Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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am Zügel und kam auf das Crew-Haus zu.

      »Hallo!« grüßte er. »Mein Name ist Wyatt Earp. Kann ich einen Augenblick mit Ihnen sprechen?«

      Der Vormann musterte den Fremden eingehend, warf die Bürste in den Putzkasten, ließ den hölzernen Deckel zufallen und stützte schließlich seine schweren behaarten Hände in die Hüften. Breitbeinig stand er da; das Bild eines Wyoming-Cowboys. »Yeah – wenn’s nicht zu lange dauert.«

      »Sicher nicht. Ich suche einen Mann –«

      Der Vormann pfiff leise durch die Zähne. »He, was wird das? Hier bei uns passiert nichts dergleichen, Freund. Reiten Sie zwanzig Meilen weiter, da gibt’s eine Stadt, Lewistown. Im Saloon ist viel Platz, einen Mann zu suchen. Hier gibt’s nichts abzurechnen, Mster. Hier wird gearbeitet.«

      Wyatt schob seinen Hut in der für ihn typischen Art tief in die Stirn. Seine Augen blickten den um einen halben Kopf kleineren Cowboy ernst und eindringlich an. »Ich bin kein Abrechner, Mister –«

      »Coster, Henry Coster. Ich bin hier der Vormann.«

      »Freut mich.«

      »Kann ich mir nicht vorstellen. Hat selten jemanden gefreut.«

      Wyatt nahm wortlos seinen Stern aus der Tasche.

      Coster blickte darauf und runzelte die Stirn. »Was soll das? Wenn Sie das Ding gefunden haben, dann liefern Sie es gefälligst beim nächsten Sheriff ab, wie es Pflicht ist. Und wenn es Ihnen etwa gehört, weshalb haben Sie es nicht auf der Brust, wo es hingehört.«

      »Ich bin Hilfsmarshal unten in Wichita.«

      »In Wichita? Kommen Sie etwa ganz aus Kansas hier herauf?«

      »Yeah –«

      »Na und?«

      »Ich sagte es Ihnen schon: Ich suche einen Mann.«

      Der Vormann warf den Kopf in den Nacken, schob sich das Revolver-Halfter ein wenig nach vorn auf den rechten Oberschenkel und fragte: »Wie sieht er aus?«

      »Etwas kleiner als ich. Breit, kräftig, hat aschblondes Haar und trägt abgenutztes graues Tuchzeug.«

      Coster senkte den Kopf und schüttelte ihn dann langsam. »No, Marshal. Den

      gibt’s hier nicht.«

      »Haben Sie in letzter Zeit Leute eingestellt?«

      »Hier werden dauernd Cowboys eingestellt und dauernd gehen welche. Im Sommer ist es besonders lebendig hier.«

      »Ich weiß. Ich habe früher selbst auf einer Ranch unten bei Dodrige gearbeitet. Sie haben also keinen Mann in der Crew, der auf meine Beschreibung passen könnte?«

      »No, vor vierzehn Tagen hatte ich einen, auf den die Haarfarbe paßte, aber der Kerl ist noch einen halben Kopf länger als Sie und dürr wie ein Dreschflegel. Ein tüchtiger Bursche, leistet saubere Sattelarbeit.«

      »Und in den letzten Tagen?«

      Der Vormann senkte wieder den Kopf und überlegte.

      »No – da wären Sam Olverson, Jimmy Turner und Chuc Henderson. Olverson ist ein Ire und hat einen Schopf so rot wie Ihr Halstuch; und die beiden anderen Männer sind dunkel.«

      »War auch kein Reiter hier, der einen Grauschimmel ritt? Ein schnelles Tier? Der Mann hat einen Colorado-Gurt mit doppelten Halftern um, zwei Colts. Seine Augen sehen irgendwie gelblich aus…«

      »No.« Coster schüttelt wieder den Kopf. Dann sah er Wyatt offen an. »Was hat der Kerl denn auf dem Kerbholz?«

