Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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wollte weiter.

      Aber der Alte meinte: »Haben wir nicht auf diesen Schreck hin einen Schluck nötig?«

      Wyatt hatte nichts dagegen. Sie stiegen ab, banden die Pferde an den reichlich wackeligen Zügelholm und betraten die Vorbautreppe.

      Gewohnheitsmäßig sah Wyatt sich noch einmal nach allen Seiten um, bevor er auf den Vorbau trat.

      Aber es blieb still, und nirgends war ein Mensch zu sehen. Selbst der Hund hatte sich wieder verkrochen.

      O’Brian knurrte: »Es ist direkt behaglich hier. Anheimelnd, ein Ort zum Verweilen. Wollen wir uns nicht hier ein paar Wochen einmieten?«

      »Ganz sicher.«

      Wyatt öffnete die schwere Bohlentür, in deren oberer Hälfte ein dickglasiges Fenster eingelassen war.

      Vor ihm lag ein schmaler düsterer Raum, der von dem einen Fenster nur wenig Licht bekam.

      »Ah, elegant, wie der Long Branch Saloon in Dodge«, meinte der Alte, der über Wyatts Schulter blickte.

      Wyatt trat ein.

      O’Brian folgte ihm.

      Der Raum schien leer zu sein, jedenfalls was Menschen betraf. Drei, vier Tische, eine überlange Theke und an den kahlen Wänden eine Petroleumlampe, deren Schirm halb abgeschlagen war.

      »Hallo!«

      Wyatt hielt auf die Theke zu.

      Da knarrte in der dunklen Seitenwand eine Tür.

      »Was wollen Sie?« fragte eine dumpfe Grabesstimme.

      O’Brian, der seinen Schrecken über diese Stimme erst herunterschlucken mußte, wandte sich um. Seine Augen entdeckten in dem schwarzen Türrahmen die zwergenhafte Gestalt eines Mannes.

      »Hallo, Mister. Wir wollten einen Whisky, wenn’s geht. Aber nur, wenn’s geht...«

      Der Mann hustete. »Es gibt keinen Whisky. Die Männer haben ihn ausgetrunken.«

      »Ach.«

      »Und ich muß mich wieder hinlegen. Ich bekomme sie auch.«

      O’Brian streckte den Kopf vor. »Was bekommen Sie?«

      »Das, was sie alle haben: Die Seuche.«

      »Die...« O’Brian wich zurück.

      Wyatt blieb stehen. »Es herrscht eine Seuche in der Stadt?«

      »Yeah – ich muß mich jetzt hinlegen.

      Ich habe nicht mehr lange... neun sind schon an den Berg gebracht worden...«

      »Vielleicht ist er wahnsinnig«, zischte O’Brian dem Missourier zu.

      »Wohin sind die Leute gebracht worden?« forschte Wyatt.

      »An den Berg, in den Totengrund, wo die Grabsteine stehen. Wenn Sie auch hinwollen... es ist gleich am Ende der Stadt, links an der Bergwand...«

      Wieder kam das trockene, krankhafte Husten von den Lippen des Mannes.

      »Bleib weg hier«, knurrte O’Brian.

      Wyatt blickte auf die Jammergestalt in der Türöffnung. »Wo ist der Doktor?«

      »Im Totengrund.«

      »Er ist gestorben?«

      »Yeah, vorgestern erst.«

      »Was für eine Seuche ist denn das?«

      »Ich weiß es nicht. Nicht einmal der alte Doc wußte es richtig. Er hat getan, was er tun konnte.«

      Die beiden Männer verließen die düstere Schenke.

      Der Alte blickte den Marshal an. »Was kann es denn sein?«

      »Ich weiß es nicht. Typhus vielleicht oder die Pocken. Jedenfalls müssen wir hier verschwinden.«

      Er nahm die kleine Whiskyflasche, die er immer bei sich trug, aus der Satteltasche, goß sich das braune Naß über die Hände, wischte sich die Hände dann ab.

      »He, wozu diese Verschwendung?« brummte der Alte. »Da drüben ist doch eine Pferdetränke, wenn Sie sich unbedingt die Hände waschen wollen.«

      Der Marshal zog sich in den Sattel. »Wenn es Typhus ist, dann ist auch das Wasser verseucht.«

      Sie ritten durch die totenstille Straße dem nördlichen Stadtausgang zu.

      Das Geräusch eines rumpligen Karrens ließ sie aufschrecken.

      Aus einer Nebengasse kam ein Planwagen. Auf dem Bock oben saß ein Junge.

      Der Junge hatte ein frisches rotwangiges Gesicht. Tränen rollten über seine Wangen.

      Als er die beiden Männer sah, hielt er auch sein Pferd, einen müden, alten Gaul, an.

      »Warst du auf dem Friedhof?« fragte der Marshal ahnungsvoll.

      Der Junge nickte. Dann schluchzte er plötzlich herzzerreißend los: »Ich habe sie weggebracht, die Mutter und Mary.«

      »Sie sind – tot?«

      Der Kleine nickte.

      »Wo ist denn dein Vater?«

      »Er ist vor einem Monat nach Westen geritten. Weil er eine neue Heimat für uns suchen wollte. Weil er sich beim Fallenstellen die Hand verletzt hat und nicht mehr jagen kann.«

      Der kleine Bursche krampfte die erdbraunen Finger um die großen Zügelleinen und senkte den Kopf.

      Wyatt setzte das Pferd in Trab, sprengte an dem Wagen vorbei und galoppierte durch die Gasse.

      Als er das letzte Haus hinter sich hatte, sah er drüben vor der Felswand drei Männer stehen.

      Sie hatten Schaufeln in der Hand.

      Wyatt blieb in einem Abstand von sechs Yards stehen.

      Die Männer blickten auf. Sie hatten düstere Mienen aufgesetzt.

      »Es ist ziemlich schlimm hier?« forschte der Missourier.

      »Yeah«, knurrte einer der Männer, »und es wäre besser, wenn Sie weiterritten.«

      »Kann ich etwas für Sie tun?«

      »Was wollen Sie tun? Haben Sie ein Mittel gegen den Tod?«

      »Was ist es denn?«

      »Das weiß keiner genau. Nicht einmal der Doc wußte es...«

      Und dann erzählte der Mann von dem ersten Ausbruch der Krankheit, die sich schnell zu einer gefährlichen Seuche entwickelte und bereits

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