Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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nicht wahr?«

      Gennan nickte. Er hatte es nicht nötig, viele Worte darüber zu verlieren: Er war der bekannteste Richter Wyomings geworden. Damals, vor zehn Jahren, als seine Tochter Mabel gegen den Willen des Vaters den Cowboy Jack Donegan heiratete, da zog er weg aus Kansas. In dem großen freien Rinderstaat Wyoming hatte er eine neue Heimat gefunden. Irgend etwas hatte ihn nach dem Urteil der Geschworenen über Tom Coogan verstört, irgend etwas Unnennbares. Vielleicht war es die dunkle Ahnung von der Unschuld des Cowboys, der leider einen sehr schuldbewußten Eindruck machte.

      Nach dem Prozeß bemerkte Gennan, wie sich Donegan um Mabel bemühte, und zwar in einer Art bemühte, die dem Richter sehr mißfiel. Er machte den jungen Mann darauf aufmerksam. Es half nichts, Jack setzte sich auf seine rücksichtslose Art durch.

      Gennan hatte seine Zustimmung zu der Ehe nicht gegeben. Und als Mabel den Cowboy heiratete, gab der Richter sein Amt auf und zog fort. Es war nicht der Stand des Schwiegersohnes, der ihn kümmerte. Es war der Mann selbst. Und Gennan hätte nicht einmal sagen können, was es eigentlich war. Dieser Jack Donegan war ihm in tiefster Seele zuwider. Wenn er sprach, wenn seine rauhe, klirrende Stimme an sein Ohr drang, fröstelte ihn. Und als Mabel den Mann nahm, war in John Gennan etwas zerbrochen.

      Deshalb war er gegangen.

      »Gennan!« sagte Rooster jetzt. »Wie freue ich mich, daß ich Sie mal wiedersehe! Ich werde gleich mal nach meinem Deputy schicken; er wird sich die Kehle ausspülen, hat einen langen Ritt hinter sich.«

      Gennan nahm den Arm des Marshals. »Nein, lassen Sie den Mann nur ausruhen, ich habe nicht allzuviel Zeit. Wir können einen Augenblick miteinander schwatzen.«

      »Aber Wyatt Earp ist ein eiserner Knochen; er würde mich gern eine Stunde hier ver…«

      Gennan hatte den Kopf zur Seite gewendet und blickte den Alten fest an. »Wyatt Earp?«

      »Ja, kennen Sie ihn?«

      »Nein, aber ich habe von ihm gehört. Ist er hier bei Ihnen?«

      »Er ist mein Deputy«, sagte Rooster stolz. »Ich hab’ dafür gesorgt, daß er hierher in die Banditenstadt kommt.« Der Alte wischte sich über die Stirn. »Wissen Sie, Richter – Wichita ist zehn Jahre älter geworden. Es ist längst nicht mehr so gemütlich hier wie damals.«

      Gennan winkte ab. »Damals war unten in Texas noch Krieg, Rooster. Ich fand es gar nicht so gemütlich hier.«

      »Wyatt hat im vergangenen Jahr den Job in Elsworth abgelehnt; hier hat er angenommen. Ah, ich finde, so ein harter Bursche gehört in eine heiße Stadt wie Wichita oder Dodge.«

      Gennan ging mit dem Marshal ins Office.

      Wenige Minuten später saßen sich die beiden bei einem Glas Brandy gegenüber.

      Gennan war ein wortkarger Mann.

      Dafür liebte der alte Rooster die Unterhaltung um so mehr. Plötzlich brachte er das Gespräch auf Jack Donegan. Der Marshal wußte sehr wohl, daß Donegan die Tochter des Richters geheiratet hatte. So etwas sprach sich über fünfzig Meilen im Umkreis herum. Aber er wußte auch, weshalb Gennan damals weggegangen war.

      Gennan hob den Kopf. »Ich will mein Kind wiedersehen, Rooster, verstehen Sie das? Ich möchte ihm nur nicht begegnen.«

      Rooster hob sein Glas, trank einen Schluck, blickte auf die Tischplatte. »Sie werden ihm nicht begegnen, Richter«, sagte er dann.