      »Eine ganze Menge. Er hat in Wichita einen Richter erschossen…«

      Diesmal war der Pfiff, den Coster ausstieß, bedeutend länger und schärfer. »Bloody – einen Richter! Hey!« Er schnipste mit den Fingern und überlegte. »Ja, ich hab’ doch so was gehört. Ist nicht Richter Gennan bei euch in Kansas erschossen worden?«

      »Yeah. Und seinen Mörder suche ich. Er hat noch mehr auf dem Konto. Er hat noch drei Männer getötet – und eine Frau.«

      »Eine Frau?« Der Vormann schob das Kinn ein wenig vor und kniff die Augen zusammen. »Ist er vielleicht verrückt?«

      Wyatt hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Ich weiß es nicht. Er macht nicht den Eindruck. Er mordet, wenn es ihm nützlich erscheint. Nicht aus purer Lust am Töten. Nein, ich glaube nicht, daß er wahnsinnig ist. Ich halte ihn eher für einen gewissenlosen brutalen Mann, der genau weiß, was er will – dem aber ein Menschenleben nichts bedeutet. Er heißt Jack Donegan und hatte unten bei Wichita eine Ranch.«

      Coster rümpfte die Nase, nahm sein Rauchzeug aus der Westentasche und kurbelte sich eine Zigarette mit braunem Papier. Dann bot er auch dem Marshal den Tabak an.

      Wyatt lehnte dankend ab, zog eine schwarze Zigarre aus der Satteltasche, nahm Feuer von dem Vormann und blickte über den Hof. »Pech – dann werde ich wieder reiten.«

      »Nichts da. Sie essen bei uns mit.«

      »Thanks, aber ich muß weiter. Habe den Mann unten in Douglas verloren. Ich hatte in einem kleinen Hotel übernachtet. Er war gut eingesperrt auf dem Dachboden. Eine Magd aus der Küche muß ihn befreit haben. Zum Dank dafür hat diese Bestie das Mädchen getötet…«

      Lautes Johlen drang über den Hof.

      »Was ist das?« fragte Wyatt.

      Der Vormann wischte sich über die Nase. »Äh – das sind die Boys, die vom Corral zurückkommen. Vielleicht hat Chuc wieder eine Prügelei angefangen. Ein schrecklicher Kerl. Er trinkt mir zuviel. Ich werde ihn rausschmeißen, obgleich er gut mit den Pferden und dem Vieh umgehen kann und eine Menge davon versteht.«

      Das Gejohle wurde immer lauter.

      »Sie sind drüben hinter der großen Scheune. Kommen Sie, wir seh’n mal nach.« Mit großen Schritten stapft der Vormann über den Hof auf die Ecke der Scheune zu. Es war der letzte Gang des Henry Coster.

      Wyatt kam einen halben Schritt hinter ihm her und sah hinter dem Corralgatter die Cowboys. Sie hatten einen Halbkreis um zwei Männer gebildet, die sich prügelten. Ein breitschultriger Mann von wenigstens sechs Fuß Größe und ein schwarzhaariger Kerl von mittlerer Größe.

      Der Riese hatte dem Kleineren gerade einen Faustschlag an den Schädel geworfen, worauf der andere mit zwei blindwütigen Schlägen antwortete, den Riesen mit einem dritten Schlag genau unter die Kinnspitze von den Beinen riß, und dann noch wie wild auf den Gestürzten losschlug.

      »Chuc!« brüllte der Vormann. »Aufhören! Sofort aufhören!«

      Aber der Mann war wie rasend in seinem Zorn. Wild hämmerten seine Fäuste auf den besinnungslosen Gegner ein.

      Der Vormann war noch etwa zwanzig Yards entfernt; da er nicht schnell genug an die Kämpfenden herankommen konnte, feuerte er einen Schuß in den blauen Himmel ab.

      Da ließ Chuc von seinem Opfer ab, hob den Kopf – und riß im nächsten Moment seinen Colt aus dem Halfter.

      Der

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