Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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eine Kugel im Herzen.«

      »Der Mann ist ein Sheriff«, erklärte Wyatt, »er heißt Jack Norton. Ich suche seinen Mörder.«

      As-co-la zog die Schultern hoch. »Ich kenne seinen Mörder nicht. Aber ich habe den weißen Mann in den Bergen gesehen, als er noch lebte. Ich traf ihn am Bärensee, als er Rast machte. Er sagte, daß er mich um Rat und Hilfe bitten wollte. Ich konnte ihm keinen Rat geben und keine Hilfe geben. Ich hatte den Mann, dem er folgte, nicht gesehen.«

      »Er war also noch allein, als er hier war?« fragte Wyatt.

      »Der Bärensee liegt viele Meilen westlich von hier.«

      »Ich weiß. Wichtig für mich ist, daß er hier in den Mountains noch allein war. Er muß also weiter südlich auf den Mann gestoßen sein. – Wie kam es, daß As-co-la ihn dann im Eis wiederfand?«

      »Es war fast ein Monat später. Ich ritt von Westen her über die Südspitze des Sees, da sah ich ihn liegen. Und weil ich ihn kannte, hielt ich bei ihm an, schaufelte den Platz von dem dünnen nassen Schnee frei, damit er Manitus Sterne sehen kann.«

      Wyatt wies auf einen Sattel, den er dem Indianer hingeschoben hatte. »Wir freuen uns, wenn du dich an unserem Feuer hinsetzt, As-co-la.«

      Der Chief der Cheyennes nahm Platz.

      Wyatt bot ihm eine Zigarre an.

      Der Indianer lehnte ab. »Ich rauche nicht.«

      Wyatt forschte weiter: »Hat er irgend etwas gesagt, als du ihm am Bärensee trafst, etwas über den Mann, dem er folgte?«

      »Er sagte nur, der Mann müsse grüne Augen haben.«

      Wyatt dachte nach, daß Mabel Vaugham einmal etwas Ähnliches angedeutet hatte.

      Der Cheyenne sagte in seiner ruhigen, etwas starren Art: »Ich habe wochenlang die Ufer des Sees abgesucht. Dann fand ich an einem Sturmtag eine Spur. Der Wind hatte den Neuschnee weggefegt, und am Südufer entdeckte ich eine Fährte. Sie führte nach Süden...«

      Das war das, was Wyatt Earp am meisten interessierte. Weil Norton sich ausgerechnet an den berühmten Fährtenleser As-co-la gewandt und dieser dem lebenden Sheriff nicht mehr hatte helfen können, hatte sich der Indianer mit der Verbissenheit einer Wildkatze auf die Spurensuche gemacht.

      Die Spur, die er gefunden hatte, war im Uferkreis unter dem aufgewehten Schnee zu sehen gewesen. Die Spur eines einzelnen Reiters. As-co-las scharfes Auge hatte entdeckt, daß das Pferd des Mörders in dem linken Hinterhuf eine Dreieckskerbe hatte, die weit auf der Außenseite des Hufs lag, also stark von dem normalen Hufabdruck eines Pferdes abwich.

      Das war für einen Mann wie Wyatt Earp bereits ein großer Hinweis. Wehe dem Reiter, der dieses Pferd besaß, wenn er dem Missourier über den Weg ritt!

      Es war typisch für diesen Indianer, was er tat. Wochenlang war er durch Eis und Schnee geritten und hatte die Spur eines Dritten, den er nicht kannte, verfolgt, um einen zweiten, den er nur ganz flüchtig gekannt hatte, zu rächen. Den Mörder hatte er nicht mehr finden können. Es war zu lange her, daß er am See war. Und die Schneestürme hatten seine Spur oben am weichen Ufer längst verwischt.

      As-co-la erhob sich, reichte Wyatt die Hand, nickte dem Alten zu und stieg den Rand der Mulde hinauf.

      Die beiden blickten stumm hinter ihm drein. Dann kletterten sie den Muldenrand hinauf und sahen ihm nach.

      Er ging nach Westen. Immer kleiner und undeutlicher wurde seine Gestalt. Schließlich wurde sie von Nacht und dem Schneewind verschluckt.

