Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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jemand hatte den Hahn eines Gewehres gespannt.

      Der Fremde flog nicht herum, riß nicht seinen Colt aus dem Halfter.

      Ganz langsam wandte er sich um.

      Drüben, in der Gasse zwischen zwei Häusern, stand ein Mann. Er war mittelgroß, untersetzt, hatte einen vierkantigen Schädel und zu weit auseinanderliegende grünliche Augen.

      In der schweren Pelzjacke wirkte er noch massiger als er war. Alles an ihm war breit. Sein Schädel, seine Nase, sein Mund, sein Kinn, seine Schultern, seine Haltung, alles.

      Das Gewehr hatte er schußbereit vorm Brustbein liegen.

      Unverwandt blickte der Fremde ihn an.

      Endlich brach der Mann mit dem Gewehr die Stille. »Nun, Mister, wo fehlt’s?«

      »Ich habe da an der Tür des Boardinghouses geklopft.«

      »Yeah!«

      Der Fremde sah ihn an. »Was wollen Sie mit dem Gewehr?« fragte er gelassen.

      »Einem Tramp Beine machen.«

      Der Schwarzlederne ging langsam von dem flachen Vorbau auf die Straße. Mit vom Reiten noch steifen Beinen überquerte er die Straße.

      Er hielt genau auf den Mann mit der Pelzjacke zu.

      Der war ruhig stehengeblieben. Das Gewehr immer so haltend, daß der Lauf auf die Brust des Falbenreiters zeigte.

      Der kam näher.

      Plötzlich bellte er kehlig: »Bleib stehen!«

      Der Fremde ging weiter.

      »Du sollst stehen bleiben.«

      Sein Gesicht wurde fahl und seine Augen weit. Er wich mit dem Gewehr einen halben Schritt zurück.

      Da endlich blieb der Fremde stehen. »Nehmen Sie das Gewehr runter.«

      Er hatte es nicht laut gesagt. Auch nicht drohend. Ganz ruhig und sachlich. Und dennoch lag etwas in seiner Stimme, das auch dem rauhen Burschen in der Pelzjacke unter die Haut ging.

      »Was soll das?« knurrte er, ohne jedoch das Sharpsgewehr zu senken. »Du bildest dir doch nicht ein, hier kommandieren zu können!?«

      Heavens, hatte der Mann da tatsächlich einen Colt in der Hand? Wie war denn das zugegangen?

      Der Plezjackenmann fing sich jedoch rasch. »Trotzdem steht das Spiel noch für mich, Junge.«

      »So?«

      »Das Gewehr ist gespannt!«

      »Aha!«

      Ganz langsam hob der Fremde die linke Hand mit dem Revolver, so daß der Pelzjackenmann deutlich sehen konnte, daß der große Hahn des Revolvers zurückgezogen war.

      »Trotzdem –!« stieß der Vierschrötige rauh hervor und hielt wieder inne. Völlig verblüfft starrte er auf den Revolver, den der Mann in der anderen Hand hatte. Er mußte die Waffe also im gleichen Augenblick gezogen haben, als er den großen Revolver in der linken Hand hob.

      »Der ist auch gespannt«, versetzte der Fremde ruhig.

      »Well, Sie sind ein verteufelter Bursche! Das muß ich Ihnen lassen.«

      Die beiden Revolver tanzten wie von Geisterhand bewegt zurück in ihre Lederhüllen.

      Der Falbreiter schob die Hände hinten in den Waffengurt. »Wollen Sie nicht auch Ihr Gewehr herunternehmen, Mister?«

      Sofort erstarrte das Lachen des Vierschrötigen. Sein Mund verzog sich zu einer breiten Fratze. Er stieß das Gewehr vor.

      »So, du hast Pech gehabt, Junge! Vorwärts, Hände hoch!«

      Der Schwarzlederne warf dem Pelzjackenmann einen langen verächtlichen Blick zu, drehte sich dann ohne jede Hast um und ging über die Straße zu seinem Pferd.

      »Stehenbleiben!«

      Der Mann ging ungerührt weiter.

      »Stehenbleiben!«

      Fenster und Türen flogen auf.

      »Bleib stehen, oder ich schieße!«

      Da wandte sich der Fremde um. »Schieß nur, Boy!«

      »Boy! Ihr habt es gehört, Leute. Dieser Tramp spielt verrückt! Er hantierte an Lodigans Tür herum, als ich dazukam!«

      Der Fremde zog sich in den Sattel.

      Als er sein Pferd in Trab setzte, rissen dem Vierschrötigen die Nerven.

      »Halt! Ich schieße!« brüllte er.

      Und schon heulte der röhrende Schuß über die Straße.

      Gleichzeitig mit ihm mußte der große sechskantige Revolver des Fremden losgegangen sein.

      Das Gewehr war dem Pelzjackenmann aus den Händen gestoßen worden.

      Pulverrauch kroch über die Straße.

      Als er sich verzogen hatte, stand der Vierschrötige breitbeinig da und sah sein Gewehr auf dem festgetretenen Schnee hinter sich liegen.

      Und drüben, mitten auf der Straße, hielt der Fremde. Er hatte sich mit der Rechten auf den Sattelknauf gestützt, und mit der Linken steckte er sich gerade eine große schwarze Zigarre zwischen seine blitzenden weißen Zähne.

      Der Vierschrötige starrte ihn an. Plötzlich brach eine gellende, unbändige Lache aus ihm heraus. »Das ist ja toll! Damned! Der Satan soll mich holen, wenn das nicht toll war!« Prustend vor Lachen kam er auf den Reiter zu. »Steig ab, Junge. Wenn du vielleicht auch ein Landstreicher bist – der Schuß war Extraklasse! Dafür gebe ich Ihnen einen aus! He, Lucky, alte Schleiereule, mach deinen Stall auf, die Stadt ist sowieso wach!«

      Doch der Fremde lehnte den Drink ab.

      Er verlangte vom Salooner einen Kaffee, Brot, Käse und drei gebratene Eier.

      Der Pelzjackenmann stand vor seinem Tisch und sah ihm schweigend zu.

      »Du gefällst mir, Junge«, meinte er dann. »Jetzt wüßte ich aber doch gern, weshalb du so früh hier in der Stadt herumgepoltert hast.«

      Der Fremde wischte sich den Mund ab, nahm eine große schwarze Zigarre aus der Innentasche seiner Lederjacke, zündete ein Streichholz an der Stiefelsohle an und blies eine blaue Rauchwolke vor sich hin.

      »Herumgepoltert hast du ja wohl, Kleiner«, versetzte er lächelnd.

      Zwischen den Augen des Pelzjackenmannes stand urplötzlich eine harte Falte. »Eins wollen wir klarstellen, Junge, ich bin Jim McNally...«

      Der Fremde zog die Brauen hoch. »Das trifft sich gut. Ich habe dich nämlich gesucht.«

      Jetzt

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