Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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ich nun meinen Whisky?«

      »Nein!«

      Der Rancher wurde weiß im Gesicht, er zog den Colt.

      »Willst du schon wieder schießen?« fragte Kid ruhig. »Dann wären es zusammen drei Tote.«

      Das harte, fahle Gesicht Donegans verzerrte sich zu einer Fratze. Er zischte:

      »Wie hast du das eben gemeint, Brother?«

      »Wie ich es gesagt habe.«

      Donegan hob den Colt. »Wenn du was gegen mich hast, Walker, weshalb alarmierst du dann nicht den Sheriff?«

      Kid zog die Brauen zusammen. »Ich bin weder ein Verräter noch dein Richter, Donegan. Nur – aus meinem Haus bleibst du weg!«

      Ein böses Flackern trat in die Augen des Ranchers. Seine Mundwinkel zogen sich nach unten. »So, ich soll aus deinem Haus bleiben? – Und weshalb?«

      »Du weißt es so gut wie ich.«

      »Ist es wegen Tom – wegen Tom Coogan?«

      »Genau.«

      »Ach, du weißt, wer ihn umgebracht hat?«

      »Ich war dabei!«

      »Das glaube ich, denn du wirst ihn erschossen haben! Du! Weil du ein schlechtes Gewissen hast, du Strolch, weil du…«

      Plötzlich hatte auch der Wirt einen Revolver in der Faust. »Schluß jetzt, ich habe dich nicht angeklagt. Aber jetzt tue ich es. Ich bin Tom gestern nachgeritten. Er war auf deiner Ranch und sprach mit dir. Und du hast ihn niedergeschossen; aus fünf Yards Entfernung. Wie einen tollen Hund hast du den Mann abgeknallt, der mit dir reden wollte!«

      Jack Donegan riß den Hahn seines Colts zurück und stieß die Waffe vor.

      Da peitschte ein Schuß quer durch den Raum.

      Der Colt wurde dem Rancher aus der Hand gerissen und fiel polternd auf die Dielen.

      Jack Donegan warf den Kopf herum und sah drüben am anderen Ende der Theke einen Mann stehen. Er war groß, hatte breite Schultern, schwarzes Haar, tiefblaue Augen und ein eckiges wettergebräuntes Gesicht. Sein Hut war schwarz, staubbedeckt und ungekniffen. Unter seiner schwarzen Jacke trug er ein rotes Hemd und eine schwarze lederne Weste. Seine Beine steckten in engen Lewishosen, die in halbhohe enge weiche Stiefel ausliefen. In der Linken hielt er einen schweren Buntline-Revolver, aus dessen Mündung noch ein dünner Rauchfaden kroch.

      Jack legte den Kopf auf die Seite und kam langsam näher. Seine Schritte dröhnten auf den Dielen. »Wer sind Sie, Mann?«

      »Ich bin Wyatt Earp und werde Sie mit nach Wichita nehmen.«

      Der Name ließ ein Raunen durch den Schankraum gehen. Wyatt Earp! Dieser Mann da wollte Wyatt Earp sein? Der gefürchtete Constabler aus Missouri, den sie jetzt unten in der großen Treiberstadt Wichita zum Hilfsmarshal gemacht hatten? Das wäre doch ziemlich merkwürdig. Jedermann in Kansas kannte den Namen dieses Mannes, und Wyatt Earp sollte noch so jung sein? War der Mann da eigentlich jung? Seine straffe, aufrechte Gestalt und sein Gesicht wirkten so. Aber in seinen Augen lag der Ernst des reifen Mannes.

      Donegan stand steif und reglos da wie ein Baum. Aus engen Augen starrte er auf den Fremden. »Sie sind Wyatt Earp?«

      »Ja.« Der Mann kam auf Donegan zu. Mit ruhigen Bewegungen nahm er dem Rancher die beiden Colts aus den gekreuzten Waffengurten und legte sie auf einen Tisch. »Kommen Sie, Donegan. Es geht gleich los.«

      Der Rancher blickte in das ernste, kühle Gesicht des Fremden. »Wyatt Earp? – Wo ist der Stern?«

      Der Mann griff in die Hosentaschen und hielt Donegan den blinkenden Marshalstern entgegen. »Hier – und nun los. Ich hab’ nicht viel Zeit.«

      Donegan sah sich in der Runde um. Sein Blick ging von einem zum anderen. Es war also ernst. Sie hatten ihn überrumpelt. Ihn, den heimlichen Herrn von Chelsea. Den Mann, dem seit Jahren niemand zu widersprechen gewagt hatte.

