Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Mann nickte. Dann sah er auf, und plötzlich fuhr er hoch, taumelte zur Seite und stotterte: »Wyatt Earp!«

      Wyatt sah ihn forschend an.

      Der Mann kam heran und umklammerte die Rechte des Marshals. »Mister Earp!

      Sie sind es doch! Ich kann mich doch nicht täuschen. Sie müssen es sein...

      Ich bin But Dennis. Ich habe Sie damals oben bei Yampa in dem Holzfäller-Camp gesehen. Ich gehörte zu Leclercs Leuten. Sie werden sich sicher nicht an mich erinnern. Damals räumten sie zusammen mit Doc Holliday die Bergwölfe aus.«

      (Siehe Band 18 der Wyatt Earp-Story.)

      Wyatt nickte. »Doch, jetzt kann ich mich erinnern, Ihr Gesicht gesehen zu haben. Sie waren damals mit oben in dem großen Camp, das niederbrannte. Und später waren Sie auch unten in der Stadt dabei.«

      Wyatt reichte ihm die Hand, dann wies er zu seinem Begleiter hinüber. »Das ist Sheriff O’Brian...«

      »Der Sheriff? Dann muß er sofort in den Saloon gehen. Da sitzt ein Spieler, der mir mein ganzes Geld im Falschspiel abgenommen hat. Die Leute haben allem Anschein nach Angst vor ihm.«

      »Wieviel Geld haben Sie verloren?« erkundigte sich der Marshal.

      »Fast neunzig Dollar! Vielleicht denken Sie, es ist nicht schlimm, Marshal – aber es war mein ganzes Geld von einem langen Winter oben im Holz...«

      »Ich denke nicht, daß es nicht schlimm ist, Mister Dennis. Ich weiß, was neunzig Dollar für einen Woodcutter bedeuten, und wie schwer sie zu verdienen sind in den Bergen. – Wie kam es zu dem Rauswurf?«

      »Ich beschuldigte den Falschspieler, da stand er auf und zog den Colt. Mit so was sind diese Schufte ja schneller als unsereiner. Vielleicht hätte er mich erschossen, wenn ein alter Graukopf sich nicht vor mich gestellt hätte. Ich beschwerte mich beim Salooner und verlangte, daß er den Sheriff benachrichtigte. Schließlich konnte ich den Verlust doch nicht wortlos hinnehmen...«

      »Weiß Gott nicht.«

      »Ich merkte aber bald, daß die Leute im Saloon Angst vor dem Spieler hatten. Sie stellten sich auf seine Seite. Der Salooner sagte mir, daß der Sheriff unterwegs in den Bergen sei. Da wandte ich mich wieder direkt an den Spieler. Es gab eine Keilerei. Der Mann ist bärenstark. Sie sehen sicher, daß ich kein Schwächling bin, aber er schlug mich zusammen, und der Salooner hielt es anscheinend für richtig, mich hinauszuwerfen.«

      O’Brian rutschte aus dem Sattel. »Eine prächtige Stadt, Wyatt, ich habe es doch gesagt. Und McNally ist wieder mal im County unterwegs. Dann ist mir alles klar.«

      Dennis blickte auf. »Sie sind nicht der Sheriff?«

      »Nicht von Survey«, erklärte der Missourier.

      Der Holzfäller rieb sich das Kinn. »Sagten Sie McNally?«

      »Yeah –«

      »Er ist hier Sheriff?«

      »Yeah.«

      Da ergriff der Woodcutter wieder die Hand des Missouriers. »Marshal, Sie werden mich nicht im Stich lassen! Ich habe noch ganze zwei Dollars in der Tasche. Damit gehe ich vor die Hunde.«

      Wahrscheinlich hatte Dennis verloren und verloren und immer wieder gesetzt, in der verzweifelten Hoffnung, sein Geld wiederzugewinnen. Dann hatte er plötzlich entdeckt, daß der andere betrog.

