Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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ganz Utah, und möglicherweise noch ein ganzes Stück Arizona durchqueren. Waren Sie schon einmal in Arizona? Nicht? Dann will ich Ihnen sagen, daß die Eisberge Montanas, Wyomings und Colorados ein Paradies gegen die Savannen und Schluchten Arizonas sind. Wir müssen durch Gebiete, in denen Menschen wohnen, die gefährlicher sind als die Cheyennes, die wir ja eigentlich gar nicht zu Gesicht bekommen haben. Unten in den heißen Gegenden hausen allenthalben weiße Banden, Buschkrieger, Grenzjäger. Ganze Horden von Wegelagerern machen die Landstriche unsicher. Sie wissen das sicher selbst am besten. Hier oben in den kalten Gegenden sind auch die Banden dünn gesät, Gott sei Dank. Im Süden sieht es da anders aus. Und ich bin sicher, daß das Gesetz sich da am mühsamsten vorkämpfen wird. – Nein, Sam, Sie fallen mir nicht zur Last, das wissen Sie selbst. Aber ich hätte Ihnen gern die Strapazen erspart, die noch vor mir liegen. Ich bin diese Ritte gewohnt, weil ich sie jahrein, jahraus mache, seit meiner Jugend. Schon mit elf zog ich mit meinem Vater durch das Land; mit vierzehn oder fünfzehn waren wir in Californien, mit einem Siedlertreck, den mein Vater führte. Von da an war ich eigentlich immer unterwegs. Die paar Monate im Jahr, die ich in der Stadt aushalten muß, kommen mich hart genug an. Und auch da bin ich fast immer unterwegs.«

      O’Brian nickte. »Yeah. Ich sehe es ja, Sie sind noch frisch und munter wie am ersten Tag. Und wahrscheinlich hatten Sie, als wir uns begegneten, schon einen schönen Turn hinter sich.«

      »Ja, ein paar Meilen waren es sicher. Ich kam von Utah. Vorher war ich von Dodge aus nach Texas geritten. Dann folgte ich einem Mann nach Caldwell. Als ich ihn hatte, ritt ich hinüber nach Wyoming; ich wollte hinauf nach Yancey, oben an der Grenze, wo ich einen alten Bekannten aufsuchen wollte. Er hat mich schon ein paarmal auf seine Ranch eingeladen. Aber ich glaube, ich schaffe es nie...«

      *

      Sam O’Brian ritt also weiter mit.

      Kurz vor der Südspitze des Sees stießen die beiden am folgenden Abend auf ein Pelzjägerlager.

      Wyatt wollte im Halbkreis vorbeireiten, als er mit einem Gewehrschuß vor die Hufe des Falben gestoppt wurde.

      Mehrere Reiter kamen heran.

      Wyatt merkte sofort, daß sie angetrunken waren.

      »Nicht so eilig, Gents! Wir werden einen Drink zusammen nehmen.«

      »Wir haben wenig Zeit«, erklärte der Missourier und musterte die abenteuerlichen Gestalten, die ihnen da gegenüber hielten.

      »Eilig?« Ein baumlanger Rotschopf bog sich vor Lachen. »Wie kann man es eilig haben? Und wir haben es auch nicht eilig. Sechs Monate waren wir unterwegs. Jetzt sind wir hier und machen Rast. In wenigen Tagen geht’s nach Kansas hinunter. In Abilene werden wir unsere Tiermäntel in blanke Dollars umwechseln. Vorwärts, Leute, Drink!«

      Wyatt sah, daß die Männer echte Rowdys waren und hielt es für unangebracht, sich mit ihnen anzulegen. Man würde also den Drink mitnehmen und weiterreiten.

      Aber es wurde kein Drink.

      Im Lager herrschte eine scheußliche Krakeelstimmung.

      Die beiden versuchten, sich gleich wieder davonzumachen, wurden aber von dem roten Iren dabei erwischt.

