G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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aber du mußt noch etwas wissen. Dieser Rual wird ihn umbringen, wenn es ihm nicht gelingt, deinen Sohn zu verlassen, oder er sich einbildet, daß er ihn aus ganz anderen Gründen begleitet. Verstehst du, was ich damit meine? Er bringt ihn um, er ist der Mann, der das macht, wenn er sich etwas einbildet. Ist es dir vielleicht egal, wenn dieser Bandit ihn umbringt?«

      Der Alte vor ihm beißt die Zähne so hart zusammen, daß seine Wangenmuskeln spielen. Die Frau in der Tür steht erstarrt still und hält sich am Türrahmen fest. Mark Haley aber wird kreidebleich.

      »Ich habe keinen Sohn mehr, Captain, wenn du dir das merken willst«, sagt der Alte dann auch schon grimmig. »Er kann gehen und flüchten, wohin und mit wem er will, es interessiert mich nicht mehr. Du hast dir einen Weg umsonst gemacht!«

      Einen Moment schweigt Norman, aber die Ader auf seiner Stirn schwillt gefährlich an.

      »Gut«, sagt er dann finster. »Ich höre dich reden. Und immer, wenn ich Angus reden gehört habe, dann ist es mir gewesen, als wenn du geredet hast, Mann. Ihr beide gleicht euch in der ganzen Art wie ein Ei dem anderen. Ja, sieh mich nur so an, du weißt das genausogut wie ich. Und ich glaube, weil du gewußt hast, daß dir Angus auf dieser Ranch viel mehr Widerstand entgegengebracht haben würde, darum hast du ihn mit Gewalt brechen wollen. Du hast dich geirrt, du hast zu spät erkannt, daß er wie du ist, und er lieber Steine und Sand fressen würde, als jemals vor dir zu knien. Im Grunde deines Herzens bist du sicher, daß es niemals einen besseren Mann für diese Ranch geben würde, aber – du erwartest, daß er angekrochen kommt, du alter dickschädliger Narr. So hat noch nie jemand mit dir geredet, wie? Du kannst hingehen und mich beim Gouverneur anschwärzen, das kannst du, aber ich sage dir endlich einmal die Wahrheit!«

      »Mensch – Mensch, ich bringe dich um!«

      »Das paßt zu dir, genau zu dir. Sei beruhigt, Angus würde das nie sagen, der hat die Gabe, sich die Meinung eines anderen wenigstens ruhig anzuhören, aber du, keine Meinung außer deiner, wie? Ich bin mit Angus geritten. Und ich sage dir, ich bin absolut sicher, daß er nicht auf Wagner geschossen hat. Ich bin überzeugt, dieser Lanson hat gefeuert, obwohl die Leute sagen, daß er weggelaufen sein soll. Wer sagt denn, daß er sich nicht umgedreht hat, he? Paß gut auf, ich habe Angus angeboten, in die Rangertruppe einzutreten, ich würde nie einen Mann nehmen, der das nicht verdient.«

      »Der Lümmel – in die Ranger…«

      Der Alte sperrt den Mund auf und vergißt ihn zu schließen.

      »Ja«, sagt Norman zornig. »Ich werde ihn aufnehmen und mit ihm diesen dreimal verflixten Banditen der Grenze das Handwerk legen. Er wird sie finden, ich bin ganz sicher. Und dann kannst du dir vielleicht anhören, wie sie zu seinen Ehren eine Parade machen. So, jetzt weißt du es, du… Ach, mit dir reden, das ist ja, als wenn man mit einem Stein reden soll. Ich will dir nur noch eine ganze Kleinigkeit sagen: Du hast Angus völlig ungerecht weggejagt. Du hast gehört, daß er überall nie lange gewesen ist, daß er unstet von einem Ort zum anderen geritten ist. Und du hast dir einzureden versucht, daß er wirklich ein Herumtreiber und Scharfschütze ist. In Wirklichkeit hängt Angus mehr an dir, als du glauben kannst. Er hängt an dieser Ranch, er hängt an euch allen, an jedem Stock, jedem Stein und jedem Ziegel hier. Dies ist sein Platz, an den er möchte, aber er ist genauso stur wie du und redet sich ein, daß er nie herkommen wird, niemals. Einer von euch beiden muß eines Tages aufstecken, entweder du oder er. Und ich sage dir, du wirst es sein, denn du hast vielleicht noch zwanzig Jahre Zeit dir einzureden, daß er angekrochen kommen muß. Er aber wird noch sechzig Jahre Zeit haben. Und darum gehst du zuerst. Schämst du dich nicht einen Augenblick, ihm seine Heimat genommen zu haben, nicht einen Augenblick? Das ist alles, damit werde ich fertig!«