      *

      Er war überrumpelt worden, dieser Jack Donegan. Nie und nimmer wäre er freiwillig mit nach Wichita geritten, wenn der Marshal ihn nicht überrumpelt hätte. Später konnte Donegan es nie begreifen, daß er so still und brav vor Wyatt Earp her durch die Stadt nach Wichita geritten war.

      Wortlos blieb der Marshal hinter ihm.

      Vielleicht war es das Überraschungsmoment gewesen, das ihn erledigt hatte.

      Ja, er hatte damals unten am Arkansas Jonny Ray getötet. Aus Eifersucht. Er ahnte, daß der blonde Junge die größten Chancen bei dem Mädchen hatte. Deswegen hatte er ihn getötet. Doch, es hatte schon damals in ihm gesteckt, was jetzt zum Vorschein gekommen war: Er war ein Verbrecher. Kaltblütig hatte er den Freund erschossen. Kaltblütig hatte er Tommy Coogans Unglück miterlebt. Er war dabei, als Tom verurteilt und in Ketten abgeführt worden war. All die Jahre über hatte er geschwiegen. Er war in den Besitz der Ranch gekommen – und er hatte Mabel geheiratet. Die schöne Mabel Gennan, um derentwillen die Freundschaft der vier Männer zerstört worden war und Jonny hatte sterben müssen. Reich und auch hart war er geworden, der Rancher Jack Donegan. Hart und gefürchtet.

      *

      Wyatt Earp führte ihn ins Marshal-Office.

      Jim Rooster, der Marshal von Wichita, war ein alter Mann. Er nahm den Kneifer von der Nase, als er draußen seinen Hilfsmarshal vom Pferd steigen sah, stand auf, kam zur Tür und blickte den beiden Reitern mit verwunderten Blicken entgegen. »Wen bringen Sie denn da, Wyatt?«

      »Jack Donegan, Mr. Rooster. Er hat zwei Menschen getötet.«

      Donegan wurde in den Gefängnistrakt geführt. Wortlos ließ er sich in die Zelle sperren.

      Wyatt verließ das Office, nachdem er die Ablieferung des Mörders Donegan unterschrieben hatte. Er stiefelte hinüber auf die Werkstatt von Brian Jenkins zu, begrüßte den pausbäckigen, stämmigen Schmied und fragte, ob er seinen Falben zum Beschlagen bringen könnte. Als das geregelt war, ging er in Joe Fenners Saloon und trank einen Brandy.

      *

      In einer gewaltigen Staubwolke rollte inzwischen der vierspännige Wagen der Arkansas-Post durch die Hauptstraße. Gleich bei der City Hall brachte der ledergesichtige Kutscher die Pferde mit einem lauten »Hoooo!« zum Stehen.

      Nur ein einzelner Reisender stieg aus. Ein Mann mit schmalen, fallenden Schultern; er war mittelgroß, Mitte der Fünfzig, hatte weißes Haar und trug einen schwarzen, eleganten St. Louis-Anzug. In der Rechten hielt er eine Reisetasche.

      Sein bartloses ernstes Gesicht wurde von kühlen grauen Augen beherrscht. Jetzt blinzelte er ein wenig und blickte zum Marshal-Office hinüber. Scharf beobachtete er den Mann, der drüben in der Tür stand. Langsam setzte sich der Ankömmling in Bewegung und überquerte die Straße.

      Der alte Jim Rooster sah den Mann kommen, riß die Augen auf, nahm den Hut vom Kopf und stürmte die Vorbautreppe hinunter.

      »Richter Gennan! Sehe ich richtig?«

      »Goldrichtig, Rooster!« Der Richter reichte dem Marshal

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