Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Pferde hielten im Trab inne.

      Der Kutscher riß die Arme hoch, als er den Banditen sah.

      Seroon verlangte nur den obersten Postsack. Er packte das leichte Bündel mit den wenigen Briefschaften, verschwand im Gebüsch, sprang auf sein Pferd und ritt davon.

      In der folgenden Nacht wußte man auf der Cumberland-Ranch, daß der Small-Rancher Harry Walker einen Brief nach Wichita geschickt hatte. Einen Brief, der an das Marshal-Office gerichtet war. Aber dieser Brief lag auf dem großen Tisch im Zimmer von Bill Cumberland.

      *

      Florence war eine kleine Stadt. Nicht viel anders als die anderen kleinen Zigarrenkisten-Städte, die überall die Eintönigkeit der Landschaft des Westens unterbrachen.

      Es war am Nachmittag. Die Sonne hatte eine wahre Höllenglut auf die ausgedörrte Erde geschleudert. Der einzelne Reiter, der durch die Fronstreet Florences trabte, wirbelte den Staub yardhoch auf.

      Der Mann war hochgewachsen, schlank, sehnig, hatte ein sonnenverbranntes, ernstes Gesicht, trug dunkle Kleidung und schwarze, kurze Stiefel.

      Vor Collins-Saloon rutschte er aus dem Sattel seines Tupfschimmels, schlang die Zügelleine um den Querholm und ging langsam auf die Tür des Saloons zu. Er warf nur einen kurzen Blick auf den Mann, der neben der Pendeltür im Korbstuhl saß, dann betrat er den Schankraum.

      Hatte es bisher den Eindruck gemacht, als ob die ganze Stadt schlafe, so wurde der Reiter hier eines anderen belehrt; der Saloon war brechend voll. Es gab an den Tischen keinen freien Platz mehr.

      Der Fremde ging hinüber zur Theke, zwängte sich zwischen zwei Männer und bestellte einen Brandy.

      Als der zwergenhafte Wirt ihm das Getränk hinschob, raunte ihm der Fremde zu: »Mister, wo kann ich hier Arbeit finden?«

      Der Salooner warf einen prüfenden Blick über die Gestalt des Gastes. »Cowboy?« fragte er.

      Der Fremde nickte.

      »Hm, drüben am Tisch sitzt gerade Mac Hayley, er ist der Vormann der Cumberland-Ranch.«

      Der Fremde warf eine kurzen Blick zu dem Tisch hinüber. Dann richtete er sich auf und ging auf Mac Hayley zu.

      Der bullige Vormann saß mit Yul Potter, Hal Fallings, Tom Douglas und Ed Henderson beim Kreuz-Poker. Die Männer gehörten sämtlich zu seiner Crew. An der Wand hinter dem Tisch lehnten noch drei andere Cowboys von der C-Ranch und sahen dem Spiel zu. Buddy Moore, ein kleiner, feister Bursche mit rotem Haar und sichelkrummen Beinen stampfte zum Orchestrion hinüber und wollte es in Schwung bringen.

      »Keine Musik!« Mac Hayleys Stimme schnitt wie ein zischender Lassowurf durch den großen Raum.

      Buddy blickte zu seinem Vormann hinüber, dann schob er sich den mißfarbenen Hut ins Gesicht und stampfte an seinen Platz zurück.

      Der Fremde stand drei Yards vor Hayley, tippte an den Rand seines Hutes und fragte: »Sie sind Mr. Hayley?«

      Der Vormann zog ein Pik-As, schnippte es auf den Tisch und quetschte durch die Zähne: »Yeah? Was willst du?«

      »Ich suche Arbeit.«

      »Aha.« Hayley spielte ungestört weiter. Nach Minuten fragte er, ohne den Fremden anzusehen: »Sind Sie Weidemann?«

      »Yeah.«

      »Was können Sie?«

      »Alles.«

      Da packte der Vormann sein noch halbvolles Glas und schleuderte es mit den Ruf ›Fang auf‹ dem Fremden zu.