      Der Captain zieht sich auf sein Pferd und reißt es wütend herum. Dann reitet er an, seine Männer hinter ihm her.

      Markus John Haley aber steht still und starrt auf die Staubwolke, die hinter den Reitern her treibt.

      Mark, sein Sohn, geht los. Er geht ganz langsam auf den Vorbau und sieht seine Mutter an. Einen Augenblick schwankt er, er fühlt etwas, was er die ganze Zeit noch nicht gewußt hat und wovor er sein ganzes Leben lang zurückgeschreckt ist. Das Gesicht seiner Mutter ist blaß, aber sie hat sicher in zehntausend Tagen mit diesem Mann Markus John Haley gelernt, Beherrschung zu üben.

      Auf einmal geht Mark Haley schneller. Er lächelt ihr zu und geht an ihr vorbei. Einen Augenblick streift er ihre Hand und drückt sie kurz.

      Er hat das viele Jahre nicht mehr getan und seine Gefühle für seine Mutter immer unterdrückt. In diesem Augenblick weiß er, daß es für ihn nur einen Weg geben wird. Er hofft nur, daß es noch nicht ganz zu spät ist.

      Auf dem Hof steht der alte Markus John Haley immer noch so steif und breitbeinig.

      Aus dem Bunkhaus sieht einer der Männer heraus und zieht den Kopf zurück.

      Der Alte hat etwas, wahrscheinlich wird er gleich platzen.

      Fünf Minuten vergehen, dann knallt etwas im Flur.

      Mark kommt heraus und hat sich entschieden. Er geht genau bis an die Vorbaukante und steckt zwei Finger in den Mund.

      Dann pfeift er, und der Alte zuckt heftig zusammen. Er muß wohl sehr weit fort mit den Gedanken gewesen sein.

      Aus dem Bunkhaus kommt Mike Hogan und sieht den Sattel, das Gewehr und den Packen auf dem Vorbau liegen.

      »Mein Pferd und die Stute«, sagt Mark Haley knapp und fest. »In zwei Minuten bist du damit fertig, ich hole mir nur noch Proviant!«

      Seine Mutter ist inzwischen ins Haus gegangen.

      Der Alte dreht sich um.

      »Was soll das?« fragt er.

      »Ich reite!«

      »So?«

      Dann schweigt er und nagt an seinen Lippen.

      »Du bildest dir doch wohl nicht ein, daß du ihn herbringen kannst, wie?«

      »Ich weiß nicht, aber ich muß ihn suchen, mehr weiß ich nicht.«

      »Der kommt nicht!«

      »Und woher willst du das wissen, Vater?«

      Der Alte kaut wieder auf seiner Unterlippe.

      »Weil«, sagt er dann knarrend. »Weil ich an seiner Stelle auch nicht kommen würde, verstanden? Seine dreimal verdammte Sturheit.«

      Mark Haley schweigt und hilft Mike den Sattel auflegen. Der Alte aber nagt immer noch an seiner Unterlippe.

      »Brauchst du Geld?«

      »Ich habe noch etwas.«

      »Rede nicht, du brauchst Geld.«

      Dann geht er los, er geht wahrhaft. Und Mike fallen fast die Augen aus dem Kopf. Der Alte geht Geld holen, der geizige, sparsame, mit dem Cent rechnende Boß, alle Wetter!

      In der Küche steht die Frau und hört ihn gehen. Den Schritt kennt sie seit dreißig Jahren und sie kann am Schritt erkennen, was in dem Mann vorgeht. Jetzt rennt er beinahe.

      Sie steht still und preßt beide Hände auf das Herz.

      Mein Gott, denkt sie, ein Wunder. Und auf einmal stürzen

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