Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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muß also sterben?«

      »Ja.«

      »Dann soll er hier sterben.«

      Der Verbrecher war kalkweiß geworden. Plötzlich packte er die Jackenaufschläge des Marshals. »Earp! Das können Sie nicht tun – Earp!« Das helle Entsetzen stand in seinen Augen.

      Wyatt wandte sich ab und schob den Mann zurück. »Du hast meine Antwort gehört, Häuptling. Ich muß den Mann nach Sheridan bringen.«

      »Gib ihn raus! Wenn du nicht Captain Hunter bist, lasse ich dich weiterreiten.«

      »Weshalb?«

      »Weil es mir so gefällt. Weil du mich herankommen lassen hast. Weil du ein gutes Gesicht hast und weil du ihm den Revolver aus der Hand geschlagen hast. – Er aber muß hier sterben.«

      Wyatt schüttelte den Kopf.

      »Dann stirbst du auch«, entgegnete der Häuptling kalt.

      »Ich werde kämpfen.«

      Das Gesicht des Indianers zeigte kei­nerlei Regung. »Es gibt nichts zu kämpfen. Ich habe viele Krieger bei mir.«

      »Es sind nicht viele.«

      »Du glaubst mir nicht?« fragte der Alte lauernd mit erhobener Stimme.

      »Ich sagte nur: Es sind nicht viele.«

      »Mehr als zwanzig.«

      »Viele nenne ich fünfzig.«

      Der Häuptling ließ den Blick forschend in den Augen des Missouriers. »Du willst mit uns kämpfen?«

      »Du zwingst mich dazu.«

      Der Rote wandte sich wieder um, da rief ihm Wyatt nach:

      »Weshalb bist du zu uns gekommen? Weshalb glaubst du, daß wir nicht auf dich schießen würden?«

      »Es haben schon viele weiße Männer auf mich geschossen.«

      »Ich weiß, daß du keine Angst hast aber ich verstehe dich doch nicht.«

      Ein langer, besonders forschender Blick flog zu dem Marshal hinüber. »Da du doch sterben wirst, will ich es dir sagen: Du hast meine Brüder nur kampfunfähig geschossen. Und das in der Not und in der Eile. Das zeigt mir, daß du ein sehr überlegter und guter Mann bist.«

      »Und doch willst du mich sterben lassen.«

      »Du willst es nicht anders.«

      »Ihr habt uns angegriffen, wolltet uns überfallen.«

      »Weil ich dich für Captain Hunter hielt, der aus Cheyenne diesen Weg kommen muß.«

      »Du weißt nun, daß ich dieser Mann nicht bin.«

      »Ja. Ich glaube es. Du kannst gehen. Aber der andere weiße Mann bleibt hier!«

      »Rote Wolke weiß, daß ich für ihn kämpfen werde.«

      »Weshalb tust du es? Er wird doch in Sheridan gehängt!«

      »Ich bin nicht sein Richter. Ich bin nur ein Polizeireiter, der einen Mörder zur Verhandlung zu bringen hat.«

      »Aber du brauchst nicht für ihn zu kämpfen. Du kannst deine Aufgabe als erledigt ansehen.«

      Wyatt schüttelte den Kopf. »Ich werde den Mann nach Sheridan bringen.«

      Ein unendlich verächtliches Lächeln zuckte um die messerscharfen Mundwinkel des greisen Indianers. Langsam wandte er sich um und ging zurück.

      Donegan lehnte schweißüberströmt in der Felsnische und starrte Wyatt an.

      Plötzlich sprudelte er los: »Ich weiß nicht, wie es passiert ist, Earp! Ich weiß nicht…«

      »Seien Sie still!«

      Minute um Minute verrann.

      Es geschah nichts.

      Endlich stieß Donegan flüsternd hervor: »Worauf warten Sie?«

      »Ich weiß es nicht, vielleicht auf die Nacht.«

      »Und worauf warten Sie?«

      Der Marshal hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. Vielleicht wartete er auf ein Wunder.

      Und so wartete jeder.

      Nur eines war gewiß: Die Nacht kam sicher…

      *

      Der Missourier wußte genau, daß er keine große Chance gegen die Indianer hatte. Die Sioux wußten zu kämpfen wie früher die Comanchen und auch die Apachen. Sie griffen erst dann an, wenn ihre Zeit gekommen war. Dann kamen sie und kämpften. So, als ginge es um ihr Leben. Jeder einzelne würde bis zum Niedersinken fighten, mit dem Gewehr, dem Colt, dem Messer und mit der Faust.

      Und gegen zwanzig Sioux gab es nicht viel mehr Möglichkeiten für einen einzelnen Mann, als ein einzelner Bär gegen ein Rudel von Wölfen hatte. Selbst wenn er ein paar niedermachte, die Meute würde ihn zerreißen.

      Aber er würde den Mörder Donegan nicht ausliefern. Ja, er hatte auf den Häuptling geschossen, von hinten, wie es seine Art war. Das Verlangen des Roten war nicht einmal so unbillig.

      Aber Wyatt würde ihn nicht ausliefern.

      Auch nicht um den Preis des eigenen Lebens.

      Er würde kämpfen – und untergehen.

      Wyatt schwieg und lauschte in die Schlucht.

      »Wir haben nur noch ein Pferd. Und gegen zwanzig Sioux hilft auch Ihre schnelle Schußhand nichts. Wir sind fertig, Earp! Fertig! Wegen Ihnen! Weil Sie uns in diese Klemme geritten haben. Sie Wahnsinniger! Sie verrückter Polizist!«

      Mit stierem, glasigem Blick und schräggelegtem Kopf starrte er den Marshal an. Und plötzlich sprang er mit weit vorgeschobenem Kopf nach vorn.

      Im letzten Augenblick wich Wyatt zur Seite und hieb ihm die flache Hand ins Genick.

      Donegan sprang wieder hoch, griff wieder an. Diesmal mit den Fäusten.

      Wyatt mußte einen knallharten Faustschlag linksseitig auf das Jochbein hinnehmen und wuchtete dafür einen rechten Haken in die Magengrube des Banditen.

      Jack stieß einen unterdrückten Schrei aus und hechtete wieder mit einem pfeifenden Schwinger heran, der das Ohr des Gegners allerdings nicht voll traf. Wyatt hatte den Kopf noch zur Seite nehmen können.

      Donegan kämpfte wie ein Besessener. Ein krachender Linkshänder, der ihn sonst vielleicht von den Beinen gerissen hätte, zog rote Schleier vor seine Augen, ließ ihn aber stehen bleiben. Wieder drängte er auf den anderen los.

      Es war ein wilder, verzweifelter Kampf. Und Jack Donegan

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