G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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ist ein Kreuz gegangen, hast du gesehen – hast du gesehen? Da ist er, der Bursche. Und ein Kreuz ist er gegangen. Weißt du, was das heißt?«

      Er ist hager, der Jose schnauft vom Klettern und sieht nach unten. Er liegt unter einem Teddybären-Cholla und schwitzt. Seine kleinen, stechenden Augen haben die Mulde unter Kontrolle.

      Der andere ist mittelgroß, heißt Pedro, trägt ein ausgefranstes Hemd, derbe Stiefel und hat einen durchlöcherten Hut auf. Er sieht nicht anders als einer der zahlreichen Banditen der Grenze aus und kneift jetzt die Lider zusammen. Wenn ihre Kleidung auch nichts taugt, ihre Waffen sind in Ordnung.

      »Er sucht«, sagt Pedro japsend und starrt verstört in die Mulde hinab. »Tatsächlich, er sucht. Hier muß es sein – hier. Ich begreife nicht, woher er es weiß, wie Rual an diesen Fleck gekommen sein soll. Aber hier muß es sein. Damnado, er beginnt zu graben, sieh doch hin, er gräbt schon, er will es ausgraben.«

      Sie sehen sich an, in ihren Augen ist plötzlich wilde Gier.

      »Der gräbt«, sagt Jose beinahe so laut, daß es bis unten zu hören sein kann. »Madre, er gräbt, der Kerl, er macht ein Loch, er gräbt den Boden auf. Sieh nur, wie er wühlt, wie er sich anstrengt. Mach nur ein schönes großes Loch, Mann, damit du gleich hinein…«

      »Por todos Santos«, ächzt der andere und ballt die Hände zu Fäusten.

      »Da ist es – da! Und wir Narren haben gedacht, daß er damals drüben geblieben, daß er es dort versteckt hat. Wir Narren, wo haben wir gesucht? Natürlich, er hat drei Tage Zeit gehabt, drei ganze Tage, um es zu vergraben. Und hier ist es trocken. Da, er bückt sich ganz tief hinein, er hat es, er hat es!«

      Sie sehen beide mit glitzernden Augen und halb offenen Mündern auf den gekrümmten Rücken Angus Haley und erkennen deutlich, daß er sich anstrengt.

      Das ist es, hier ist der Platz. Und jetzt hat er etwas gefunden, vielleicht ist es ein Griff, der ihm aus dem Boden entgegenragt? Er muß kräftig ziehen, hat beide Hände drin in diesem Loch, das er ausgegraben hat.

      »Schnell«, sagt Jose keuchend. »Mach schnell, er hat es gefunden, mehr brauchen wir nicht zu sehen. Er hat es, er wird es herausheben wollen. Schnell!«

      Der Pedro mit dem herabhängenden Schnurrbart hat schon das Gewehr.

      Neunzig Schritt etwa, weiter ist es nicht.

      Klick! macht die Patrone, als sie in die Kammer gleitet und der Verschluß sich zuschiebt.

      »Da hat er es«, sagt Jose höhnisch, »gefunden, für uns gefunden, was? Bueno, das ist gut…«

      Der andere zielt schon.

      Über dem Korn taucht die Kaktee auf. Die wie Federbüschel aussehenden Stachel der Cholla liegen im Visier. Und dann senkt sich der Lauf langsam. Der Finger beginnt sich zu krümmen.

      Unter ihnen spannt Angus Haley die Muskeln und legt sich zurück.

      Sand liegt auf dem Stein, den er herausheben will, feiner, rieselnder Sand, der von den Seiten des Loches nachfällt.

      »Nun, du Biest«, sagt Angus keuchend. »Du mußt heraus, ich werde es schon schaffen, kommst du, kommst du jetzt?«

      Er spannt sich wild an.

      Aber da rutschen seine Hände jäh ab.

      Angus Haley kracht in einem Busch auf den Rücken.

      Und über ihm drückt der Mexikaner ab.

      »Por dios!«

      Es ist nur ein scharfer, erschrockener Laut, der von dem Mexikaner kommt und der im dröhnenden Hall des Gewehres untergeht.