      *

      Das nächste Morgengrauen sah die beiden wieder auf dem Trail.

      Wyatt Earp und Sam O’Brian ritten nach Südwesten.

      Als sie von einem Gebirgspaß aus nach einem mörderischen Gewaltritt durch die Mountains endlich die blausilberne Fläche des zugefrorenen Jacksonsees vor sich sahen, deutete O’Brian nach unten.

      »Da, sehen Sie den dunklen Fleck da unten, Wyatt? Das ist Survey.«

      Der Marshal nickte. »Yeah, da werden wir heute übernachten.«

      O’Brian kratzte sich den Schädel unterm Hut. »He, das wird McNally freuen, daß er Sie wiedersieht. Er ist ein guter Sheriff, aber auch ein verdammt spöttischer Kerl. Kann ich nicht außerhalb schlafen? Vielleicht auf der alten Poststation, die zwei Meilen vor der Stadt liegt? Es ist da drüben, man kann es von hier aus wegen der vorspringenden Felsnase nicht sehen.«

      »Weshalb denn, Sam? Haben Sie allen Ernstes Angst vor McNallys Spott?«

      »Angst? Ich weiß es nicht. Jedenfalls bin ich nicht begeistert von dem Gedanken, unter seiner Nase aufkreuzen zu müssen, ohne Erfolg.«

      »Haben wir einen Grund, uns zu schämen?«

      »Nein, natürlich nicht. Wenn man es richtig überlegt, haben Sie eine Menge herausgebracht. Ich weiß keinen anderen Mann, der da nicht aufgegeben hätte, wo Sie weitergeritten sind und tatsächlich Dinge aufgespürt haben, die man für unwahrscheinlich halten sollte.«

      Der alte Sheriff stopfte sich seine zernagte Maiskolbenpfeife und fuhr fort:

      »Ich wollte es Ihnen längst einmal sagen, Wyatt. Sie sind ein Teufelskerl! Eine Kanone! Und ich bereue wirklich nicht, mit Ihnen geritten zu sein. Es war der tollste Ritt meines Lebens. Ich glaube, ich werde noch daran denken, wenn ich hundert Jahre bin und daheim im Lehnstuhl hinterm Ofen sitze. Sicher erzählen meine Urenkel von dem großen Wyatt Earp, und...«

      »Ich glaube, wir müssen weiterreiten, wenn wir noch vor Einbruch der Dunkelheit im Tal sein wollen«, unterbrach ihn der Marshal brüsk.

      Weder der alte Sheriff noch der Marshal Earp ahnten in dieser Stunde, was ihnen noch bevorstand.

      Der Mörder des Mannes im Eis, den derr Schneewind aus den Bergtälern Wyomings fortgeweht zu haben schien, war vielleicht der gefährlichste Mann, der je durch dieses Land geritten war...

      Die beiden Reiter kamen mit der Dunkelheit in die Stadt.

      Aus dem Alhambra-Saloon drang lautes Stimmengewirr, vermischt mit den wenig melodiösen Hämmern eines verstimmten Orchestrions.

      In dem Augenblick, als die beiden Reiter den Saloon passierten, flog oben die mit Buntpapier beklebte Glastür auf, und der Körper eines Mannes stürzte im Wirbelflug über die Vorbauplanken. Hart schlug er auf den gefrorenen Schnee der Main-street auf.

      Oben in der Schankhaustür stand ein bulliger Mann mit hochgekrempelten Ärmeln und brüllte: »Wenn du dich hier noch einmal sehen läßt, mache ich Kleinholz aus dir, verdammter Holzwurm!«

      Donnernd fiel die Tür ins Schloß.

      »Eine gemütliche kleine Stadt«, meinte O’Brian, »alles was recht ist.«

      Wyatt rutschte aus dem Sattel, ging über den knirschenden Schnee auf den wie leblos daliegenden Mann zu. Er hob ihn auf und setzte ihn auf die Vorbautreppe.

      Der Mann suchte ächzend seinen Kopf zu heben. Wyatt klopfte ihm die Wangen und richtete den vornübersinkenden Oberkörper des noch halb Betäubten auf.

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