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der Werbeagentur zu tun habe, daß es danach zu spät zum Ausgehen ist!«

      Sie schüttelte den Kopf. »Ich würde furchtbar gern ausgehen, wenn ich nicht so müde wäre. Und außerdem habe ich meine Kinder das ganze Wochenende kaum gesehen, Schatz.«

      »Ich dafür um so mehr«, meinte er trocken. »Als ich hier eingezogen bin, hatte ich keine Ahnung, daß mit dem Untermietvertrag eine Kindermädchenstelle verbunden ist!«

      »Aber Sven!« bat sie. »Ist es denn wirklich so schlimm?« Sie seufzte leicht. »Wenn der Partyservice weiter so gut läuft, sollte ich vielleicht wirklich ein Kindermädchen einstellen.«

      »Eine blendende Idee!« Svens Gesicht hellte sich auf. »Dann könnten wir nämlich auch problemlos ohne die Kinder in Urlaub fahren. Überleg mal, Christine! Drei Wochen Italien – ganz ohne die Kinder. Wäre das nicht herrlich?«

      »Was wäre herrlich?« krähte Florentine, die unbemerkt ins Zimmer gekommen war. Christine sprang auf. »Flöchen, du sollst doch im Bett bleiben!« Sie trug das schläfrige Kind zurück in sein Zimmer.

      »Siehst du? Das meine ich«, sagte Sven, nachdem sie wieder ins Wohnzimmer gekommen war. »Ich möchte mal ungestört mit dir zusammen sein, ganz ohne Geplärr und Gekreisch.«

      Christine biß sich auf die Lippen. Es tat ihr weh, wie lieblos er von ihren Kindern sprach. »Drei Wochen kann ich sie nicht allein lassen, das brächte ich nicht übers Herz«, sagte sie leise.

      »Natürlich kannst du das.« Sven sprang auf und schritt ärgerlich hin und her. »Jedenfalls fängt mein Urlaub in sechs Wochen an, und deshalb würde ich jetzt gern wissen, ob du mitkommst oder ob ich mich nach anderer Begleitung umsehen muß.«

      Christine biß sich auf die Lippen. Der junge Werbetexter wohnte seit einem Jahr in der kleinen Einliegerwohnung im Souterrain ihres Hauses. Ursprünglich hatte das nur eine Übergangslösung sein sollen, bis er eine passende Wohnung gefunden hatte. Aber Christine und ihr neuer Mieter hatten sich auf Anhieb gut verstanden. Sie mochte seine fröhliche, unbekümmerte Art, und sie war froh, daß nun jemand da war, mit dem sie sich an den langen Abenden unterhalten konnte, wenn sie die Kinder zu Bett gebracht hatte. Christines Mann war vor fünf Jahren an einer schweren Krankheit gestorben, und seit seinem Tod hatte sie sich oft einsam gefühlt.

      Und dann hatte sie sich in Sven verliebt. Wie schön es doch wäre, wenn er Julia, Markus und Florentine ebenso liebhätte wie sie. Wenn sie eine richtige Familie sein könnten… Sie seufzte.

      »Nun? Hast du dich entschieden?« fragte er schroff.

      In diesem Moment fiel ihr der rettende Kompromiß ein. »Weißt du was? Ich engagiere ein Kindermädchen, und wir fahren übers Wochenende weg. Ganz allein! Danach können wir ja immer noch über den Urlaub entscheiden.«

      »Also gut«, meinte er. »Zweieinhalb Tage ganz ohne Kinder, das ist immerhin etwas.« Er sah ihren Gesichtsausdruck und lenkte ein. »Es wird bestimmt wunderbar!« Sven setzte sich zu ihr auf das Sofa und legte die Arme um sie. Christine lehnte den Kopf an seine Schulter, schloß die Augen und schmiegte sich eng an ihn.

      Sie war glücklich und erleichtert, daß sie wieder einig waren. Sicher würde doch noch alles gut werden! Sven küßte sie zärtlich auf den Mund, und sie vergaß für diesen Augenblick alle ihre Sorgen.

      *

      »Ich habe einen Verdacht«, sagte Julia wichtig.

