Mami Staffel 7 – Familienroman. Lisa Simon

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mami Staffel 7 – Familienroman - Lisa Simon страница 5

Автор:
Серия:
Издательство:
Mami Staffel 7 – Familienroman - Lisa Simon Mami Staffel

Скачать книгу

Bett gelegen, wenn – na, ja…

      »Es tut mir leid«, entschuldigte sie sich hastig bei Melinda, bevor die Kinder etwas sagen konnten. »Wir werden das nächste Mal leiser sein. Außerdem sind wir sowieso gleich verschwunden. Dann ist es hier wieder ruhig.«

      »Und was nutzt mir das?« keifte Melinda wutentbrannt. Sie wollte sich ärgern. Immerhin hatte diese verdammte Nachbarsbande sie aus dem Bett getrieben! Das sollte nicht ganz umsonst gewesen sein. »Ich werde jetzt bestimmt kein Auge mehr zutun. Damit haben Sie mir den ersten Urlaubstag praktisch schon gänzlich vermasselt. Ich werde Migräne bekommen, vor lauter Ärger, unausgeschlafen sein – oh, Sie sind ja so rücksichtslos!«

      »Was verlangen Sie von mir?« Roberta platzte der Kragen. Sie hatte sich entschuldigt und war, weiß Gott, bereit, die Kinder ruhig zu halten. Was verlangte diese Frau sonst noch von ihr. »Soll ich Sie in den Schlaf wiegen? Oder Ihnen ein Liedchen singen, bis Sie eingeschlafen sind? Mehr, als Ihnen sagen, daß es mir leid tut und Ihnen versprechen, daß ab sofort Ruhe herrschen wird, kann ich nicht.«

      Prima, die Nachbarin ging auf den Zoff ein. Das war genau das, was Melinda jetzt brauchte. Wenn sie sich schon aufregte, dann sollte es sich wenigstens lohnen!

      »Natürlich, das ist die Standardantwort: Es tut mir leid«, äffte sie Roberta nach. »Es tut Ihnen leid, ja? Aber mir ist damit überhaupt nicht geholfen. Nur, so was versteht eine wie Sie ja nicht. Die sitzt das ganze Jahr zu Hause und guckt zu, wie ihre Kinderchen wachsen. Sie wissen doch gar nicht, was Arbeit ist.«

      »Ich hab’ ja gesagt, daß die doof ist«, mischte sich Julchen ein, die den Streit mit wachsender Besorgnis verfolgte.

      »Klar ist die doof«, stimmte ihr Bruder zu. »Nur doofe Leute schmieren sich Quark ins Gesicht und bilden sich dann ein, daß sie schön aussehen.«

      »Kinder, seid ruhig«, fuhr Roberta genervt dazwischen. »Wir lassen diese komische Frau jetzt einfach allein weiterschimpfen und fahren an den Strand. Soll sie uns doch den Buckel runterrutschen.«

      Das paßte Melinda überhaupt nicht. Wenn sie schon zu nachtschlafender Zeit aus dem Bett gejagt wurde, dann wollte sie ihren Spaß auch bis zum Ende auskosten!!

      »Sie sollten lieber mit Ihren Kinder zu einer Erziehungsberatung gehen!« keifte sie quer über den Gartenzaun. »Diese verzogenen Balgen sind ja die reinste Katastrophe!«

      »Und du bist häßlich!« plärrte Julchen zurück, bevor Roberta es verhindern konnte.

      »Und ganz, ganz dumm!« kam Willy seiner Schwester zu Hilfe.

      »Jawohl, eine dumme häßliche He…« Hier griff Roberta ein und hielt Julchen einfach den Mund zu.

      »Kommt, laßt uns einfach gehen«, riet sie den Kindern, bevor diese noch mehr Unheil anrichten konnten. »Lauft schon in eure Zimmer und holt eure Badesachen. Ich räume nur schnell den Tisch ab.«

      »Aber die Frau…«, wollte Willy protestieren, worauf Roberta ihn resolut durch die Terrassentür ins Wohnzimmer schob.

      Anschließend begann sie in Windeseile den Tisch abzuräumen, während Melinda wie ein gefangener Tiger am Gartenzaun auf und ab lief.

      Sie hätte der Nachbarin gern noch irgendeine Bosheit an den Kopf geworfen, aber leider gab ihr Roberta keine Gelegenheit mehr dazu. Sie verschwand einfach im Haus und ließ Melinda mit ihrer schlechten Laune allein.

