Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Haß auf den anderen Mann kam jetzt zum Vorschein.

      Wyatt kämpfte mit Vorsicht. Ständig hatte er einen Teil seiner Wachsamkeit auf die Schlucht gerichtet. Verwundert sah er jetzt, daß Donegan den fürchterlichen Schlag an dem Schädel eingesteckt hatte, ohne zu fallen.

      Ein stechender Schmerz zuckte durch die Linke des Missouriers. Das wütende Hämmern des anderen spürte er kaum. Er riß einen rechten Uppercut hoch und sah Donegans Kopf hochfliegen. In die geöffneten Arme schickte er einen weiteren krachenden Rechtshänder.

      Irgend etwas in Jack Donegan war gebrochen. Aber er stand. Wie ein Berserker wühlte er sich vor und schlug mit seinen schweren kantigen Cowboyfäusten auf den Gegner ein.

      Mitten im bisher stummen Kampf keuchte er: »Jetzt mache ich dich fertig, Earp. Jetzt schlage ich dir deine dreckige Polizeiseele aus dem Leib!« Er blutete aus mehreren Wunden und hieb wie verrückt auf den Gegner ein.

      Wyatt parierte die Schläge, so gut es ging und wehrte den Rasenden nur ab. Als ihn jetzt aber wieder ein Schlag am Jochbein traf, vergaß er alle Vorsicht und die Sioux, rammte dem sofort Nachstürmenden die Rechte unters Kinn und knurrte: »Wie du willst!«

      Gleich darauf krachte die Linke durch die Deckung Donegans und hämmerte gegen den Kinnwinkel des Banditen.

      Der Schlag warf ihn gegen die Mauer zurück. Als er torkelnd mit vorgestrecktem Kopf wieder anstürmte, wich Wyatt zur Seite und hieb ihm die Handkante so hart ins Genick, daß der stahlharte Jack Donegan sofort wegsackte und langausgestreckt auf dem Gesicht liegen blieb.

      Wyatt lehnte sich schwer atmend gegen die kühle graue Felswand.

      Auch das noch. Nun stand er hier mit blutendem, zerschundenem Gesicht und schmerzender Hand, zitternden Beinen und mit dumpf schmerzendem, dröhnendem Schädel.

      Jack Donegan rührte sich nicht. Er hatte sich oft geprügelt in seinem Leben; aber was er jetzt eben aus den Fäusten des Missouriers bezogen hatte, war schlimmer als alles andere gewesen.

      Wyatts Brust hob und senkte sich. Er ließ ein paar Minuten verstreichen, lauschte in die Schlucht und stieß dann den Besinnungslosen mit der Stiefelspitze an.

      Erst nach mehrmaligem Anstoßen hob Donegan den Kopf, blickte aus blutunterlaufenen Augen hoch, grinste idiotisch und ließ das Gesicht wieder auf den harten Boden fallen.

      Wyatt packte ihn am Genick und zerrte ihn hoch. »Wach auf, Donegan – sonst überlaß ich dich den Sioux!«

      Der Bandit schüttelte sich wie ein nasser Hund. Langsam und schwer keuchend kam er auf die Knie, verharrte auf allen vieren und ließ den Kopf hängen. Mit lallender Zunge röchelte er: »Und das alles, um nach Sheridan zu kommen…«

      *

      Die Minuten verrannen.

      Stunde um Stunde schlich durch die enge Felsschlucht am Rande der LaramieMountains.

      Der Abend kam.

      Die Nacht breitete ihren schwarzen Mantel über das enge Geklüft.

      Die beiden Männer hockten schweigend am Boden und starrten in die Dunkelheit.

      Nur hin und wieder scharrte der Falbe des Marshals mit den Hufen.

      Es blieb still.

      Wyatt erhob sich, nahm vier schwere Stoffstücke und umwickelte damit die Hufe seines Pferdes. Dann stieß er Donegan an.

      »Was ist?« maulte der.

      »Los, in den Sattel!«

      »Waas?«

      »Vorwärts!« befahl Wyatt flüsternd.

      Mit einem unterdrückten Fluch zog sich der Bandit in den Sattel.

      Wyatt sprang hinter ihm auf, nahm die Leine und führte das Pferd aus der Nische.

      Fast geräuschlos setzte das Tier Huf vor Huf.

      Die beiden Männer hielten den Atem an und lauschten in die Nacht.

      Es ging talwärts. Immer enger wurden die Windungen der Schlucht.

      Wyatt sah schon einen Streifen des helleren Himmels durch die Enge schimmern und glaubte sich dem Schluchtausgang zum Tal hin nahe, als plötzlich ein Schuß durch die Dunkelheit peitschte.

      Der Marshal sprang vom Pferd, riß Donegan aus dem Sattel und zerrte den Gaul eng an die Schluchtwand.

      Eins, zwei, drei Schüsse brüllten auf, und ihr Echo brach sich hundertfach an den steilen kahlen Felswänden.

      Wyatt und Donegan standen nebeneinander an der Wand. Wyatt preßte die Hände über die Nüstern des Pferdes.

      Da klang die harte Stimme des Häuptlings durch die Nacht. »Die weißen Männer wollen fort. – Nur ein weißer Mann kann fort, der mit dem silbernen Stern. Der andere bleibt hier. Er hat auf Rote Wolke geschossen!«

      Donegan knirschte vor Angst und Wut mit den Zähnen.

      Wyatt packte ihn am Arm und schob ihn vorwärts. Langsam zog er das Pferd nach.

      Zweifellos standen am Schluchtausgang die Rothäute und warteten auf sie.

      Plötzlich warf sich Donegan herum und rammte dem Marshal beide Fäuste unters Kinn.

      Wyatt prallte durch den überraschenden Angriff zurück und stolperte.

      Der Bandit sprang in den Sattel, schlug dem Falben die Absätze in die Flanken und sprengte mit dumpfem Geräusch davon.

      Wieder hallten Schüsse auf.

      Und nun schoß Wyatt auch. Aber nicht hinter Donegan her, sondern einfach wild in die Schlucht zurück.

      Die Roten sollten den Hufschlag des Pferdes nicht hören. Wenn Donegan entkam – vielleicht ließen sie ihn, den Mann mit dem Stern – dann laufen. Den Richtermörder mußte er dann eben wieder suchen. Einerlei wo. Und wenn der Ritt nach Sheridan noch mal in Dodge beginnen würde: Er stände ihn noch mal durch!

      Die Finte gelang.

      Jack Donegan entkam. Mit einem Jubelschrei hatte er das offene Tal gewonnen und schoß auf dem pfeilschnellen Tier nach Osten davon. Einmal hielt er an und riß die Lappen von den Hufen des Tieres, dann galoppierte er weiter. Nach Osten, dem North Platte River zu.

      Wyatt Earp steckte in der Schlucht. Sein Schießen hatte die rote Wache am Schluchtausgang irritiert. Das plötzlich herausschießende Pferd war schon fünfzig Yards entfernt, ehe die Sioux begriffen, was eigentlich passiert war. Und da war es zu spät.

      Einer der weißen Männer war entkommen.

      Die Roten stimmten ein Wutgeheul an.

      Der Marshal lehnte sich an den Fels und wartete.

      Es verging fast eine Dreiviertelstunde, da hörte er Schritte näherkommen. Plötzlich schoß ihm die kalte Stimme des Häuptlings entgegen: »Es ist der Mann mit dem Stern, der noch hier ist?«

      »Ja.«

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