Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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mindestens zwei Dutzend Rothäute. Wollen Sie die etwa auch allein stoppen? Sie sind ja wahnsinnig, Earp. Werfen Sie mir den Colt her.«

      Wyatt blickte sich um und sah den Mann mit einem seltsamen Blick an.

      »Schnell!« zeterte Donegan. »Die Halunken krabbeln jetzt todsicher oben über die Felsen ünd machen uns dann von da aus kalt!«

      »Angst?« fragte Wyatt gelassen.

      »Mann, Sie haben Nerven wie ein Stier! Geben Sie mir schon den Colt. Ich knalle Sie doch nicht ab. Ich wäre ja wahnsinnig, wenn ich einen so guten Schützen ausschalten würde. Sie werden mich hier verteidigen, Earp. Wie Sie uns gegen die Grenzjäger und Martinezleute verteidigt haben.«

      »Das hier wird ein anderes Spiel«, sagte der Marshal leise. »Es sind Sioux!«

      Oben am Eingang der Schlucht lagen die getroffenen Roten, sie waren nicht tot und schleppten sich jetzt kriechend zurück.

      »Weshalb haben Sie die nicht weggeputzt? Das war doch Absicht, Sie müssen verrückt sein. Jeder einzelne ist eine Lebensgefahr für uns.«

      »Und jeder Tote zählt doppelt, Donegan. Ich erschieße keinen Menschen, wenn ich eine Chance habe, ihn leben zu lassen.«

      »Aber wenn er uns bedroht…«

      »Diese Verwundeten bedrohen uns so bald nicht.«

      Es war still in der Schlucht.

      Donegan knirschte mit den Zähnen. Dann zischte er halblaut: »Sioux! Daß es so was überhaupt noch gibt! Man hätte die Brut damals am Big-Horn völlig ausrotten sollen.«

      Wyatt schwieg.

      »He, Marshal!«

      »Yeah?«

      »Wie geht das hier aus?«

      »Wir werden’s erleben!«

      Wieder war es still.

      Nach einer Weile fragte Donegan: »Was passiert denn? Wir werden doch nicht hier steckenbleiben?«

      »Wir müssen.«

      Plötzlich zuckte Wyatt zusammen und blickte mit geweiteten Augen auf den Mann, der oben am Schluchteingang erschien. Er hatte schlohweißes Haar, ein hartes, verwittertes ünd dunkles Gesicht und in seinen braunen Augen einen Falkenblick. Hinten im Haar hatte er eine große blutrote Feder.

      »Was ist? Schießen Sie doch, Earp!« brüllte Donegan zitternd.

      Wyatt rührte sich nicht.

      Der Bandit stieß ihn an. »Earp! Was ist los! Fegen Sie ihn doch weg. Das ist der Chief!«

      Der Indianer kam langsam und gemessen näher.

      Donegan riß an Wyatts Arm. »Geben Sie mir das Gewehr, Mann. Wenn Sie vor Angst nicht mehr können! Das ist der Boß von der Horde…«

      »Ich weiß.«

      »Fegen Sie ihn doch weg, Mensch! Das ist doch eine teuflische Finte von der Rotte! Der Kerl...« Jack Donegan stockte plötzlich und streckte die Hände abwehrend aus. Dann stieß er erstickt mit belegter Stimme heraus: »Die Feder! Earp, die Feder!«

      Wyatt blieb unbewegt.

      Donegan machte einen Sprung aus der Nische.

      Wyatt zerrte ihn mit einem Ruck zurück und stieß ihn gegen die Wand.

      »Rote Wolke, Mann! Ich habe ihn erkannt! Es ist Häuptling Rote Wolke, der Bluthund der Sioux –!«

      Wyatt hatte ihn längst erkannt. Sofort, als er ihn oben gesehen hatte.

      Der Häuptling kam bis auf zwanzig Yards heran und blieb dann stehen. Er hob die rechte Hand und rief mit einer merkwürdig harten, kehligen Stimme in gebrochenem Englisch: »Die weißen Männer sollen herauskommen.«

      »Was willst du von uns?« fragte Wyatt zurück.

      »Ich werde mit euch sprechen!«

      »Wo sind deine Krieger?«

      »Oben.«

      »Weshalb schießen sie auf uns?«

      »Die weißen Männer kommen von Cheyenne und bringen das sprechende Papier nach Fort Laramie.«

      »Wir kommen weder aus Cheyenne noch bringen wir einen Brief nach Fort Laramie. Wir kommen aus Kansas und wollen nach Sheridan.«

      »Der weiße Mann lügt. Er ist der Captain Hunter aus Laramie. Er hat seinen Waffenrock nur getauscht.«

      »Rote Wolke ist ein berühmter Häuptling. Aber diesmal irrt er sich. Ich heiße Wyatt Earp und bin ein Marshal aus Kansas.«

      »Earp?« Der Indianer schien zu überlegen.

      »Knallen Sie ihn ab!« brüllte Donegan, dem die unheimliche Spannung, die hier zwischen den Steilwänden lag, an den Nerven zerrte.

      Wyatt blieb in der Nische. »Ich habe dem Häuptling der Sioux alles gesagt. Was will er von uns?«

      »Der weiße Mann lügt!«

      Wyatt nahm seinen Marshalstern aus der Tasche und hielt ihn hoch. »Hier ist mein Abzeichen. Kein Offizier hat einen Marshalstern.«

      Wyatt blickte hinter ihm her.

      Wie es Donegan gelungen war, ihm den Colt so schnell aus dem Halfter zu reißen, begriff Wyatt nie.

      Jedenfalls brüllte der schwere Revolver plötzlich los.

      Die Kugel prallte dicht neben dem Häuptling ans Gestein und schlug zurück.

      Wyatt hatte dem Banditen die Waffe aus der Hand geschlagen und stieß ihn derb zurück. »Sind Sie wahnsinnig!«

      Rote Wolke war stehengeblieben und beobachtete die beiden. Langsam öffneten sich seine strichschmalen Lippen. »Die weißen Männer haben auf mich geschossen!« Es klang wie ein Todesurteil.

      Wyatt biß die Zähne zusammen. Dann rief er: »Es war ein Versehen…«

      »Kein Versehen, der andere weiße Mann hat geschossen! Dein Freund!«

      »Er ist nicht mein Freund!«

      Der Häuptling kam langsam zurück. Auf seinem alten Platz blieb er stehen. »Nicht dein Freund?«

      »Nein.«

      »Weshalb reitest du denn mit ihm?«

      »Er ist ein Mörder. Er hat einen Richter erschossen. Ich muß ihn nach Sheridan bringen!«

      Lange ruhte der Blick des Häuptlings auf Wyatts Gesicht. Es schien eine halbe Ewigkeit vergangen zu sein, als er endlich sagte: »Gib den Mann heraus.«

      Wyatt schüttelte den Kopf. »Nein.«

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