      Schließlich kehrte Melinda in ihr eigenes Haus zurück und veranstaltete dort einen solchen Lärm, daß Stephan, der bisher selig geschlafen hatte, beinahe aus dem Bett fiel.

      Er mußte dann für den Rest des Morgens den Blitzableiter für Melindas schlechte Laune spielen.

      *

      Die Kinder wirkten mürrisch, als sie schließlich, beladen mit ihren Strandsachen, in der Küche erschienen.

      »Nun laßt euch doch von dieser dummen Frau nicht die Laune verderben«, versuchte Roberta sie aufzumuntern. »Es gibt Leute, die müssen sich über jede Kleinigkeit aufregen. Am besten ist es, man kümmert sich gar nicht darum.«

      Die beiden wechselten beredte Blicke miteinander, dann trat Willy vor und sah seine Tante aufmerksam an.

      »Du hast gesagt, daß wir heute einen Bollerwagen kaufen«, begann er hoffnungsvoll.

      Roberta fiel ein Stein vom Herzen. Das war es also, was die beiden bewegte. Nun, dem war abzuhelfen.

      »Aber natürlich, das hatte ich ja ganz vergessen!« beeilte sie sich zu versichern. »Nun, dann müssen wir natürlich erst einmal in die Stadt fahren und einkaufen. Legt eure Sachen einfach in der Diele ab, und dann geht die Reise los.«

      Lautes Gejuche dankte ihr für diese Zusage. Keine fünf Minuten später sah man das Trio, gefolgt von Anni, die überall dabeisein mußte, in den Ort radeln.

      In der Innenstadt herrschte der übliche Touristenrummel. Jetzt, während der Hauptsaison, war die Insel natürlich dicht bevölkert. Urlauber in bunter Freizeitkleidung belebten die hübschen gepflasterten Sträßchen oder kurvten mit den Trollys durch die Gegend, wobei die meisten dieser vier- bis sechsitzigen Fahrradkutschen von schwitzenden Familienvätern gesteuert wurden.

      Die drei stellten ihre Räder im Kurhaus ab und spazierten dann die Kampstraße entlang, direkt in die City, wo sich der »Windjammer« befand, ein Krimskramsladen, in dem man alles mögliche kaufen konnte.

      Die Kinder verliebten sich augenblicklich in einen massiven Holzbollerwagen mit dicken Reifen, der groß genug war, um die Zwillinge und deren Badesachen zu transportieren. Stolz zogen ihn die Kinder anschließend durch die Straßen und wären damit am liebsten sofort an den Strand gegangen, aber Roberta konnte sie überreden, mit ihr noch ein paar Einkäufe zu tätigen.

      Es war nicht viel, was sie be-nötigten. Frisches Gemüse, Brot und Bratwürstchen, die diesmal allerdings nicht in Annis Magen landen sollten. Die Kinder trabten artig von Geschäft zu Geschäft und bestanden darauf, daß alle Taschen im Bollerwagen verstaut wurden, den sie dann mit stolzen Besitzermienen gemeinsam durch die Stadt zogen.

      Die Zeit war schneller vergangen, als Roberta geplant hatte. Als sie einmal zufällig auf die Uhr sah, stellte sie erstaunt fest, daß bereits die Mittagsstunde gekommen war.

      »Wir wär’s mit einem Imbiß in der ›Börse‹?« schlug sie vor, worauf die Zwillinge ein lautes Freudengeheul anstimmten.

      Essen gehen war eine Leidenschaft der beiden, die sie mit vielen Kindern teilten. Es gab nichts schöneres für sie, als in ein Lokal zu gehen und sich dort etwas Leckeres aussuchen zu dürfen.

      Zwar blieb es meistens bei Pommes rot/weiß, aber die Möglichkeit, fast alles auswählen zu können, worauf man eventuell Lust haben könnte, war das eigentlich Ver-lockende an der Geschichte.

      Die »Börse« befand sich im Herzen der Innenstadt. Ein Bistro, das von den Besitzern, immer der Jahreszeit entsprechend, äußerst üppig und phantasievoll dekoriert wurde.

      Hier bekam man den besten Salat von ganz Norderney. Voller Vorfreude stiegen die drei die wenigen Stufen zum Eingang hinauf und traten durch die schöne altmodische Glastür.

      Hier blieben sie erst einmal stehen, um die neue Deko zu bewundern, die erst vor wenigen Tagen fertig geworden war. Überall hingen bunte,

Скачать книгу