      Der Knall fegt über die Mulde hinweg, die Kugel kommt mit einem wilden jaulenden Schlag gegen den Haufen kleiner Steine, den Angus schon herausgeschleudert hat und prallt wimmernd ab.

      Angus Haley aber liegt auf dem Rücken und hört das wilde, fauchende Singen der Kugel über sich. In seinen Ohren ist das Singen, dann kommt der brüllende Hall im Bruchteil einer Sekunde hinterher.

      Er wirft sich herum und sieht auf dem Hang den starken schwarzgrauen Pulverschleier aufwehen.

      Da, denkt Angus, da sind sie. Rual hat es gesagt, er hat nicht im Fieber gesprochen, nicht eine Sekunde irre geredet, es ist wahr, mein Gott!

      Er rollt sich ab, er rollt schnell nach links.

      Dann kommt der nächste Krach. Und diesmal streift die Kugel mit einem bösen, scharfen und brennenden Schmerz seinen rechten Unterarm. Der Schmerz läßt ihn aufspringen. Er kommt hoch, macht einen verzweifelten Satz und wirft sich der Länge nach hin.

      Noch ist er nicht an der Cholla, noch ist er nicht an seinem Gewehr. Und in seinem Rollen hinein kommt der dritte Schuß mit Donnergebrüll durch die Mulde.

      Angus macht die Augen zu, er hört die Kugel dicht neben sich in den Sand fahren. Sand kommt in einer Fontäne hoch, aber er dringt nicht in seine Augen ein. Angus hat die Lider rechtzeitig geschlossen.

      Nun erreicht er sein Gewehr, kommt blitzschnell hoch und wirft sich dann mit einem Satz hinter die Cholla.

      Fauchend jagt die vierte Kugel in den Stamm. Kakteenfleisch fliegt klatschend weg, und Angus huscht weiter. Dort stehen die Orgelpfeifen, ein ganzer Busch, eine ganze Sammlung. Er kommt hinter sie und weiß, daß der Mann nachgeladen haben muß. Hastig reißt er seinen Hut herab, stülpt ihn auf das Gewehr und hält ihn linker Hand an der äußersten Orgelpfeife hoch.

      Jetzt faucht der fünfte Schuß los. Sein Hut bekommt einen Schlag, aber in den Schlag hinein läßt Angus den Hut los und ist schon links.

      Es geht blitzschnell und kommt innerhalb von einer Sekunde. Ist er gerade noch rechts gewesen, jetzt taucht er links der Orgelpfeifen auf, reißt das Gewehr hoch und sieht einen Mann oben, ein undeutlicher Fleck hinter den Chollas, der den Lauf seines Gewehres beim Repetieren etwas angehoben hat.

      Da – da ist noch ein Gewehrlauf, der herumzucken will.

      In dieses Zucken hinein feuert Angus Haley seinen ersten Schuß ab.

      Er wirft sich sofort zur Seite, hört den Knall und den Klatscher, mit dem die Kugel in die Orgelpfeifen eindringt. Dann aber kommt der Schrei von der Höhe der Muldenkante zu ihm herab.

      Jetzt springt Angus auf, er rennt los, er läuft wie ein Hase und weiß, daß er die Orgelpfeifen als Deckung hinter sich hat. Vor ihm ist der Hang, dort stehen die Kakteen in ganzen Gruppen.

      Zwanzig Schritt, dreißig. Er rennt, Steine kollern, als er am Hang ist, die Kakteen kommen. Sie können ihn noch nicht sehen. Sie werden ihn erst entdecken, wenn er über den Blickwinkel hinauskommt, der ihn bis zur Mitte des Hanges durch die Orgelpfeifen schützt.

      Dann ist es soweit. Er hört jemanden schreien und den Schuß dröhnen. Die Kugel liegt zu weit links. Er rennt, er läuft schneller und weiß, daß er immer nur für eine oder zwei Sekunden zwischen den Kakteen sichtbar sein wird.

      Eine Kugel prallt hinter ihm gegen die Steine.

      Doch er hört auch das Gebrüll hinter sich. Jetzt werden sie nervös, er ahnt es. Denn

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