      Einen Augenblick zuckte der Gedanke durch den Kopf des Marshals, ob der Mann die Gelegenheit dazu ausnutzen wollte, sein regelrecht verlorenes Geld auf eine billige Art zurückzubekommen. Wyatt verwarf den Gedanken jedoch sofort wieder.

      Er führte seinen Falben an den Zügelholm, warf die Leinen über das Holz, lockerte den Sattel, zerrte die Decke hervor und warf sie dem Tier über. »Sam, Sie bleiben bitte an der Tür.«

      »Natürlich.«

      »Kommen Sie!« forderte der Marshal dann den Holzfäller auf. Er ging auf den Vorbau, sah sich noch einmal nach ­O’Brian um, musterte gewohnheitsmäßig die Front des Hauses und öffnete dann die Tür.

      But Dennis folgte ihm.

      Niemand beachtete die beiden Männer.

      Wyatt sagte, während er die Männer an den grünbezogenen Kartentischen beobachtete: »Wer ist es?«

      Dennis erwiderte: »Der große Bursche da im dunklen Anzug. Sie können sein Gesicht nicht sehen, weil der dicke Kerl mit dem Zylinder davorsteht.«

      »All right. Gehen Sie jetzt an den Tisch. Bleiben Sie da stehen, wo die Lücke ist. Ganz ruhig sagen Sie: Mister, geben Sie mein Geld heraus!«

      »Glauben Sie, das hat viel Sinn? Ich befürchte im Gegenteil, daß dann die Hölle los sein wird. Die Halunken sind doch alle gegen mich. Sehen Sie doch bloß, wie sie den Kerl anstarren. Er ist eine Senstaion in der Stadt hier. Klar, daß sie Manschetten vor ihm haben.«

      »Gehen Sie nur.«

      Diese drei Worte des Missouriers gaben dem Mann so viel Sicherheit, daß er

      sich in Bewegung setzte. Er schob sein Colthalfter weit nach vorn und ging

      auf die Lücke an dem großen Spieltisch zu.

      Das Spiel war gerade voll im Gange und schien einen Höhepunkt erreicht zu haben. Gespannt sahen die Männer auf den Fremden im schwarzen Anzug, der ruhig dasaß und plötzlich ein Kartenblatt fallen ließ.

      Dann sah der Missourier die Hände des Spielers. Und plötzlich sah er etwas, was ihn hellwach werden ließ.

      In Gedankenschnelle flog eine Karte blendfrei, wie es im Westernjargon hieß, in die linke Manschette des Spielers.

      Aber all das war es nicht, was ihn plötzlich in äußerster Anspannung dastehen ließ.

      Es war etwas anderes. Nämlich die Tatsache, daß er ganau dieselben Hände mit dem gleichen Trick schon einmal beobachtet hatte. Allerdings aus einem näheren Winkel. Und ebenfalls nur durch einen bloßen Zufall. Allerdings war dem Mann die Manschettenvolte damals weniger perfekt geglückt als eben in diesem Augenblick.

      Die Hände gehörten zu dem Falschspieler Ben Hacett, der vor einigen Wochen oben in Ishawoon nach dem nächtlichen Überfall im Hotel zu sieben Jahren Zwangsarbeit am Schienenstrang der Western-Union-Bahn verurteilt worden war.

      Wyatt wich zwei Schritte zur Seite.

      Dann sah er das Gesicht des Banditen.

      Der Mann hatte seinen Bart wegrasiert – aber er war es ohne Zweifel.

      Dennis hatte inzwischen Aufstellung genommen.

      Noch hatte ihn niemand bemerkt. Er stemmte die Hände in die Hüften und wartete ab.

      Wyatt bewunderte insgeheim seine kalten Nerven; er hätte den braven Burschen gar nicht so viel Überlegung zugetraut.

      Die Kartenblätter fielen mit einem leichten »Flap« auf den grünen, glatten Filz.

      Stille.

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