Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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Aromatischer Duft zog durch die Tür.

      Wyatt hatte seinen Sattel in der Hand, als er fragte: »Wer vom Bärensee hinunter ins Seetal will, der kommt wohl nicht hier vorbei?«

      »Nein. Wer den Trail reitet, wird über Wapiti halten.«

      Wyatt nickte.

      Da fiel sein Blick auf ein sonderbar geformtes Hufeisen, das an der Ecke der Hauswand lag. Er hob es auf und betrachtete es.

      Hoover nickte. »Ein sonderbares krummes Ding, was? Der Bursche muß ziemlich viel Ärger gehabt haben, wenn er einen Schmied bewegen wollte, für seinen verbauten Gaul ein Eisen zu schmieden. Na, die Sorgen ist er längst los. Schätze, daß er inzwischen an einem kahlen Ast den Garaus gemacht bekommen hat.«

      Wyatt hob den Kopf. »Wieso?«

      Hoover kratzte sich das von weißgrauen Stoppeln besetzte Kinn. »Das Eisen gehörte zu einem Fuchs, der einem Banditen gehörte. Er kam hier mit einem Sheriff vorbei. Sie brauchten Wasser...«

      Wyatt Earp und Sam O’Brian standen plötzlich wie angenagelt da.

      »Wann war das?« fragte O’Brian in die Stille. »Erzählen Sie uns das doch mal etwas genauer, Pat!«

      »Ach, das ist schon eine ganze Weile her. Da hörte ich eines Vormittags Hufschlag. Als ich an die Tür kam, sah ich zwei Reiter draußen. Der eine war ein Mann in den Vierzigern. Ein gutaussehender Bursche. Allerdings hatte er fast graues Haar. Er trug ein blaues Kattunhemd...«

      »... und ein rotes Halstuch!« unterbrach ihn O’Brian.

      »Ja! Kennen Sie ihn?«

      O’Brian nickte ernst.

      Wyatt forderte den Posthalter auf, doch weiter zu erzählen.

      »Yeah, was gibt’s da zu erzählen? Sie blieben ja nur kurz. Der Fuchs des einen hatte ein loses Eisen...«

      »Hinten links?« fragte Wyatt.

      »Richtig! Sie scheinen die beiden ja gut zu kennen.«

      »Haben Sie ein neues Eisen aufgesetzt?« erkundigte sich Wyatt rasch.

      »Nein, das machte der Sheriff selbst. Und ich muß sagen, daß er das schnell und sauber in Ordnung brachte, obwohl er das Eisen ziemlich verformen mußte. Da drüben ist ja unsere Postschmiede, da gibt’s ’ne Menge Eisen.«

      Wyatt konnte die entscheidende Frage nun nicht mehr zurückhalten:

      »Und der andere Mann? Wie sah er

      aus?«

      »Sie kennen die Männer doch! – Wie sah er aus? Nicht besonders auffällig. Ein klobiger Bursche –«

      »Wie alt?«

      Hoover zog die Schultern hoch. »Keine Ahnung. Dreißig vielleicht. Vielleicht auch älter.«

      »Was hatte er an?«

      »Er war nicht viel anders gekleidet als der Sheriff. Winterzeug.«

      »Woher wissen Sie, daß er der Gefangene des Sheriffs war?«

      »Er hatte die Hände gebunden.«

      »Und –? Hat der Sheriff irgend etwas gesagt?«

      »Eigentlich wenig. Er meinte, daß er den Mann nach Arizona bringe. Ich meine, er hätte Sunset gesagt, ich kann mich aber auch irren. Yeah, das war eigentlich alles.«

      Wyatt trat nahe an den Posthalter heran. »Mister Hoover, bitte, es ist sehr wichtig für uns, versuchen Sie nachzudenken, ob Ihnen irgend etwas Besonderes an diesem anderen Mann aufgefallen ist –«

      »An dem Sternträger?«

      »Nein, an dem Gefangenen. Wie sah er aus? Sein Gesicht, war es breit oder schmal, länglich, dick, rund oder zusammengedrückt?«

      Der Alte zog die Schultern hoch.

      »Und seine Augen? Können Sie sich vielleicht an seine Augenfarbe erinnern.«

      Hoover schüttelte den Kopf. »Nein, Marshal. Ganz sicher nicht. Ich bin nicht Wyatt Earp.« Er lachte breit. Und zu seiner Verwunderung bemerkte er, daß seine Gäste es plötzlich eilig hatten.

      Minuten später saßen sie in den Sätteln.

      Wyatt bedankte sich für die Gastfreundschaft – fragte noch: »Sonst fällt Ihnen nicht mehr über diesen Mann

      ein?«

      »Nein, ich habe nachgedacht. Er saß auf einem Fuchs, hatte ein Alltagsgesicht, eine ziemlich harte Type. Er sagte kein Wort. Nur einmal grinste er, als der Sheriff das glühende Eisen auf den Huf des Fuchses aufsetzte und das Eisen noch nicht paßte.«

      »Und sie ritten nach Süden?«

      »Yeah.« Der alte Posthalter deutete auf die Anhöhe. »Da hinüber sind sie geritten. Ich erinnere mich genau. Der Sheriff schien den Weg zu kennen. Er wollte nach Arizona. Aber das habe ich Ihnen ja schon gesagt. Ein ganz schöner Trail ist das, nicht wahr?«

      Wyatt und O’Brian verabschiedeten sich, nahmen ihre Zügelleinen auf und sprengten hügelan davon.

      O’Brian blickte den Missourier während des scharfen Rittes von der Seite an.

      Damned, da hatte der Marshal also wieder den richtigen Gedanken gehabt. Norton hatte seinen Mörder auf der Strecke zwischen dem Bärensee und der alten Pferdewechselstation gestellt.

      Leider hatten sie nicht mehr über den Verbrecher herausbringen können. Er war ein unauffälliger, grobschlächtiger Mann, hatte der Posthalter gesagt. Das war nicht gerade sehr viel.

      Immerhin war der Ritt hinauf in die Sunlight Mountains nicht völlig nutzlos gewesen, und sie hatten nicht einmal die volle Strecke bis zum Bärensee hinter sich bringen müssen.

      Als sie wieder im Felstal des Jacksonsees angekommen waren, machten sich bei dem Alten starke Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Auch sein Pferd konnte die schweren Strapazen der anstrengenden Ritte nicht mehr verbergen.

      An einer riesigen Bergkiefer machten sie halt. Wyatt legte dem treuen Gefährten nahe, doch nach Harwich hinüberzureiten. Er habe doch mehr als seine Pflicht getan.

      Aber davon wollte der Alte nichts wissen. »Pflicht«, knurrte er, und spie einen Tabaksfaden in den flimmernden Schnee. »Nein, Wyatt. Ich habe meine Pflicht noch nicht getan. Der Mörder läuft noch frei herum. Ich muß helfen, ihn zu jagen. Ich weiß, daß Sie nicht aufgeben werden, bis Sie ihn vor Ihrem Revolver oder Ihren Fäusten haben. Wollen Sie mich beschämen? Oder falle ich Ihnen zur Last?«

      Der Marshal schüttelte den Kopf. »Wie können Sie so etwas nur denken? Sie sind ein prächtiger Kamerad, und ich freue mich, daß ich einen solch guten Freund in Ihnen gefunden habe.«

      Die Augen des alten Sheriffs strahlten.

      Wyatt zündete sich eine Zigarette an und blickte dem Rauch gedankenvoll nach. »Nein, Sam –

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