Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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heute noch nach Sheridan bringen willst, mußt du mich hintragen. Ich stehe nicht mehr auf.«

      »Steh auf!« Es klang wie Metall, das aufeinanderrieb.

      Aber der Bandit blieb stur. Er rührte sich nicht. Auf seinem groben Gesicht stand ein breites hämisches Grinsen. »Wenn du mich schlagen willst, bitte. Ich schlage mich nicht mehr mit dir. Es hat keinen Zweck. Schlagen und schießen kannst du besser. Du kannst mich ja verprügeln, vielleicht paßt das ja zu einem Marshal, hehehehe!«

      Wyatt preßte die Zähne aufeinander. »Steh auf, Donegan!«

      »Ich denke nicht daran.«

      Wyatt packte ihn am Wams und zerrte ihn auf die Beine. »Vorwärts!«

      Der Bandit ließ sich fallen.

      Wyatt schleppte ihn zu seinem Pferd.

      Donegan rührte kein Glied. Er ließ sich über den Boden zerren.

      Als der Marshal ihn losließ, rutschte Donegan wieder auf die Erde. »Hehehe! Du kannst mich ja schlagen, Earp. Totschlagen, meinetwegen. Dann haben sie in Sheridan eine Menge Arbeit gespart. Hehehehe!«

      Wyatt blickte den Mann finster an. Am liebsten hätte er ihn windelweich geprügelt. Aber das durfte er nicht.

      Und der andere wußte, daß er es nicht tun würde.

      »Wir kommen heute nicht mehr nach Sheridan, Marshal…«

      *

      Nein, sie kamen nicht mehr nach Sheridan.

      Jack Donegan schien das Mittel gefunden zu haben. Er rührte sich nicht vom Fleck.

      Die ganze Nacht über saß Wyatt vor seinem Sattel auf der Decke und behielt den Mann scharf im Auge. Er hatte es nicht mehr über sich gebracht, ihn in der letzten Nacht wieder zu fesseln. Und es sollte die letzte Nacht sein, das schwor sich der Marshal.

      Als die Morgenkühle in seine Glieder drang, stand Wyatt auf. Er packte Donegan an der Schulter, zog ihn hoch, griff mit der immer noch schmerzenden Linken unter die Beine des anderen und warf ihn über den Rücken des Braunen. Den Sattel Donegans ließ er liegen.

      Er band Hände und Füße des Verbrechers locker zusammen. So konnte der Mann nicht vom Pferd rutschen.

      Wyatt nahm den Zügel des Falben und führte die beiden Tiere in den grauenden Morgen hinein nach Norden.

      Als Donegan merkte, daß er überrumpelt worden war, brüllte er auf vor Wut, warf sich hin und her und suchte dem Pferd das Fortkommen zu erschweren.

      Aber diesmal scheiterte der Mörder Donegan an der Härte des Missouriers.

      Der Mann, der da vorn zwischen den beiden Pferden ging, hielt an diesem Tage nicht einmal inne. Er fühlte die Füße kaum noch, als er am Abend am Rande einer Stadt vor einem Baum stehenblieb, an dem ein großes Schild mit der Aufschrift Sheridan befestigt war.

      Mit schmerzenden Gliedern und dumpfem Schädel trottete Wyatt Earp am Abend des 17. Juni auf staksigen Beinen in den Straßen von Sheridan ein.

      Es war schon dunkel.

      Trotzdem war die Mainstreet noch belebt.

      Die Lichter, die aus den Fenstern fielen, beleuchteten den merkwürdigen Treck, der da in die Stadt einzog.

      Das Sheriff Office lag mitten in der Stadt.

      Wyatt band den Mann los. Absichtlich hatte er ihn nicht zu stramm gefesselt gehabt. Trotzdem tat Donegan jetzt, als sei er ohne Besinnung.

      Männer, die neben dem Treck hergegangen waren, benachrichtigten den Sheriff.

      Der kleine, krummbeinige Arthur Barley setzte seinen Hut auf und kam auf die Straße. Der Lichtschein fiel aus seiner Tür auf die Stufen.

      Unten auf der Erde lag der Gefangene.

      Wyatt bückte sich. »Stehen Sie auf, Donegan!«

      Der Bandit rührte sich nicht.

      Der Sheriff kam heran. »Was ist mit ihm –?« Er sah auf Donegan und blickte dann Wyatt fragend an.

      »Ich habe ihn hierhergebracht. Er heißt…«

      In diesem Augenblick sprang Donegan mit katzenhafter Behendigkeit auf die Beine, riß dem Sheriff den Colt aus dem Halfter und – schrie auf.

      Wyatts Schuß hatte ihn in der Hand getroffen. Wieder einmal war der Missourier schneller gewesen. Und noch ein Mann hatte geschossen. Nur einen Sekundenbruchteil später hatte der Viehzüchter den Banditen getroffen.

      Donegan stand schwankend da, taumelte einen Schritt nach vorn und knickte dann vor dem Marshal wie eine Gliederpuppe in sich zusammen.

      Langausgestreckt lag er auf dem Boden.

      Wyatt beugte sich über ihn und sah im Lichtschein, daß ein Blutfaden aus seinem linken Mundwinkel rann.

      Mit fliegenden Händen riß der Marshal Donegans Jacke auf, zerrte das Hemd auseinander und sah auf der linken Brustseite den dunklen Fleck.

      Der Rancher Donald Hoover hatte dem Weg des Mörders Jack Donegan mit einem Streifschuß zum Herzen vor den Stufen des Sheriff Offices ein Ende bereitet.

      Jack Donegan war aber noch nicht tot.

      Mit schmerzverzerrtern Gesicht lag er da und stierte den Marshal an. Als er dessen Augen erkannte, verzog sich sein Mund zu einem krampfhaften Lächeln. »He, Marshal – sind – wir in Sheridan –?«

      Wyatt nickte. »Yeah – wir sind in Sheridan.«

      »Good – dann – dann hast du mich ja – ja – wo du mich hinbringen wolltest –« Donegan röchelte mühsam und rang schwer nach Atem. »Ich bin – fertig – hehe! Die letzte Arbeit habe ich euch – doch erspart – ihr verdammten Schakale – he – Marshal! –« Der Sterbende richtete sich halb hoch und starrte Wyatt grinsend an. Mit weit aufgerissenen Augen röhrte er: »Marshal – in der Hölle sehen wir – uns wieder –!« Er sank zurück und blieb bewußtlos liegen.

      Als Wyatt sich über ihn beugte, sah er, daß die Augen offenstanden und starr in das Licht des Sheriff Offices blickten.

      Jack Donegan war tot.

      Er war dem Strick, den er so sehr gefürchtet hatte, im allerletzten Augenblick durch eine gnädige Kugel entgangen.

      Wyatt erhob sich müde und blickte auf den Toten.

      Da stieß ihn der Sheriff an. »Sie sind Wyatt Earp?«

      »Yeah.«

      »Dann ist – dann war er Jack Donegan?«

      Schweigend blickten die Männer ringsum auf den Toten.

      Wyatt wandte sich langsam um, nahm die Zügel seines Falben und trottete stumm die Straße zurück. Er ging aus der Stadt hinaus und legte sich draußen unter einem Montanabaum nieder, wickelte sich in seine

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