Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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sprang aus dem Sattel, mußte das tänzelnde Pferd beruhigen und untersuchte sofort das Bein.

      Es war nichts zu ertasten.

      Vermutlich hatte sich nur etwas im Sprunggelenk verzerrt.

      Nicht allzu schlimm für das Pferd – schlimm aber für seinen Reiter, der sich erhob und mit dunklen Augen der Staubwolke nachblickte, die sich hinter dem rasend schnell davonpreschenden Sescattewasträfling nach Westen entfernte.

      Wyatt wandte sich wieder seinem Pferd zu, hob den linken Vorderhuf an und betastete ihn noch einmal. Dann nahm er seine Campflasche, öffnete sie und goß dem Tier Wasser über das Gelenk.

      Als er das Pferd dann am Halfter vorwärtsführte, trat es nach wie vor nur ängstlich auf dem verletzten Huf auf.

      Wyatt blieb stehen, rieb sich das Kinn und nahm dann eine Zigarre aus der Tasche. Er riß ein Zündholz an und rauchte.

      Der Falbe sah ihn aus großen grünen Augen traurig an, so, als fühlte er die Verzweiflung seines Freundes. Aber er war wirklich außerstande, ihn jetzt noch in schnellem Ritt weiterzutragen.

      Und Wyatt war nicht der Mann, die Fortsetzung des Rittes von dem verletzten Tier zu erzwingen.

      Nach einer kurzen Rast wickelte Wyatt dem Tier aus einem Leinenstück einen festen Verband um den Vorderlauf, dann ging er neben ihm her, die Talsenke durch nach Westen.

      An diesem Tag setzte er sich nicht mehr in den Sattel. Merkwürdigerweise dachte er nicht an den Mann, der da vor ihm war, der entkommen war, der sein Versprechen wahrgemacht hatte. Wyatt mußte an den Toten oben vor dem kleinen Paß denken. An den aufgeschwommenen Mann, der sein Leben so sinnlos verspielt hatte.

      Der Missourier hatte keine Chance mehr gehabt zu zielen. Er hatte den Revolver in einer Reflexbewegung nach vorn gestoßen.

      Daß der Schuß tödlich war, war das Schicksal des Buschräubers gewesen.

      Mit diesem genauen Schuß hatte sich Wyatt Earp das Leben gerettet. Jussy Brödersen hätte ihn kaltblütig ermordet.

      *

      Der Abend senkte sich mit sanften Schatten über das wieder ansteigende, hügelige Land.

      Der Mann mit dem Pferd kam nur langsam vorwärts.

      Schon hatte der flüchtige Verbrecher mehr als zwei Dutzend Meilen zwischen sich und ihn gebracht.

      Als Jake Halbot plötzlich merkte, daß der Marshal ihm nicht mehr folgte, stieß er den zweiten Jubelschrei an diesem Tag aus.

      Er warf den Arm hoch und brüllte: »Frei! Frei! Frei!«

      Wild hämmerte er seinem Tier die Sporen in die Weichen.

      Er preschte den hohen Bergen entgegen, in denen er untertauchen würde.

      *

      Am nächsten Morgen war der Fuß des Falben etwas besser.

      Wyatt konnte sich wieder in den Sattel setzen. Aber er mochte das Tier nicht strapazieren, merkte auch beim ersten Trab den ungleichmäßigen Lauf und ließ es deshalb sofort wieder in den Schritt fallen.

      Langsam ritt der Marshal auf die Berge zu.

      Der Morgentau hatte die Spur Jake Halbots längst verwischt. Die von den Pferdehufen niedergetretenen Gräser hatten sich wieder aufgerichtet und die Fährte des Mörders unter sich zugedeckt.

      Gegen Mittag sah Wyatt am Horizont die Dächer einer Stadt auftauchen.

      Links am ersten Haus war ein Schild angebracht, das den Namen Little Man trug.

      Wyatt ritt nicht in die Mainstreet ein.

      Einem Mann wie Jake Halbot war es zuzutrauen, daß er sich inzwischen ein Gewehr beschafft hatte und keine wichtigere Sache auf der Welt vorhatte, als dem Verfolger aufzulauern, um ihn abzuknallen. Ob das dann mitten in einer Stadt geschah, kümmerte einen solchen Menschen wenig. Was hatte er schon zu verlieren.

      Aber Jake Halbot war nicht in Little Man.

      Er war in der Nacht um die Stadt herumgeritten.

      Wyatt aß im Saloon zu Mittag und ritt dann weiter.

      Er hielt instinktiv auf die Berge zu. Ein Mann wie Halbot würde sich nicht in den Niederungen aufhalten. Die boten ihm keinen Schutz. Und verstecken mußte er sich ja, solange er noch einen Verfolger hinter sich vermuten mußte.

      Wyatt setzte seinen langsamen Ritt fort.

      Am späten Nachmittag schrak er aus tiefem Sinnen auf, als er plötzlich vor sich auf einer Anhöhe drei Reiter halten sah.

      Indianer!

      Wyatt ritt weiter. Der im Umgang mit Indianern erfahrene Mann tat es, weil ein Anhalten von den Roten als Flucht ausgelegt worden wäre.

      Er ritt auf die Anhöhe zu. Dann hatte er sie vor sich.

      Erst zwanzig Yards vor ihnen hielt er an, nahm den Kopf hoch und musterte sie mit äußerster Ruhe.

      Es waren hochgewachsene Männer mit bronzefarbenen Gesichtern und schwarzen Augen. Sie trugen Lederkleidung und einer von ihnen, der mittlere, hatte eine Feder im Haar.

      Wyatt bewegte sich nicht, weil auch das auf die Indianer wirkte – und die Unruhe bei ihnen verhaßt war, verachtet wurde. Die Reiter schwiegen einander an.

      Obwohl die Roten in den späten siebziger Jahren kaum noch voneinander zu unterscheiden waren, wußte Wyatt doch sofort, daß er es mit Cheyennes zu tun hatte. Sie waren nicht ganz so gefährlich wie die weiter nordöstlich hausenden Pineridges, gehörten aber auch zu den Stämmen der Prärie-Indianer, mit denen nicht zu spaßen war.

      Mit unerschütterlicher Gelassenheit zündete sich der Missourier eine Zigarre an, dann nahm er drei weitere aus seiner Tasche, ritt langsam auf die Indianer zu und reichte sie ihnen hin. Die Rot-häute blickten zunächst einen Augenblick verblüfft drein, nahmen dann aber die appetitlich aussehenden, handlangen Zigarren von dem weißen Mann an.

      Wyatt reichte mit feierliche Geste auch jedem von ihnen Feuer.

      Die Roten pafften genießerisch blaue Duftwolken vor sich hin.

      Endlich nahm der Häuptling mit einem Ruck den Kopf hoch und öffnete die Lippen. Es sah aus, als beginne ein aus bronzefarbenem Holz geschnitzter Kopf zu sprechen. »Der Name des weißen Mannes ist Madden?«

      Wyatt schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht Madden. Meine Name ist…«

      »Der weiße Mann heißt Madden!« beharrte der gefederte Indianer. »Du hast unten in Loo-West unseren Freund Jim Arny erschossen.«

      »Ich heiße weder Madden noch habe ich in Loo-West euren Freund Arny erschossen.«

      Plötzlich dachte Wyatt an den Wegelagerer. Sollte das der Mann sein, von dem sie sprachen?

      Trotz der eindeutigen Erklärung des Marshals behauptete der Indianer: »Es ist so, wie Schwarze Feder sagt: Du hast unseren

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