Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman. Patricia Vandenberg
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»Bist meine Roni-Mami«, flüsterte Jill.
Tränen drängten sich in Ronis Augen. Nur nicht weinen, dachte sie. Es soll ein fröhlicher Tag werden.
Die kleine zärtliche Jill konnte nicht ahnen, dass ihre Liebeserklärung Wehmut in Veronica weckte.
»Jetzt ziehen wir uns an, mein Liebling«, sagte Veronica.
»Anziehn, aber Jill muss aufpassen«, versicherte die Kleine eifrig.
Unten wurde der Geburtstagstisch gedeckt, und auch Arndt half dabei. Wenngleich er ein ganz persönliches Geschenk Veronica selbst geben wollte. Für alle sichtbar, stellte er eine zartgrüne Glasschale gefüllt mit Veilchen auf den Tisch.
Steffi und Tini staunten.
»Papi hat doch Veilchen bekommen«, meinte Steffi aufgeregt.
»Und was für schöne«, schloss sich Tini an, voller Bewunderung für diese und auch für ihren Vater.
Nun konnte Veronica kommen. Jill sprang voran, griff nach dem Biedermeiersträußchen, das für sie schon bereit lag, und stellte sich zwischen ihren Schwestern auf. Und dann sangen sie: »Geburtstag ist heute, es herrscht große Freude, denn Roni ist das Geburtstagskind und alle, die hier versammelt sind, wünschen Glück, viel Glück.«
Kaum war der letzte Ton verklungen, wurde sie umarmt und geküsst, während Arndt, in ihren Anblick versunken, das Blut in seinen Schläfen hämmern fühlte.
Steffi war die erste, die meinte, dass man nun auch dem Papi Gelegenheit geben sollte, Roni zu gratulieren. Aber das tat er erst, nachdem Paul und Otti ihre Glückwünsche dargebracht hatten.
Er nahm ihre Hände und zog sie an seine Lippen. Sprechen konnte er jetzt nicht, doch in seinen Augen lag alles, was er fühlte. Sekundenlang tauchten ihre Blicke ineinander.
»Burtstag ist schön«, rief Jill, und da kehrten sie in die Wirklichkeit zurück, ihre Sehnsucht wieder in sich verschließend.
Es wurde ein fröhlicher Tag. Selbst Arndt ließ sich anstecken von der heiteren Stimmung, und Veronica wünschte sich, ihn immer so zu sehen mit diesem gelösten Gesicht.
Den Abend hatten sie für sich. Jill wollte zwar nicht einschlafen, aber als Steffi mahnend sagte, dass Papi allein mit Roni ein bisschen feiern wollte, schien sie zu verstehen, dass dies etwas Besonderes sei.
»Ob Papi Roni jetzt in den Arm nimmt?«, fragte Tini flüsternd. »Er hat sie lieb angeschaut, findest du nicht, Steffi?«
»Jetzt sind wir ganz still und wünschen es uns«, wisperte Steffi.
»Und beten können wir auch«, sagte Tini.
*
Arndt hatte Veronica das Armband aus Weißgold um das schmale Handgelenk gelegt. Sie war ganz benommen.
»Ich hoffe so sehr, dass ich dir auch einmal den dazugehörigen Ring an den Finger stecken kann, Roni«, sagte er leise.
Er hielt sie in seinen Armen. Die Kinder wären glücklich gewesen, wenn sie es gesehen hätten, doch in seinem Herzen war mehr Wehmut als Glück.
»Ich werde dich immer lieben, Arndt«, flüsterte sie. »Immer!«
Um seine Beherrschung war es geschehen. Er presste seine Lippen auf ihren Mund, er küsste sie lange und immer wieder, ihre Stirn, ihre Augen, ihren zärtlichen Mund. Und wieder wusste er, dass er nicht neben ihr herleben konnte, verzichtend, nur als Freund.
Still, in Gedanken versunken, saßen sie noch lange beisammen, bis Mitternacht.
»Ich werde für eine Zeit fortgehen müssen, Roni«, sagte Arndt. »Verstehst du es?«
Sie nickte. »Für wie lange?«, fragte sie beklommen.
»Ein paar Wochen, vielleicht auch länger. Ob es die Kinder verstehen werden?«
»Der Sommer kommt«, bemerkte Veronica gedankenvoll. »Wir können viel draußen sein. Aber du wirst allein sein, Arndt.«
So viel lag in diesen Worten. »Ich werde sehr einsam sein ohne dich«, bekannte er. »Und es wird nichts helfen.«
*
Es war nicht ganz einfach, den Kindern begreiflich zu machen, dass Arndt für einige Zeit in seine Fabrik zurückkehren wollte.
Steffi und Tini waren der Meinung, dass dies nicht nötig sei, aber sie dachten auch darüber nach, dass alle Wünsche und Gebete nutzlos wären.
Da es für sie selbst keine Veränderung gab, die sie insgeheim doch gefürchtet hatten, fanden sie sich mit den Tatsachen ab.
Die Tage vergingen, und als am Ende der ersten Woche ein großer Strauß Veilchen für Veronica abgegeben wurde, sahen sich Steffi und Tini verständnisinnig an.
»Papi hat Roni doch lieb«, wisperte Tini.
»Wo er nur immer die Veilchen herkriegt?«, überlegte Steffi. »Im Garten blühen schon lange keine mehr.«
Aber in den Gewächshäusern blühten sie immer, und Veilchen waren zum Symbol für ihre Zusammengehörigkeit geworden.
Ab und zu kamen Briefe von Arndt, der sich in seine Arbeit vergraben hatte und darin Vergessen suchte. Dass ihm dies nicht immer gelang, verrieten seine Anrufe spätabends, wenn er genau wusste, dass die Kinder schon schliefen und er unbelauscht mit Veronica sprechen konnte.
Der Sommer war gekommen. Heiß brannte die Sonne vom Himmel herab. Eine ganze Woche war ein Tag schöner als der andere. Die Kinder konnten baden, und ihre helle Haut wurde bronzebraun.
Veronica war glücklich, dass sie so gesund und munter waren, dass nichts ihr Zusammenleben trübte und sie selbst nicht verzagte.
Ein paarmal waren sie im Sonnenwinkel gewesen, und auch Bambi hatte sie mehrmals besucht. Es gefiel ihr auch sehr gut auf der anderen Seite des Sternsees.
Als wieder ein Veilchenstrauß in der Villa Hellwege abgegeben wurde, bemerkte Steffi: »Jetzt könnte Papi aber wirklich bald wiederkommen. Was meinst du, Roni?«
Solche Wünsche verschloss Veronica lieber in ihrem Herzen.
»Er hat viel zu tun«, entgegnete sie.
»Aber zu Jills Geburtstag wird er doch kommen?«, meinte Tini.
Bis dahin waren noch zwei Wochen. An Jills Geburtstag würde Arndt kaum gute Erinnerungen haben.
Jill war mit jedem Tag bezaubernder und lebhafter geworden. Sie wollte mit den älteren Schwestern Schritt halten.
»Bin jetzt auch schon groß«, erklärte sie, wenn sie ermahnt wurde, dieses oder jenes nicht zu tun. »Bin bald drei Jahre.«
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie einmal nicht mehr bei uns sein könnten«, sagte Otti eines Tages zu Veronica.
Diese Bemerkung kam so plötzlich, dass Veronica Otti entsetzt