G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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Seite packen können, und das erkennt selbst ein Narr.

      Noch eine Kugel, diesmal vor ihm. Der Bursche, der dort schießt, er kann sich nicht auf diese wechselnden Abstände zwischen den Kakteenstauden einstellen, und schießt vorbei. Er sieht Angus entweder zu früh oder zu spät.

      Pedro aber, dessen Schnauzbart zuckt und der die Hand auf seine Schulter preßt, sieht Angus genauso laufen und brüllt heiser:

      »Schieß doch, du mußt treffen, er kommt von der Seite, er schneidet uns den Weg zu den Pferden, er… Schieß!«

      »Ja – ja!«

      Er schießt wirklich und wieder vorbei.

      Im nächsten Augenblick packt Pedro die wilde Angst.

      »Er kommt«, sagt er schrill und angstvoll. »Du triffst ihn ja nicht, du triffst nicht, du Narr, du kannst ja nicht schießen! Der ist zu schnell, der holt uns – er holt uns, Madre – Madre, er holt uns!«

      Er beginnt zu kriechen, er kriecht nach hinten, richtet sich auf und taumelt, die Hand an der Schulter, los. Hinter ihm kracht es noch einmal. Dann dreht sich Jose um und sieht seinen Partner weglaufen.

      »Pedro, warte, warte!«

      Die Pferde, sie müssen zu den Pferden. Der Gringo da schleicht sich durch die Kakteen heran. Er wird kommen und sie holen, er wird schießen und wieder treffen.

      Jose stolpert, fällt hin und schreit gellend:

      »Nimm mich mit, nimm mich mit!«

      Aber Pedro rennt, Jose jedoch liegt am Boden, versucht aufzustehen und schwankt, um wieder hinzufallen.

      »Pedro – Pedro, du Schurke, warte, nimm mich mit, du Schurke, du Feigling, du…«

      Und dann kommen seine Flüche. Er kriecht unter die Cholla und sieht Pedro laufen.

      »Mein Gewehr«, sagt er schrill vor Furcht. »Du Schuft läßt mich im Stich. Mein Gewehr, ich würde dir… Da, da, er ist schon an den Pferden, er – er nimmt ja meines mit, er nimmt mein Pferd, der Halunke!«

      Pedro nimmt das Pferd, sitzt auf und jagt an. Er hört den Krach hinter sich und das scharfe Fauchen der Kugel, die knapp an ihm vorbeizischt. Vor Angst wirft er sich flach auf den Hals des Pferdes. Er denkt nicht mehr an Jose, er denkt nur an seine Sicherheit.

      Was geht ihn Jose an, was denn schon? Er wird diesem Gringo noch einmal auflauern, er wird ihn von hinten vielleicht erwischen.

      Jose ist verloren, sein Partner rast davon und hat sein Pferd auch noch mitgenommen.

      Jose liegt still unter der Cholla und sieht sich um. Links Kakteen, rechts Kakteen. Dort oben ist sein Gewehr, er hat nur noch den Revolver und nimmt ihn in die linke Hand. Die Furcht ist da, denn er sieht den Gringo nun nicht mehr. Alles um ihn ist still, Pedro ist fort, Pedro, der Schurke, der ihn bestohlen hat. Die Geier sollen Pedro holen.

      Da links, was ist das? Am Hang? Ja, natürlich, der Gringo wird über den Hang klettern und von oben kommen, so ist es leichter für ihn, ganz leicht.

      Jose kriecht ganz unter die Cholla, krümmt sich zusammen und hält den Revolver in der schweißnassen Hand. Er wartet, er lauscht und plötzlich klickt es oben am Hang leise.

      Jose hält den Revolver fest und hat den Hammer gespannt. Dieser Gringo, soll er kommen, er wird schießen, der Gringo wird nie wieder zur anderen Seite des Rio Grandes kommen.

      Klick – klick!

      Jetzt muß er gleich auftauchen, da oben wird er kommen. Der Revolver Joses zeigt hin.

