Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 1 – Western - William Mark страница 146

Автор:
Серия:
Издательство:
Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

Скачать книгу

in den Hügeln gestoppt. Für jeden Mann, der über die Grenze will, verlangen sie hundert Doller, für jedes Tier zwanzig und für den Wagen dreißig.«

      »Und – haben Sie gezahlt?«

      Der Alte rieb sich mit Daumen und Zeigefinger die Augen und blinzelte wieder wie ein Nachtvogel zu dem Marshal hinauf. »Natürlich habe ich gezahlt, Mister. Was hätte ich sonst tun sollen? Ich bin ein alter Mann, mein Sohn ist kein besonders guter Schütze. Was hätten wir da gegen dreißig schießwütige Strolche mit gezückten Schießeisen ausrichten sollen?«

      Wyatt nickte.

      *

      Eine halbe Stunde später hatten auch sie die Ebene hinter sich und blickten zu den Hügeln hinauf.

      Das Gesicht Donegans hatte sich seit der Begegnung mit dem Alten auf eine eigenartige Weise verändert. Der wilde Zug war daraus verschwunden und hatte einem heimtückisch verschlagenen Grinsen Platz gemacht. Grenzgeldjäger – he, das war genau das, was er brauchte. Nie und nimmer würde dieser Wyatt Earp zweihundertundvierzig Dollar an sie auszahlen. Das war die große Chance.

      Alles in dem Mann begann sich aufs äußerste anzuspannen. Jetzt mußte er wach sein, jetzt nahte für ihn die große Möglichkeit zur Flucht. Und er würde jede Gelegenheit wahrnehmen. Das schwor er sich. Schließlich hatte er nichts zu verlieren.

      Der Marshal lenkte die Tiere hügelan, mied die Wagenspur des Weges und verstand es meisterhaft, durch geschickte Ausnutzung des Geländes, den Hügelkamm zu erreichen, ohne einem etwaigen Späher Gelegenheit zu genauer Beobachtung zu bieten. Kaum aber hatten sie den Toppunkt des Hügels erreicht, als sie vor sich in der Ebene gewaltige Staubwolken nahen sahen. In breiter Front stürmten dreißig Reiter auf den Hügel zu.

      Wyatt ritt weiter.

      »Wollen Sie nicht türmen, Marshal?« fragte der Bandit kichernd.

      »Sie freuen sich zu früh, Donegan. Auch Grenzgeldjäger wollen nichts mit einem Mörder zu tun haben.«

      Donegan warf einen zwinkernden Blick auf die rasch nahende Riesenstaubwolke. Schließlich meinte er unsicher: »Dann bleiben Sie doch wenigstens stehen!«

      Wyatt trieb die Pferde in ein Gebüsch, band sie fest und fesselte den Gefangenen an einem Baumstamm. Dann ging er langsam und ruhig auf die offene Lichtung hinaus.

      Donegan konnte ihn genau beobachten. Er befand sich kaum zwanzig Schritt von ihm entfernt. »Sie sind wahnsinnig, Earp! Was wollen Sie denn? Sie können doch nicht mit dreißig Reitern fertig werden. Zahlen Sie den Grenzpreis!«

      Wyatt hatte eine Mulde oben vor dem ziemlich steil nach Norden abfallenden Hügel entdeckt. Vor diesem kaum yardtiefen Erdloch blieb er stehen und stützte sich auf seine Windchester.

      Der Bandit in den Büschen zerrte in grimmiger Wut an seinen Fesseln. Aber Wyatt hatte das Lasso sehr sorgfältig um den kräftigen Baum gewunden.

      »Du bist verrückt, Earp! Binde mich los!« Der Marshal war ihm unheimlich geworden.

