Mami Staffel 7 – Familienroman. Lisa Simon

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Mami Staffel 7 – Familienroman - Lisa Simon Mami Staffel

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kalter Wind.

      »Wir hätten doch auf Mallorca bleiben sollen«, sagte Thomas und zog seine viel zu leichte Sommerjacke fester um die Schultern. »Sina, knöpfe bitte deine Strickjacke zu. Wir sind wieder zu Hause.«

      Thomas hatte den Wagen vor dem Abflug auf dem Parkplatz des Flughafengeländes geparkt, um nicht stundenlang bei der Rückkehr nach einem freien Taxi zu suchen.

      Nicole lehnte sich auf dem Beifahrersitz zurück und unterdrückte ein zufriedenes Seufzen. Jetzt fühlte sie sich wieder näher bei ihrem Sohn, obwohl sie überhaupt nicht wußte, ob er in dieser Stadt lebte. Gleich am nächsten Tag, wenn Thomas in die Kanzlei gefahren und Sina im Kindergarten war, wollte sie im Telefonbuch nach einem Detektiv suchen. Bisher kannte sie solche Leute nur aus dem Fernsehen und aus Romanen. Ihr war ein bißchen mulmig bei dem Gedanken, an einen Gauner zu geraten…

      *

      Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie die Nummer wählte. Bereits nach dem zweiten Signal meldete sich eine sympathische Frauenstimme, die fragte, womit sie dienen konnte.

      Stockend erzählte Nicole von ihrem Wunsch, und die Frauenstimme antwortete: »Da sind Sie bei uns aber falsch. Wie stellen nur Kaufhausdetektive zur Verfügung, aber ich kann Ihnen die Detektei Große & Lenz empfehlen. Die sind auf solche Sachen spezialisiert.« Dann gab sie Nicole die Rufnummer. Nicole bedankte sich und wunderte sich, daß es verschiedene Sparten gab; sie hatte immer angenommen, daß ein Detektiv aufs Nachforschen spezialisiert war – egal, um welchen Auftrag es sich handelte.

      Auch bei der Detektei Große & Lenz war man sehr freundlich, und Nicole bekam einen Termin bereits für den nächsten Vormittag.

      Sie gab sich die allergrößte Mühe, ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen, aber Sina spürte doch etwas.

      »Du hörst gar nicht zu«, beschwerte sie sich, als Nicole ihre Suppe schweigend löffelte, während Sina ihr etwas vorplapperte.

      »Entschuldige, Schatz«, sagte sie und legte den Löffel beiseite. »Ich habe Kopfschmerzen und bin deshalb nicht ganz bei der Sache. Erzählst du mir noch einmal alles?«

      Gnädig nickte Sina und berichtete noch einmal von dem Jungen aus ihrer Kindergartengruppe, der ständig die Mädchen ärgerte und an ihren Haaren zog.

      »Hast du das denn Frau Müller gesagt?« fragte Nicole verwundert.

      »Doch, schon ein paarmal. Aber die hat gesagt, daß der Julian in ein paar Wochen wegzieht und wir dann wieder Ruhe vor ihm haben werden.«

      »Was? Mehr hat sie dazu nicht gesagt?« Nicole war empört.

      Sina schüttelte den Kopf. »Kannst du nicht mal mit Frau Müller sprechen?«

      »Worauf du dich verlassen kannst, meine Kleine. Gleich morgen früh rede ich mit ihr. Das geht doch nicht, daß ein Kind die anderen terrorisiert!«

      »Aber nichts zu Papa sagen, der lacht mich bestimmt aus und sagt, daß ich eine Petze bin.«

      Nicole erhob sich und ging zum anderen Ende des Küchentisches. Sie drückte Sina an sich und

      versprach: »Ganz bestimmt sage

      ich dem Papa nichts. Wir Mäd-

      chen haben jetzt ein Geheimnis, ja?«

      Sinas Augen leuchteten. Ein Geheimnis mit der Mama zu haben, war eine feine Sache. Der Julian würde sich noch wundern!