      Der fing das Glas mit einer geschickten Handbewegung auf – aber den Whisky hatte er im Gesicht.

      Hayley blickte ihn grinsend an. Sein Mund öffnete sich, seine gelben Zahnreihen schoben sich auseinander, und dann brach ein dröhnendes Lachen von seinen Lippen. »Er hat das Glas und den Schnaps aufgefangen! Ein tüchtiger Bursche!«

      Die anderen Männer am Tisch stimmten in Hayleys Lachen ein. Und zögernd folgten schließlich auch diejenigen, die den Vorgang vielleicht gar nicht so lustig gefunden hatten.

      Der Fremde allein blieb ernst. Gelassen sagte er, während er das Glas auf den Tisch stellte: »Wie steht es also mit der Arbeit?«

      Hayley spreizte die Beine weit von sich und verlor das Lachen plötzlich.

      Es erstarb im ganzen Raum.

      »Arbeit? Für einen verdammten Satteltramp? Scher dich zum Teufel, Mann!«

      Der Fremde zahlte an der Theke sein Getränk und ging zur Tür.

      Draußen auf dem Vorbau saß immer noch der Mann im Korbstuhl. Als sich jetzt die Pendeltüren öffneten, warf er dem Fremden einen etwas nachdenklichen Blick zu. »He, Brother – du suchst Arbeit?«

      Der Fremde wischte sich mit dem Rockärmel den Whisky aus dem Gesicht und musterte den Mann im Korbstuhl eingehender: Es war ein bleicher Mensch mit blassem, verkniffenem Gesicht und tiefliegenden dunklen Augen. Er trug ein blütenweißes Hemd und eine schwarze Samtschleife. An seinem gekreuzten Waffengurt hingen in den Halftern zwei elfenbeinbeschlagene Western 44 Colts.

      Dieser Mann war der Revolverschwinger Ted Seroon.

      »Yeah, ich suche Arbeit«, entgegnete der Fremde; dann stieg er über die knarrenden Holzstufen zur Straße hinunter und ging auf sein Pferd zu.

      Seroon erhob sich mit eckigen Bewegungen aus dem Korbsessel, machte ein paar Schritte auf die Treppe zu und lehnte sich schließlich gegen einen der dicken Vorbaupfosten. Seine Augen musterten prüfend die Gestalt des Fremden, als müsse er ihn durchleuchten. Er suchte etwas, der Revolvermann, etwas, das er an dem Fremden nicht finden konnte. Schließlich öffnete er die Lippen einen Spaltbreit und fragte halblaut: »Wo hast du deinen Colt, Brother?«

      Der Fremde zog sich in den Sattel. Er trug zwar einen Gurt, aber weder ein Colthalfter noch einen Colt. Auf die Frage des Schießers gab er keine Antwort.

      Seroon forschte etwas lauter und schon sichtlich gereizt: »Du hast ihn wohl verloren, was?«

      »Vielleicht«, entgegnete der andere und nahm die Zügel in die Rechte.

      Da zischte Seroon: »Ich wette, du hast die Kanone in der Satteltasche! Ich glaube, ich werde mal nachsehen!«

      Ehe Seroon heran war, hatte der Fremde das Pferd herumgenommen.

      Da flogen oben die hölzernen Pendeltüren des Saloons auseinander. Mac Hayley stand im Eingang und brüllte: »Stop!« In seiner rechten Faust blinkte der Colt.

      Der Reiter hielt sein Tier an und warf dem Vormann einen fragenden Blick zu.

      Der schnarrte: »Du hast doch gehört, daß dieser ehrenwerte Gentleman etwas bei dir nachsehen wollte, Tramp!«

      Seroon starrte den Fremden aus messerscharf zusammengezogenen Augenschlitzen an. Er stand steif oben auf der ersten Treppenstufe, lang, hager und bleich. Staksig machte er zwei Schritte über die Stufen auf die Straße.

      »Los,

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