Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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gab sofort eine dreifache Nachricht auf.

      Er wußte, daß der hilflosen kleinen Stadt in der Felsenge der Sunlight Mountains bald geholfen werden würde.

      Der Umweg nach Odetown (die Stadt liegt übrigens heute, kaum größer geworden, in Yellowstonebecken, am Südrand der Sunlight-Mountains) hatte die beiden aufgehalten.

      Als sie neun Meilen nörlich von dem »Tal des Todes« vorbeiritten, fand Wyatt eine frische Wagenspur im Neuschnee, der in der Nacht gefallen war.

      Er folgte ihr.

      O’Brian hielt sich an der Seite des Missouriers. »Was haben Sie vor?«

      »Der Wagen kommt aus Ringers.«

      Es dauerte gut eine Stunde, bis sie den schaukelnden Planwagen vor sich hatten.

      Wyatt gab dem Falben leicht die Sporen.

      Wie erstaunte er, als er im den Kutscher den Jungen aus Ringers erkannte, dessen Mutter und Schwester vor wenigen Tagen gestorben waren.

      Der Bursche blickte die beiden Reiter nicht weniger verblüfft an. »Mister Earp.«

      »He, wo willst du hin?«

      Sorgenvolle Falten zogen sich über die Kinderstirn. »Ich will nach Sheridan.«

      »Allein?«

      »Yeah.«

      »Aber das ist doch unmöglich. Sheridan liegt weit hinter den Bergen im Osten. Du würdest Wochen brauchen, um hinzukommen.«

      »Das macht nichts«, versetzte der Junge energisch.

      Wyatt stützte sich aufs Sattelhorn auf und musterte den entschlossenen kleinen Bengel freundlich.

      »Du kommst durchs Indianerland.«

      »Ich weiß. Aber ich habe keine Angst. Vater kennt den roten Chief As-co-la. Er hat ihn bei der Pelzjagd schon getroffen, oben in den Waldbergen vor Wapiti.«

      Wyatt schüttelte den Kopf. »Trotzdem, nicht alle Cheyennes sind wie As-co-la. Sie sind nicht besonders auf die Weißen zu sprechen.«

      »Ich habe ihnen nichts getan«, versetzte der Knabe kühl, »und außerdem habe ich mein Gewehr.«

      Er zerrte ein altes Sharpsgewehr unter dem Sitz hervor und brachte es in Anschlag.

      »Das ist doch alles Unsinn«, knurrte O’Brian. »Der Bengel kann doch nicht mutterseelenallein einige Wochen durch die Gegend schaukeln. Hat er Proviant? Hat er wirklich eine Chance durch das Reservat zu kommen? Wird er nicht in einem Schneesturm stecken bleiben? Hör zu, Boy – du drehst deinen schönen Wagen und fährst brav zurück nach Ringers. In Kürze kommt das Militär mit Feldärzten in die Stadt und wird der Seuche Einhalt gebieten!«

      »Ich kehre nicht zurück!« Die Augen des Jungen glühten.

      »Wie alt bist du?« fragte Wyatt.

      »Vierzehn.«

      »Und wie heißt du?«

      »Bob Ohlers.«

      »Hör zu, Bob, wir können dich verstehen. Aber was du vorhast, ist ein Unternehmen, für das man mindestens zwanzig Jahre alt sein muß.«

      »Ich kann nicht warten, bis ich zwanzig Jahre alt bin. Ich fahre weiter. Bitte, Mister Earp, lassen Sie mich weiterfahren. Onkel Pat wird mich ganz sicher verstehen, wenn...«

      »Wo wohnt dieser Onkel?«

      »Man fährt noch einen Tag von hier mit dem Wagen. Er ist Posthalter an einer Pferdewechselstation der Overland vor dem Bärensee.«

      Wyatt warf dem Sheriff einen schnellen Blick zu, dann sagte er, zu dem Jungen gewandt: »All right, wir begleiten dich.«

      Sie spannten den müden Grauschimmel aus, brachten den Falben und ­O’Brians kräftiges Tier in die Stränge, banden den Grauen hinten an, saßen alle auf – und jetzt ging die Fahrt rasch vonstatten.

      Spät in der Nacht deutete der Junge in eine Talmulde. »Da unten, da ist es!«

      Der Wagen rollte auf die alte Poststation zu.

      *

      Auf Wyatts Klopfen meldete sich niemand.

      Dann kam von der Hausecke her eine Stimme: »Hände hoch!«

      Bob brüllte: »Onkel Pat! Ich bin es! Das sind meine Freunde, Wyatt Earp und Sheriff O’Brian aus Harwich!«

      »Waaas –?«

      Ein alter Mann mit grauem Haarkranz, offenem Hemd und bunten Hostenträgern an der weiten Hose kam heran. Er hielt ein Gewehr in der Hand.

      »Bob, mein Junge!«

      Der Knabe sprang mit einem Satz vom Wagen, hing dem Alten am Hals und weinte herzzerbrechend.

      Bis jetzt hatte der tapfere kleine Bursche an sich gehalten, seinen Schmerz verbissen. Nun aber heulte er sich aus. Stammelte dem alten Mann sein Leid ins Ohr und wollte sich nicht beruhigen.

      Der Posthalter drückte ihn an sich und sah dabei die beiden Männer an.

      »Kommt ins Haus, Gents! Ich mache einen Tee!«

      Dann saßen sie, als die Pferde versorgt waren, in dem einzigen Wohnraum, den die alte halbverfallene Overland-Station hatte.

      Patrick Hoover hatte den dampfenden Tee auf den Tisch gestellt. Dazu holte er Brot, Butter und Käse.

      Stumm verzehrten die drei ihr Mahl.

      Der Posthalter stand hinter dem Jungen. Er legte seine breiten, verarbeiteten Hände auf dessen Schultern, blickte den Marshal an und sagte: »Sie können getrost Ihren Ritt fortsetzen, Mister Earp. Bob bleibt bei mir.«

      Der Junge sah auf. »Bei dir, Onkel Pat?«

      »Yeah. Ich werde deinen Vater benachrichtigen. Er kann dich dann ja abholen, wenn er zurückkommt.«

      Still kaute der Bursche an seinem Brot herum und trank seine Tee.

      In dieser Nacht fand er keinen Schlaf. Unruhig wälzte er sich auf seinem Lager hin und her. Und als der Morgen graute, fand Wyatt ihn auf einem Pfahl des Corralzaunes sitzen.

      »Hallo, Bob!«

      »Hallo, Marshal!«

      Der Junge sah übermüdet aus, zauberte aber ein Lachen auf sein übernächtigtes Gesicht.

      Wyatt holte die Pferde aus dem Corral und zäumte sie auf.

      O’Brian wusch sich drüben am Brunnen.

      Da erschien der Posthalter in der Tür. »Ah, soll’s weitergehen?«

      »Yeah«, versetzte der Marshal. »Wir sind

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