      »Darf ich jetzt mit Flo spielen?« fragte sie artig, weil sie ihren Teller leergegessen hatte und Nicole auch nichts mehr essen wollte. »Du kannst dich doch ein bißchen hinlegen.« Und zu Frau Wagner, die inzwischen in die Küche gekommen war, um den Tisch abzuräumen: »Mama hat Kopfschmerzen.«

      »Oh, da müssen wir aber ganz leise sein«, meinte diese und räumte Teller und Suppenterrine in den Geschirrspüler. Sie wunderte sich einmal mehr darüber, daß solch ein kleines Mädchen so taktvoll und feinfühlig war – davon konnte sich so mancher Erwachsener eine Scheibe abschneiden!

      Nicole legte den Kopf auf das weiche Kissen und schloß die Augen; doch der Schlaf wollte sich nicht einstellen. Obwohl es im Haus mucksmäuschenstill war, war sie viel zu aufgekratzt. Die Kopfschmerzen waren nur ein Vorwand gewesen, doch jetzt spürte sie tatsächlich ein zaghaftes Pochen hinter ihren Schläfen. Kein Wunder bei der vielen Grübelei, dem schlechten Gewissen Thomas gegenüber und der verzweifelten Hoffnung, etwas über ihren Sohn zu erfahren.

      Als Nicole dann doch in einen unruhigen Schlaf verfiel, träumte sie wieder von dem Baby, das von ihr emporgehoben werden wollte. Als dieses Baby jedoch laut und deutlich »Mama!« rief, schrak sie hoch. Vor ihrem Bett stand Sina, im Arm die zerzauste Puppe Flo.

      »Was ist denn los?« Nicole setzte sich erschrocken auf. »Ist etwas passiert?«

      »Nein, Frau Wagner möchte nur wissen, ob du zum Abendessen aufstehst, damit sie weiß, wieviel sie kochen soll.«

      Nicole fuhr sich durch das Haar. Es war fast dunkel draußen, und der Wecker auf dem Nachttischchen zeigte auf fast siebzehn Uhr.

      »Mein Gott, ich habe ja den ganzen Nachmittag verschlafen!«

      »Sind deine Kopfschmerzen weg?« fragte Sina anteilnehmend. »Ich wollte dich ja nicht wecken, aber…«

      »Ist schon gut, Kleines.« Nicole schwang die schlanken Beine aus dem Bett. »Ich wollte sowieso nicht so lange schlafen – und meine Kopfschmerzen sind auch fort. Du kannst Frau Wagner sagen, daß ich beim Abendessen unten sein werde, will nur noch schnell unter die Dusche, ja?«

      Sina nickte und wollte das Schlafzimmer verlassen. An der Tür blieb sie jedoch stehen und drehte sich zu Nicole um. »Und du vergißt morgen ganz bestimmt nicht mit Frau Müller zu sprechen?«

      »Aber natürlich nicht, das habe ich dir doch versprochen. Und Papa erfährt auch nichts davon.«

      Zufrieden trottete das kleine Mädchen davon! Nicole sah ihr lächelnd nach. Plötzlich fühlte sie sich undankbar, sie hatte eine wundervolle Familie und jagte vielleicht einem Phantom hinterher. Warum konnte sie sich nicht mit der jetzigen Situation abfinden?

      Doch sie wußte die Antwort bereits, sie würde erst restlos glücklich sein, wenn auch ihr Baby zu dieser Familie gehören würde…

      Thomas schwärmte beim Abendessen von der Zusammenarbeit mit Lena Schamlott, so daß Nicole fast eifersüchtig geworden wäre, wenn sie nicht gewußt hätte, daß diese dreißig Jahre älter als sie selbst und ganz bestimmt kein Typ war, auf den die Männer flogen.

      »Aha«, sagte sie scherzend, »du vermißt mich also gar nicht?«

      »Doch, keine Sekretärin kann dir das Wasser reichen – aber Frau Schamlott macht ihre Sache auch nicht schlecht.«

      »Dein Glück, daß du das gesagt hast«, sagte Nicole lachend und hob gespielt drohend den Zeigefinger.

      Thomas nahm ein weiteres Stück von der Sülze. »Aber mal im Ernst, Frau Schamlott will übernächstes Jahr in Rente gehen, dann könntest du doch wieder bei mir arbeiten. Sina geht dann schon zur Schule, und bis mittags könntest du ruhig außer Haus sein.«

      Nicole blieb fast der Bissen im Hals stecken. Beinahe

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