G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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hast also etwas, was anderen einen Mord wert ist. Hast du keine Angst, daß ich neugierig werden kann und dich vielleicht auch – na?«

      Rual lächelt seltsam dünn.

      »Du würdest mich nicht umbringen«, sagt er sanft. »Ich bin ganz sicher, daß du das niemals versuchen würdest, auch wenn du die Geschichte ganz kennst. Ich kenne Menschen, mein Freund, ich glaube, ich kenne dich. In dir steckt mehr von einem Haley, als du wahrhaben willst. Du bist nicht der Mann, der irgend jemanden aus niederen Beweggründen erschießt. Und hier geht es nur um derartige Gründe. Also, was ist, würdest du mit mir kommen?«

      »Ja«, sagt Angus Haley trocken. »Aber wie kommst du heraus? Bringst du dabei jemanden um?«

      »Das ist ein Risiko«, murmelt Rual. »Aber ich denke nicht, daß jemand sterben muß. Obwohl ich, um an mein Ziel zu kommen, auch jemanden umbringen würde. Nein, ich glaube, ich komme so frei. Wenn eine Stunde vergangen ist – ruhig, jemand kommt!«

      Er muß enorm scharfe Ohren haben, denn Angus hört wieder nichts.

      Er wird erst aufmerksam, als die Tür aufgeht und jemand hereinkommt, dem gleich zwei Männer folgen. Einer ist Turgill, der andere ist groß, blond, trägt einen Schnurrbart und hat den Hut schief auf dem Kopf.

      Neben Angus hustet Rual tief und heiser. Der erste Mann bleibt stehen, wirft einen Blick auf Rual und sagt:

      »Hank, hast du den Doc für ihn geholt? Er ist krank, ich möchte fast sagen, er ist ernstlich krank.«

      »Ich habe ihn geholt«, erwidert Turgill knapp. »Der Doc gibt ihm kaum noch eine Chance. Er sagt, wenn er noch lange zu leben hat, dann ein halbes Jahr. Sie werden ihn bald holen kommen.«

      »Na, Rual?« fragt der Mann mit dem schiefen Hut träge, als Ruals Husten verstummt. »Wohin hast du eigentlich gewollt, mein Freund? Willst du es noch immer nicht sagen?«

      »Ich bringe niemanden um, ich kann nicht gut schießen, Captain, das weiß man doch. Mit der Sache habe ich nichts zu tun, ich schwöre es.«

      »Aber du mußt wissen, warum sich zwei Mann gegenseitig umbringen«, sagt Captain Kirby Norman scharf. »Versuche nicht, mir zu erzählen, daß sie sich, um ihre Revolver auszuprobieren, gegenseitig erschossen haben. Es gibt einen sehr guten Grund dafür – und du weißt ihn. Wir bekommen es schon noch heraus.«

      »Hoffentlich«, sagt Rual sehr freundlich. »Hoffentlich, Captain.«

      »Mich trickst du nicht, Mann. He, Angus – komm hoch!«

      »He, Kirby«, sagt Angus trocken. »Ich liege aber ganz gut. Feines Lokal hier!«

      »Du bist ein Narr, Mann. Wer ist der Kerl, der auf Wagner geschossen hat? Sage seinen Namen, ich schaffe ihn dir her. Aber…«

      »Eine kleine Gegenleistung, wie?«

      »Ja«, sagt Kirby augenzwinkernd, und mit einem Versuch zu grinsen. »Das ist Niemann, einer meiner Leute. – He, Niemann, tritt mal vor und mach die Augen auf. Ist das der Mann, den du an der Furt gesehen haben willst?«

      Niemann, ein blonder Mann mit großen Händen und breiten Schultern, tritt vor, starrt den liegenden Angus an und hebt langsam und zweifelnd die Schultern.