      Die drei Kinder saßen in ihrem Geheimversteck auf dem Dachboden. Sie hatten Bettlaken an den Dachbalken befestigt, so daß eine Art Höhle entstanden war, die abwechselnd als Indianerzelt, Raumschiff, Verbrecherhöhle und Polizeihauptquartier diente. Meist bestimmte Julia, was gespielt wurde. Sie hatte eine sehr lebhafte Phantasie und las voller Begeisterung Detektiv- und Abenteuergeschichten. Markus stritt sich mit seiner Schwester regelmäßig um die attraktivsten Rollen, aber ihre höhere Autorität erkannte er meistens doch an.

      »Was denn für einen Verdacht?« fragte er jetzt und streckte sich auf den alten Kissen und Decken aus, die den Boden ihres Verstecks polsterten.

      »Mit dem Mann aus der alten Villa stimmt etwas nicht. Er hat Angst. Warum hätte er sonst einen Revolver in die Hand genommen, wenn ein paar Kinder in seinem Garten spielen?«

      »Er wußte doch gar nicht, daß wir es waren«, krähte Florentine vergnügt. »Er dachte, wir wären Räuber.«

      »Gar nicht so falsch, Flo«, erklärte Julia mit überlegener Miene. »Aber warum sollte er das denken? Warum ist er so nervös? Da stimmt doch etwas nicht.«

      »Vielleicht ist er sehr reich und hat sein ganzes Geld in dem Haus versteckt«, schlug Markus vor.

      »Und warum hat er dann gesagt, er muß arbeiten und seine Ruhe haben? Nein, da steckt noch mehr dahinter. Überlegt mal, was hatte er unter dem Arm?«

      »Eine Schreibmappe«, erwiderte Markus achselzuckend.

      »Genau. Und was stand darauf?«

      »Ich stand zu weit weg, um die Buchstaben erkennen zu können«, gab er zu. »Ich auch«, rief Florentine dazwischen.

      »Phh! Als wenn du schon lesen könntest! Aber ich habe die Buchstaben ganz deutlich gesehen. Und es waren keine normalen Buchstaben. Es war eine Geheimschrift!«

      »Eine Geheimschrift?« Markus war begeistert. »Kannst du sie nachzeichnen?« Julia runzelte die Stirn und kritzelte ein paar verschnörkelte Zeichen auf den Papierblock, den sie vor sich liegen hatte. »So ungefähr, aber ich muß mir die Mappe noch mal in Ruhe ansehen. Auf jeden Fall ist euch doch wohl klar, was das bedeutet, wenn ein Mann Geheimschrift verwendet und einen Revolver besitzt?«

      »Der ist ein Schurke!« sagte Markus schaudernd. »So wie Dr. Mabuse!«

      »Oder der Zauberer Zwackelmann!« quietschte Florentine.

      »Zauberer – so ein Quatsch.« Julia holte tief Luft. »Ich glaube, wir haben es hier mit einem Agenten zu tun!«

      »Was ist ein Agent?« fragte Florentine.

      »Ein Spion. Jemand aus dem Ausland, der hier Sachen auskundschaftet… zum Beispiel…« Julia kam ins Stocken.

      »Zum Beispiel, wieviel Gold unsere Regierung hat«, half Markus. »Wahnsinn! Und so einer ist unser Nachbar. Wir müssen zur Polizei gehen.«

      Seine ältere Schwester blickte ihn verächtlich an. »Ohne Beweise? Ich bin dafür, daß wir ihn selbst unschädlich machen. Aber ihr dürft euch nicht verplappern!«

      Florentine schüttelte ernsthaft das blonde Köpfchen, und Markus sprach feierlich: »Ich schwöre zu schweigen.«

      Die Mädchen wiederholten den Schwur.

      *

      Christine schwenkte eine Postkarte. »Das gibt’s doch nicht! Wir bekommen Besuch.«

      »Wer kommt denn?« fragte Sven gereizt. »Hoffentlich keine Kinder?«

      »Nein, mein Onkel Heinrich. Ein sehr lieber alter Herr. Ich habe ihn längere Zeit nicht gesehen, denn er ist ständig auf Reisen. Jetzt gerade war er in der Mongolei.«

      »Wie bitte?«

      »Ja,

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