      »Wie meinen Sie das?«

      »Weil er nicht in Chelsea ist.«

      »Wieso? Er kann aber doch wohl jeden Tag zurückkommen. Wo ist er denn?«

      Rooster wies mit dem Daumen über seine linke Schulter. »Da drinnen.«

      Gennan stand auf. Seine dunklen Brauen hatten sich düster zusammengezogen. »Was sagen Sie da?« fragte er mit belegter Stimme.

      »Wyatt Earp hat ihn hergebracht. Er ist ein Mörder.«

      Gennans Lippen öffneten sich, aber er brachte keinen Ton heraus. »Ein Mörder?«

      »Ja, ein Mörder.«

      Der Richter stieß den Kopf vor. »Er hat Jonny Ray – und Tom Coogan.«

      »Coogan?«

      »Ja, Tom Coogan.«

      Der Richter fuhr sich über die Stirn. »Aber der ist doch in den Steinbrüchen von Sescattewa.«

      »Er war. Er ist geflohen. Als er auf die Ranch bei Chelsea kam, hat Donegan ihn niedergeschossen.«

      Der weißhaarige Mann griff sich wieder an die Stirn. Langsam glitt die feine blasse Hand über das Gesicht herunter und suchte schließlich an der Tischplatte Halt: »Ich begreife das nicht, Rooster. Woher weiß man denn…«

      Der Marshal stand auf. »Wyatt Earp war zufällig in Kid Walkers Saloon. Er brachte Donegan mit.«

      Der Richter stand vor dem Tisch und starrte den Marshal wortlos an.

      Der alte Rooster erhob sich. Er nahm beide Hände hoch und ließ sie wieder sinken. »Es tut mir leid, Mr. Gennan«, sagte er nun.

      Der ging auf die Tür zum Gefängnistrakt zu, öffnete sie und betrat den Zellengang.

      Die Tür fiel hinter ihm wieder ins Schloß.

      Langsam ging der Richter an den Eisenstäben der wenigen Zellen vorbei.

      Plötzlich blieb er stehen und starrte mit geweiteten Augen auf den Mann, der neben der Pritsche an der Wand lehnte und ihm kalt entgegensah.

      Endlich öffnete der Richter die Lippen. »Jack Donegan…«

      Der Mann in der Zelle verzog den Mund. »Gennan? Was wollen Sie hier? Sie haben sich den Zeitpunkt, Ihren Schwiegersohn zu besuchen, ziemlich gut ausgesucht.«

      »Wo ist Mabel?« Nur diese Worte brachte der Richter heraus.

      »Wo soll sie sein? Da, wo ich sie hingebracht habe: Auf meiner Ranch, die sie jetzt erben wird, wenn sie mich hier umgebracht haben.«

      Gennan kam nahe an das Gitter heran. »Was hast du getan, Jack Donegan?« Er hatte es nur leise gesagt, und seine Augen brannten in dem Gesicht des jüngeren Mannes.

      Donegan kam ebenfalls ans Gitter heran. Er klammerte seine schweren braunen Fäuste um die eisernen Stäbe, fletschte die Zähne und zischte: »Ich habe Coogan erschossen. Ich habe ihn erschießen müssen, weil er Mabels Glück zerstören wollte…«

      Die Augen des Richters wurden abweisend. »Mabels Glück? Suche es nicht auf diesen Weg zu bringen, Donegan. Mabel hatte nie ein richtiges Glück bei dir. Du hast sie als deine Frau genommen, wie du alles genommen hast. Das Leben Jonny Rays, Peter Loons Ranch, Moorcrofts Flußweiden und meinen Seelenfrieden. Du bist ein Raubtier, Jack Donegan. Ray und Coogan waren anständige Jungens – und arme Teufel, die ihr Leben für deine wahnwitzigen Pläne lassen mußten. Natürlich hättest du Mabel nicht bekommen, wenn Jonny Ray noch gelebt hätte, wenn der unglückliche Coogan nicht als Mörder aus der Stadt geschleppt worden wäre und wenn Kid Walker sich weiterhin um sie bemüht

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