linken hat er jetzt den Revolver, und Rual kommt.

      Und da taucht jemand rechts aus einem Haus auf, bleibt stehen und sieht auf die Straße, blickt genau zu Rual hin. Es ist ein Ranger, die Uniformknöpfe blinken.

      In der nächsten Sekunde sagt der Mann schon scharf:

      »He – he, das ist doch… halt, anhalten!«

      Rual wird noch kleiner, sein Pferd springt an.

      Und da zieht der Ranger seinen Revolver.

      Der Schuß kracht, als das Pferd in die Gasse rast und Angus sein Pferd herumreißt.

      »Weg«, sagt Rual laut. »Weg hier, Angus!«

      Er prescht jetzt voraus. Die Hufe trommeln durch das kurze Stück Gasse. Beide jagen über die Straße, sehen den Bachlauf vor sich.

      »Kennst du dich aus, Rual?«

      »Nein, nicht genau, führe du, aber schnell, die kommen nach, die kommen uns bis in die Hölle nach!«

      »Uns wird man nie finden, Junge, ich kenne das Gebiet wie meine Hosentaschen.«

      Die Pferde preschen jetzt im vollen Galopp durch die Büsche. Angus sieht sich um. Der kleine Rual liegt fast auf seinem Pferd und kommt nach. Sein Pferd ist gut, der Gaul nimmt das Tempo an und hält mit.

      Bald darauf ist er neben Angus, und der kleine Rual fragt:

      »Wohin, weißt du einen sicheren Platz, an dem sie uns nicht finden?«

      »Die Eselsabhänge sind dreißig Meilen von hier«, erwidert Angus. »Ich kenne dort jeden Stein, weiß manches Versteck. Wir lassen sie erst suchen, was?«

      »Ja, zwei Tage, vielleicht drei oder vier, wenn wir Wasser haben.«

      »Wir werden Wasser haben. Weiter!«

      Rual schweigt, sie jagen durch das Land, in dem Angus groß geworden ist, kommen an einen Bach, und halten sich am Wasserstreifen. Wasser spritzt unter den Hufen der Pferde hoch, aber dann kommt Geröll.

      »Sie werden uns bei Nacht nur langsam folgen können«, sagt Angus nach gut einer Stunde Schweigen. »Erst die Helligkeit des Tages zeigt ihnen eine Fährte. Und die werden sie nur bis zum Alamito Bach verfolgen können, den erreichen sie sicher erst am Morgengrauen. Von dort aus weiß ich Wege, die sie nicht mehr entdecken, auf denen es keine Spuren geben wird. Wieder durch das Wasser, Rual, da sieht man kaum Spuren.«

      Er nimmt sein Pferd herum, aber Rual gibt keine Antwort.

      »He, halte dich in der Mitte, Rual, in der Mitte reiten, da ist es tief genug.«

      Er sieht sich um, reißt dann sein Pferd jäh herum, greift zu, aber nicht schnell genug.

      Der »Lächler« Rual rutscht vom Sattel herab und fällt zu Boden.

      Von oben blickt Angus auf sein ausgeblichenes Hemd herab und zuckt heftig zusammen.

      »Rual«, sagt er dann. »Rual!«

      Er ist mit einem Satz aus dem Sattel und beugt sich über ihn. Rual blickt ihn an und lächelt.

      »Rual, warum hast du nicht gesagt, daß er dich getroffen hat, warum denn nicht, du Narr?«

      »Ich – ich wollte erst ein Stück weg sein. Mir ist einen Augenblick schwarz vor Augen geworden, entschuldige, daß ich herabgefallen bin, Angus. Verbinde mich gut, wir müssen weiter, wir können hier nicht bleiben.«

      »Du kannst nicht mehr, Mann.«

      »Ich kann, wenn ich will. Steckt die Kugel?«

      »Ja, sie steckt, warte, ich verbinde dich. Gut zweieinhalb Stunden mußt du durchhalten können. Schaffst du das, Junge?«

      »Ich muß! Sonst bindest du mich fest. Nimm keine Rücksicht, wenn ich ohnmächtig werde. Haben wir ein gutes Versteck, dann kann ich mich dort erholen. Mach schnell, Zeit ist kostbar!«

      Angus verbindet ihn und denkt an eine zähe Katze. Es ist ein Wunder, daß Rual bis hierher durchgehalten hat. Aber noch liegen mehr als achtzehn Meilen vor ihnen.

      Wenn er das schafft, dann ist er am Ende, denkt Angus bitter. Kirby hat ihn getroffen, aber dies ist kein gesunder Mann, dieser Mann ist bereits todkrank. Was wird das?

      Er wird sterben, denkt Angus. Er wird sterben.

      *

      »Schmerzensreiche Mutter, bitte für mich in der Stunde meines Todes.«

      Angus fährt herum und sieht Rual an. Er lächelt ganz friedlich an diesem vierten Tag. Seine Lippen bewegen sich, und seine Augen sind geschlossen.

      »Angus«, sagt er dann und lächelt wieder. »Angus, komm zu dir, komm…«

      »Ja«, sagt Angus heiser und weiß, daß er nicht mehr helfen kann, daß es keine Hilfe mehr gibt. »Was willst du, was soll ich tun, Rual?«

      »Du hast nie gefragt, warum ich im Gefängnis gewesen bin, du warst nie neugierig.«

      »Du hast gesagt, ich soll nicht fragen, wie?«

      »Habe ich gesagt, ja. Angus, wir waren früher sechs Mann. Ich bin mit zwei anderen erwischt worden. Sie haben uns eingesperrt. Dann bin ich mit ihnen geflohen, vor etwa anderthalb Wochen. Sie sind tot.«

      »Wer, die anderen beiden? Kirby hat so etwas gesagt, also ist es wahr?«

      »Ja – sie haben sich gegenseitig erschossen.«

      »Warum denn, warum?«

      »Sie – sie sind

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