      Die Reiter hatten den einzelnen Mann jetzt entdeckt. Ohne ihr Tempo zu vermindern, hielten sie auf den Hügel zu. Nur etwa fünfzehn Yards vor dem kleinen Abhang brachten sie ihre Tiere zum Stehen. Ein ledergesichtiger hagerer Bursche mit pulvergrauen Augen beugte sich weit vor, stützte sich lässig auf das Sattelhorn und quäkte: »Hallo, wer ist denn das?«

      Wyatt blickte den Mann ruhig an.

      Als der keine Antwort bekam, fauchte er den Marshal an: »Hey, was soll das, Brother? Bist du taub?«

      Wyatt lächelte sanft. »No – glücklicherweise nicht.«

      Der Ledergesichtige, anscheinend der Anführer der Grenzgeldjäger, sah seine Freunde an. »Hey, Boys, was halten wir von ihm?«

      »Er soll hundertzwanzig Bucks rausrücken, dann kann er weiterrollen.«

      Der Ledergesichtige grinste. »Du hast es gehört, Brother.«

      Wyatt nickte. »Yeah.«

      »Und –?«

      »Ich habe das Geld nicht!«

      »Er lügt!« bellte Jack Donegan dazwischen. »Nehmt ihn auseinander, Boys! Zerhackt den Spitzel!«

      »Hey, da ist noch einer! Also zweihundertundvierzig Bucks, Brother!« stellte der Anführer lakonisch fest.

      Wyatt blieb ruhig stehen.

      Donegan brüllte in die Stille. »Macht ihn fertig, Boys! Es ist Wyatt Earp –!«

      Der Ledergesichtige nahm die Hände vom Sattelhorn und fixierte den Marshal scharf. »Was will der Frosch da im Busch?«

      »Das haben Sie doch gehört«, versetzte Wyatt.

      Der Anführer blickte seine Leute an, kniff dann die Augen zusammen und belferte: »Er sagt, du seist Wyatt Earp!«

      »Yeah – das sagte er.«

      »Na, und?«

      »Na, und?«

      »Bist du etwa – Wyatt Earp?«

      »Yeah!«

      Der Ledergesichtige musterte den Mann oben auf dem Hügelkamm wieder eingehend.

      Schließlich brüllte einer seiner Leute: »Laß dich nicht von ihm foppen, Ed! Wenn das Wyatt Earp ist, bin ich Bat Masterson!«

      Grölendes Gelächter folgte diesen Worten.

      »Ruhe!« befahl Ed. Dann wandte er sich Wyatt wieder zu. »Was suchst du hier oben, Brother?«

      »Ich bin auf dem Weg nach Sheridan.«

      »Und was willst du dort?«

      »Das geht Sie eigentlich einen Dreck an, Ed – aber ich will es Ihnen sagen: Ich bringe einen Mörder nach Sheridan.«

      Der Ledergesichtige wies mit dem Daumen auf die Büsche, ohne Wyatt aus den Augen zu lassen. »Den Frosch da?«

      »Yeah.«

      Ed blickte eine Weile schweigend vor sich hin. Man sah, daß er angestrengt nachdachte. Endlich hatte er einen Entschluß gefaßt, den er sogleich mit erhobenem Kopf verkündete: »Eh – das macht also zweihundertundvierzig Bucks für euch beide mit euren Gäulen.«

      »Es ehrt mich, Ed, daß Sie mir soviel Geld zutrauen, aber ich bedaure…«

      Der Anführer legte die Rechte an den Griff seines Colts. »Schluß jetzt, Brother, mir ist es einerlei, wem du den Namen stiehlst. Meinetwegen kannst du dich auch Napoleon, Lincoln oder Black Bull nennen. Ich will nur meine zweihundert Eier. Klar?«

      »Völlig klar«, versetzte Wyatt.

      »Pafft ihn weg!« brüllte Donegan.

      Der Ledergesichtige schien sich mit dem einzelnen Mann da oben trotz des steigenden Unwillens seiner Leute noch zu amüsieren. »Hey, Brother – selbst wenn du

Скачать книгу