Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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mich oben in Sescattewa. Nicht wahr?«

      In ihrer Verzweiflung nickte die Frau.

      »Yeah!« Halbot warf die Tür hinter sich zu. »Aber ich bin hier. Und ich bleibe auch hier. Sie sind nämlich hinter mir her. Das heißt, einer ist hinter mir her. Aber der ist schlimmer als ein ganzes Rudel Pineridges!«

      Jenny stand zitternd da und krampfte ihre linke Hand in die Tischdecke.

      Halbot kam auf sie zu. »Ich werde hierbleiben, haben Sie mich verstanden? Sie werden mir jetzt etwas zu essen geben und dann schlafe ich oben in meiner alten Kammer.«

      »Aber…«

      »Was aber?« herrschte er die verängstigte Frau an. »Es gibt kein Aber mehr für mich. Ich habe Ihnen gesagt, daß einer hinter mir her ist, der wie ein Bergwolf ist und den man nicht abschütteln kann. Ich weiß, daß ich keine Chance habe. Das heißt, ich habe eine einzige Chance: Sie, Jenny Winters.«

      »Ich?« Die Frau preßte die Hände erschrocken um den Hals.

      »Yeah, Sie! Ich habe absichtlich einen Umweg gemacht und mich hierher gewandt. Ich bin ihm entkommen, meinem Wächter. Irgendein prächtiger Halunke hat ihn aus dem Hinterhalt heraus aus dem Sattel geschossen. Wie er wieder auf die Beine gekommen ist, weiß ich nicht, jedenfalls hatte ich ihn plötzlich hinter mir. Er hätte mich erreicht, wenn sein Gaul nicht gestolpert wäre. Yeah, so sieht es aus. Aber er wird mir folgen. Ich weiß es genau. Und sicher wird er irgendwann früher oder später auch nach Florissant kommen.«

      Die Frau schluckte.

      Der Verbrecher lachte rauh auf, schleuderte seinen Hut in eine Stubenecke und ließ sich auf den Sessel niederfallen, der im Schatten der Lampe stand.

      »Yeah, es hört sich vielleicht verrückt an, wenn ich sage: er kommt – denn schließlich lahmte sein Gaul, als ich ihn zuletzt sah. Und die Richtung, die ich dann nahm, war weiter südwestlich, viele Meilen sogar. Kein Mensch würde auf den Gedanken kommen, mich ausgerechnet in dieser Stadt hier zu suchen. Aber er wird es tun. Weil er anders ist als jeder andere Mensch. Er kommt! Ich weiß es so sicher, wie ich weiß, daß ich nie wieder in die Hölle von Sescattewa zurückkehren werde. Er kommt. Und dann werden Sie ihm sagen, daß…«

      »Wer ist es?« fragte die Frau ohne aufzusehen.

      »Irgendein Bursche mit einem Stern.«

      Die Frau ging hinaus.

      Halbot sprang auf und packte sie im dunklen Flur brutal am Arm. »Wo wollen Sie hin?«

      »In die Küche. Ich werde Ihnen ein Abendbrot machen.«

      Halbot ließ sie während des Essens nicht aus den Augen.

      Dann standen sie wieder im Flur.

      Dunkelheit umgab die beiden.

      Die Frau fürchtete sich. Zitternd legte sie die Hand auf den Griff der Stubentür.

      Da spürte sie die Pranke des Mannes auf ihrer Hand und erschauerte vor Angst.

      In diesem Augenblick wurde draußen an die Tür geklopft.

      Die beiden schraken zusammen.

      Halbot brachte seinen Kopf dicht an das Ohr der Frau. »Ich gehe hinauf zu Kid! Wenn Sie mich verraten, stirbt der Junge.«

      Damit huschte er die Treppe hinauf.

      Wie taub und gelähmt vor Angst stand die Frau da und lauschte seinen Schritten nach.

      Dann ging sie zur Tür, schob den Riegel zurück und sah den Mann draußen stehen.

      Er nannte seinen Namen.

      Jenny Winters hielt den Atem an.

      Wyatt Earp! Der große Wyatt Earp aus Dodge City? zuckte es durch ihr Hirn. Sie hatte Mühe, ihre Bestürzung zu verbergen. Dann sagte sie rauh, daß sie nichts von dem flüchtigen Verbrecher gehört hätte.

      Das war alles.

      Als sie wieder im Flur stand, lauschte sie in das Dunkel des Hauses hinein.

      Mit bleischweren Beinen stieg sie die Treppe hinauf und ging auf Kids Zimmer zu.

      Trotz der Dunkelheit sah sie die Gestalt des Mannes über das Bett des schlafenden Jungen gebeugt.

      »Er ist weg«, sagte sie tonlos.

      »Wer?« fuhr der Verbrecher sie an.

      »Ich weiß es nicht.« Sie ging hinaus.

      Mit drei Sprüngen war der Bandit neben ihr auf dem Flur. Er riß sie zu sich herum und zischte sie an: »Wer war an der Tür?«

      »Ein Mann«, versetzte Jenny schroff.

      Da prallte die schwielige Hand des entsprungenen Sträflings in ihr Gesicht.

      Die Frau taumelte zurück und stieß hart gegen das Geländer.

      »Wer war an der Tür?« wiederholte Jake Halbot schnarrend.

      »Sie kennen ihn nicht. Er heißt Mike Henderson und wohnt oben an der Schule.«

      Weshalb hatte sie gelogen? Sie wußte es selbst nicht. Aus einem dunklen ahnungsvollen Empfinden heraus, daß es vielleicht etwas nützen könnte, wenn sie log.

      Halbot blickte zu der Kammer hinüber, in der er damals geschlafen hatte. »Sie kommen mit!« sagte er brüsk.

      Die Worte standen wie Felsklötze zwischen den beiden Menschen.

      »Vorwärts!« herrschte der Mann die Frau an.

      Jenny Winters rührte sich nicht vom Fleck.

      Da trat Halbot auf sie zu. »Sie kommen mit, weil ich Sie im Auge behalten muß!«

      Die Frau rang sich zu der Antwort durch: »Wir können unten in der Stube sitzen.«

      »Ich muß schlafen!« beharrte der Mann heiser.

      »Dann schlafen Sie eben in der Stube. Ich werde weiternähen.«

      Halbot lachte rauh auf. »Du bist eine raffinierte Hexe! – Nichts da«, knurrte er wieder böse, »du kommst mit und bleibst in der Kammer. Ich werde die Tür verschließen und den Schlüssel bei mir behalten. Und vergiß nicht: Bei dem geringsten Laut, den du von dir gibst, bist du mit dem Jungen verloren.«

      Wieder war es einen Augenblick still auf dem Flur.

      Da stieß der Mann die Frau brutal an. »Los, zier dich nicht. So schön bist du schließlich auch nicht.«

      Klatschend fuhr die Hand der Frau in sein Gesicht.

      Und als er nach ihr greifen wollte, war sie im Dunkel zurückgewichen.

      Er rannte wie ein wildes Tier herum, stieß mit dem Schädel dröhnend gegen einen Treppenpfosten und rannte keuchend weiter.

      Jenny

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