Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 4 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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richtete er sich taumelnd auf und beugte sich über den Alten. »Sam –!«

      O’Brian sah ihn aus matten Augen an. »Wyatt ...«, kam es kaum hörbar über seine Lippen, »... es ist zu Ende – Wyatt! Es war so schön – vielen Dank – und gestern hast du gesagt, daß ich dein Freund bin.«

      »Sam – du mußt aushalten. Beiß die Zähne zusammen. Ich bringe dich weg!«

      »Nein, laß nur, es hat keinen Sinn mehr – er hat mich gut getroffen! Leb wohl – Wyatt.«

      Sein Kopf rollte zur Seite. »Sam!«

      Wyatt ließ die Hände los, krampfte sie zu Fäusten zusammen. Knirschend schlugen seine Zähne aufeinander.

      Dann sah er sich um.

      Da, wo der Mordschütze gesteckt hatte, herrschten Dunkel und Stille der Nacht.

      Wyatt erhob sich.

      »Sam«, kam es noch einmal tonlos von seinen Lippen.

      Dann sah er, daß der Tote die Hände um sein Gewehr gekrallt hatte. Noch im Tod hielt er es fest.

      Er mußte sich also trotz seiner tödlichen Verwundung hochgerissen und zu seinem Pferd geschleppt haben, das mit hängendem Kopf neben dem Falben stand.

      Inzwischen hatte sich die magische Helle, die plötzlich über dem See lag, verstärkt. Fahl und kalt schob sich die Mondsichel durch die Wolken. Ein geisterhaftes Licht senkte sich auf die traurige Szene.

      Direkt seitlich neben dem toten ­O’Brian sah der Marshal den Mann im Eis liegen.

      Wyatt bückte sich, hob seinen Gefährten auf und brachte ihn zu seinem Pferd.

      Dann führte er seinen Falben und den Fuchs dem nahen Ufer entgegen.

      Allerdings hielt er vorsichtshalber auf eine Stelle zu, die frei von Gestrüpp war und keinem Heckenschützen Deckungsmöglichkeit bot.

      Er war längst nicht mehr da, der Mörder, als der Marshal das Ufer erreichte.

      Wyatt hielt an und schnallte dem Falben den Sattel ab.

      Er mußte den Morgen abwarten.

      Diesmal würde er die Spur haben.

      Aber das Schicksal wollte es anders.

      Plötzlich hüpfte eine einzelne, sanfte kleine Schneeflocke auf seine Hand. Dann folgten weitere, und bald schneite es dicht und in schweren Flocken.

      Nach Mitternacht kam Wind auf und trieb den Schnee in wirbelnden Böen vor sich her.

      Der Missourier zerdrückte einen Fluch zwischen seinen Zähnen, legte dem Falben den Sattel auf, zog sich hinauf und ritt los.

      *

      Es war eine graue Abendstunde, als von Süden her ein makabrer Treck in die Mainstreet von Harwich einzog.

      Auf einem vom Schnee weißgepuderten Falbhengst saß ein Mann in schwarzem Lederzeug. Auch er war vom Schnee mit weißen Pelzstücken bedeckt.

      Das Gesicht des Reiters war hart, eckig und tiefbraun. Kalt funkelte ein dunkelblaues Augenpaar unter dem schwarzen Hutrand hervor.

      Der Reiter führte einen Fuchs hinter sich her, über dessen Sattel der festgebundene Körper eines Toten hing.

      Wyatt Earp hielt vor dem Sheriffs Office.

      Eben flog die Tür auf, und ein junger Mann stürzte auf die Straße.

      Ein blondes Mädchen folgte ihm.

      Tödlich erschrocken starrten die beiden jungen Menschen auf das Bild, das sich ihnen bot.

      Dann zerriß ein gellender Schrei aus einer Mädchenkehle die Luft. »Vater!«

      Wyatt Earp rutschte mit steifen Gliedern aus dem Sattel.

      Aus den Häusern kamen die Leute heran und umstanden die drei Menschen und die beiden Pferde wortlos.

      Der Marshal ging mit schweren, dumpfen Schritten auf das Office zu, sank auf den Stuhl hinterm Schreibtisch und schrieb mit klammen Fingern einen Bericht über den Tod seines Gefährten, des Sheriffs Samuel O’Brian.

      Dann verließ der das Office wortlos und ging hinüber ins Hotel.

      Der Mann an der Rezeption sah ihn mit zuckenden Augenlidern und leise zitternden Lippen an.

      »Kann ich ein Zimmer haben?« kam es rauh von den Lippen des Missouriers.

      »Aber selbstverständlich. Wir haben schon...«

      »Wird mein Pferd versorgt?«

      »Der Boß ist schon draußen!«

      Wyatt nahm den Zimmerschlüssel und stieg die mit einem blausamtenen, schrittschluckenden Läufer belegten Stufen hinauf.

      Als der junge Deputy Sheriff am nächsten Morgen nach dem Marshal sehen wollte, fand er nur noch ein leeres Zimmer.

      *

      Yeah, er war weggeritten. Weit vor Morgengrauen hatte er die Stadt verlassen.

      Der Schnee hatte ihm die Spur des Mörders verwischt, wie damals dem Indianer.

      Wer einen Blick in das harte, verschlossene Gesicht des Missouriers hätte tun können, wäre erschrocken.

      Wyatt Earp folgte dem Mörder.

      Dem Mann, der den Sheriff Norton und den Sheriff O’Brian erschossen hatte.

      Denn daß es ein und derselbe Mörder war, stand für den Missourier fest.

      Er war also zurückgekommen, der Mann. Zurück zum Ort seiner Tat.

      Und sicher war er längst wieder auf dem Trail nach Süden.

      Wyatt hatte das unbedingte Gefühl, daß der Mann diesmal nicht mehr in der Nähe war. Bisher hatte er dieses Gefühl nicht gehabt. Vielleicht war er auch deshalb hier oben geblieben.

      Jetzt ritt er nach Süden.

      Es war nur ein kleines Wort, das ihn vorwärts brachte. Der Name einer Stadt vielleicht.

      Der alte Mann auf der Pferdewechselstation hatte ihn genannt: Sunset!

      *

      In der Stadt Dry Fork, in Utah, machte er halt.

      Heute noch ist im Canadian-Hotel sein Name in dem alten Gästebuch zu lesen.

      Drei Tage blieb der Missourier in der Stadt. Und er vertat sie nicht müßig.

      Er zog über den Telegraphen Erkundigungen nach Städten in Arizona ein, die den Namen Sunset trugen.

      Es gab keine Stadt, die diesen

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