      Dann brüllt es hinter ihm donnernd auf. Die Kugel schlägt direkt neben der Hand, die den Revolver hält, in den Sand ein.

      Jose schreit. Er schreit laut und schrill.

      »Nicht schießen, nicht schießen, Señor! Ich will das Geld nicht haben, ich will es nicht, ich schwöre, ich will gar nichts haben. Du kannst es mitnehmen, ich schenke dir alles, ich schenke es dir! Nicht schießen!«

      »Wirf den Revolver fort, Bursche!«

      Jose schleudert die Waffe fort und denkt an sein Messer.

      »Umdrehen, hinsetzen!«

      Jose dreht sich um und zittert vor Furcht.

      Er sieht mitten in den Gewehrlauf und in die scharfen, kühlen Augen von Angus Haley.

      »Nicht schießen, Señor Haley!«

      Er weint fast. Der Schmerz macht alles noch schlimmer. Natürlich wird er schießen, sie schießen ja auch, so ist es hier in Mexiko mit den Fremden, die ihnen Kalifornien und Texas gestohlen haben, diese Gringos. Einfach erschießen muß man die Landdiebe aus dem Norden, diese Yankees!

      »Señor, ich will die Kiste nicht, ich schwöre, ich will sie nicht haben, obwohl mir ein Sechstel des Geldes gehört. Ich verzichte, Señor, ich verzichte.«

      »So«, sagt Angus langsam und sieht den Schmerz im Gesicht des Mexikaners nur zu deutlich. »Du verzichtest also, sieh mal einer an. Das ist aber großzügig von dir, Bursche. Du verzichtest auf etwas, was du gar nicht hast. Wenn du schon Bescheid weißt, wieviel ist denn in der Kiste? Mal sehen, ob du nicht gelogen hast. Wieviel ist drin?«

      »Es – es müssen – über dreißigtausend Dollar sein, Señor Haley. Ich lüge nicht, ich lüge nicht. Ich habe sie doch selbst eingepackt. Rual hat dir gesagt, wo du sie findest, aber sie gehört ihm nicht allein. Nur darum hat er die anderen beiden Männer umgebracht.«

      »So«, sagt Angus und versteht nichts mehr, gar nichts mehr. »Darum, meinst du, hat er die beiden umgebracht. Ach, erst flieht er mit ihnen, dann bringt er sie um, was?«

      »Ja, ja, Señor Haley, er hat sie umgebracht, ich weiß es. Dieses Märchen, daß sie sich gegenseitig töteten, das glaubt doch keiner. Rual hat sie beide umgebracht.«

      »Dann seid ihr zwei von den sechs Mann, mit denen er einmal geritten ist? Du hast ja einen feinen Freund.«

      »Der – Schurke, der Pedro, der schlechte Kopf. Er hat auf dich geschossen, Señor Haley, er, nicht ich!«

      Das Gewehr ruckt, Jose stößt einen wilden Schrei aus.

      »Du lügst, Kerl!«

      »Ich – ja, ich habe auch – aber immer vorbei, ganz absichtlich vorbei, Señor Haley!«

      »Du Bandido, du lügst nicht gut genug. Also seid ihr hinter Rual her gewesen?«

      »Si, ja, ja, aber zu spät gekommen, nur noch sein Grab gefunden. Du hast es gefunden, gib Jose ein paar Dollar und laß ihn gehen, bitte, laß ihn gehen, Señor Haley. Jose tut nichts Böses, niemals…«

      »Bandido«, sagt Angus grimmig. »Jetzt mach den Mund auf, sonst drücke ich ab, verstanden? Warum kennst du denn nicht den Platz von dem Geld, he?«

      »Aber er hat doch mit Carlos und Jingo die Kiste versteckt. Er hat doch als Patron von uns allen befohlen. Er hat gesagt, als sie uns verfolgt haben, daß sechs Mann leicht zu finden sind. Darum haben wir uns

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