      »Hiergeblieben, Söhne. Es geht heute rund. Und wer kein Pelzjäger ist, der wird hier einer. Wißt ihr, wie das geht? Wir nehmen euch einfach euren Pelz, den ihr auf dem Kopf habt...«

      Wyatt kannte die scheußliche Unsitte der wilden Fallensteller und Felljäger. Sie schnitten einem, der gegen sie war, das Kopfhaar ab und rasierten seinen Schädel unter lautem Gejohle völlig kahl. Daß sie bei dieser Prozedur nicht gerade sanft umgingen, läßt sich denken.

      Wyatt hatte nicht die mindeste Lust, sich auf einen solchen »Spaß« einzulassen.

      Da packte der Ire den Alten und riß ihn zu sich heran. Mit einem Schlag fegte er den Stetson O’Brian vom Kopf, griff in den grauen Haarschopf des Alten und brüllte: »Boys! Hier wird einer Pelztierjäger!«

      Wyatt war sich darüber im klaren, daß sich die Lage nahezu hoffnungslos zugespitzt hatte.

      Er mußte handeln. Und zwar sofort.

      Hinter sich hatte er den zugefrorenen See. Vor sich die Zelte der Jäger, ein großes Feuer und etwa fünfzehn Männer.

      Mit einem raschen Schritt schob er sich vor den rothaarigen Hünen. »Laß den Mann los, Paddy!«

      Der Ire rollte die Augen. »Was hast du gesagt, Yankee?« fragte er, heiser vor Wut.

      »Du sollst den Mann loslassen.«

      Der Irländer war nicht Menschenkenner genug, in den Augen des Marshals lesen zu können. Er hätte eine Menge darin lesen können!

      »Sag mal, Yankee, wie sprichst du eigentlich mit mir, he? Ich glaube, du mußt erst scharf zurechtgestutzt werden, ehe du ein Pelzjäger wirst!«

      Der Missourier trat bis auf anderthalb Yards heran. Er war kaum kleiner als der Pelzjäger, blieb vor ihm stehen und funkelte ihn an.

      Fast leise stieß er hervor: »Laß ihn los, Boy!«

      »Boy?«

      Joel O’Neil schleuderte den Alten zur Seite wie eine Puppe und warf sich dem Marshal mit einem fürchterlichen Schwinger entgegen.

      Blitzschnell duckte Wyatt den Kopf ab, und pfeifend surrte der Schlag über ihn weg.

      Die Männer grölten und pfiffen schrill vor Ärger. Und dennoch waren sie siegessicher, denn immerhin war der riesige O’Neil der Athlet der Crew.

      Als der Ire erneut zu einem Sturm auf den Gegner ansetzte, stieß Wyatt ihn mit einer geraden Linken vor die Brust zurück.

      O’Neil hieb einen wütenden rechten Schwinger nach ihm.

      Der Schlag traf Wyatts rechte Schulter.

      Da riß der Missourier vorwärtssteppend einen fürchterlichen linken Haken aus der Hüfte, der krachend am Kinnwinkel des Iren detonierte.

      Es war ein Schlag wie der Prankenhieb einer großen Raubkatze.

      Joel O’Neil wurde zurückgeworfen, stand einen Augenblick steif auf den Absatzspitzen und kippte dann wie ein gefällter Baumstamm zurück, um der Länge nach hinzuschlagen.

      Stille herrschte um das Feuer.

      Bis der flachsblonde Jimmy Teck brüllte: »Den mach’ ich fertig!«

      Er war mittelgroß, aber untersetzt wie ein Gorilla, sprang vor und pendelte auf den Marshal zu.

      Nur eine Rechte brachte er nach vorn, dann riß ihm eine Doublette des Marshals die krummen Beine weg.

      Zornig brüllend, machten die Männer Anstalten, sich auf den eisenharten Mann zu stürzen.

      Da sahen sie in seinen beiden Fäusten Revolver blinken.

      »Bleibt stehen, Boys. Laßt euch nicht verrücktmachen!«

      Wyatt war einen schnellen Blick auf Sam. Der schaltete schnell und riß seine Schrotflinte aus dem Scabbard.

      »Hört

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