      »Ich – ich weiß nicht genau, Captain.«

      »Was heißt das, du weißt nicht genau? Ist er es oder ist er es nicht?«

      »Auf dem Pferd hat es so ausgesehen, als wenn er das ist, aber jetzt – ich bin nicht mehr sicher.«

      »Da haben wir es«, sagt Norman heiser. »Erst bringst du die Geschichte auf, dann bist du nicht mehr sicher. Verschwinde, ich brauche dich nicht mehr. Angus, er will dich angeblich bei einigen Viehdieben gesehen haben. Wo bist du vorgestern um diese Zeit gewesen?«

      »Ich denke, das geht nur mich etwas an, Kirby, wie?«

      »Na schön, wenn du es nicht sagen willst – deine Sache. Angus, jetzt hör mir mal genau zu: Ich brauche einen Mann wie dich an der Grenze. Du kannst Scout werden, aber auch bei uns eintreten. Das ist ein Angebot, hörst du?«

      »Ich höre und sage nur nein!«

      »Du bist ja verrückt, Mensch! Wir beide kennen uns lange genug, aber in dieser Gegend muß ein Mann groß geworden sein, um sich auszukennen. Angus, drüben leben mindestens zweihundert Banditen. Sie kommen über die Grenze, wann immer es ihnen einfällt. Sie berauben Postkutschen, fallen über Farmen und Ranches her, stellen dort die schlimmsten Dinge an und die Frauen…«

      »Ich weiß es«, erwidert Angus hart. »Laß dir nur gesagt sein, daß du den Mann, den ich suche, niemals bekommen wirst. Das muß ich allein tun.«

      »Mensch, du kommst hier niemals heraus, so lange eine Anklage gegen dich läuft, Angus. Erst wenn deine Unschuld bewiesen ist, läßt man dich frei. Siehst du das nicht ein, dann kann ich dir nicht helfen. Sage mir, wo ich den Burschen finde, den du haben willst, dann hole ich ihn.«

      Er kann es nicht, denkt Angus bitter. Dies ist eine Chance für mich, aber unmöglich für ihn weit nach Mexiko hineinzureiten und Lanson herauszuholen. Weiß der Teufel, mit wem Syd drüben reitet. Ich bringe Kirby höchstens den Tod, schicke ich ihn auf die Suche.«

      »Ich sage dir, es ist meine Sache.«

      »Verdammter, sturer Narr, der du bist. Ich brauche dich, dies ist ein ehrenvoller Posten, Angus, den nur ausgesuchte Männer erhalten. Siehst du nicht deine Chance?«

      »Kirby, du redest umsonst.«

      »Du müßtest in der Hölle im heißesten Keller sitzen«, sagt Kirby Norman wütend. »Ich komme wieder, jeden Tag, komme ich wieder und frage dich erneut. Denke darüber nach, Angus, es lohnt sich. So ein sturer Bulle, wie du einer bist, den findet man nie wieder. Hast du schlechte Träume in der Nacht, dann gönne ich sie dir.«

      Er geht hinaus, die Tür fällt wieder zu, und Rual sagt nach einiger Zeit:

      »Jetzt sind sie weg, Angus. Ein prächtiges Angebot, das du dir überlegen solltest. Vielleicht ist es sogar ganz gut, wenn du mit mir kommst, du lernst dann einige Dinge kennen, die in diesen siebeneinhalb Jahren deiner Abwesenheit geschehen sind. Am Ende wirst du vielleicht überzeugt sein, daß du dem Captain helfen mußt. Er ist ein guter Mann, aber nicht sehr klug.«

      »Na, ich weiß nicht…«

      »Für mich ist er es nicht«, sagt Rual trocken. »Du hast nun gehört, daß ich krank bin, sogar sehr krank. Und darauf baue ich meinen Plan. Der Doc hat Turgill gesagt, daß er mir, wenn ich einen Hustenanfall bekomme, Wasser bringen soll. Ich werde einen Anfall bekommen, Turgill kommt herein und…«

      Er öffnet seine Hose und greift in eine der Nähte hinein. Stoff knirscht, als Rual reißt. Und dann zieht er eine dünne, lange und gedrehte Schnur aus dem rechten Hosenbein.

      »Die haben sie nicht gefunden, als sie mich durchsucht haben«, sagt er leise und lächelt. »Ich habe sie in die Naht der Hose eingenäht. Für sie hat es sich nicht wie eine Naht angefühlt. Mit dieser Schnur werde ich Turgill überraschen.«

      Angus fragt heiser: »Mann, was willst du mit dem kleinen Ende Schnur denn anfangen?«

      Rual

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