Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Meile von hier lag der Mann, den er nach Sheridan hatte bringen sollen, vor dem Sheriff Office tot im Staub der Straße. Mehrere Männer schleppten ihn in diesem Augenblick weg. Jack Donegan war nach Sheridan gekommen, aber seinem irdischen Richter war er entgangen.

      Wyatt schlief bis in den hellen Morgen hinein. Dann stand er auf, kochte sich Kaffee, aß ein Stück Brot, untersuchte den Fuß des Falben und fand ihn gesund.

      Langsam stieg er in den staubigen Sattel und ritt nach Süden…

      Seinen Auftrag hatte er ausgeführt.

Golden Bill

      Dichter weißgelber Qualm zischte gleich einer quellenden Wolke hoch, als Harry Walker das glühende Eisen auf den Huf preßte. Stickiger Horngeruch zog durch das halboffene Tor in den Hof.

      Walker mußte die schwierige Arbeit allein verrichten. Und er machte es gut und geschickt. Das Eisen war schnell aufgenagelt, geglättet und die Nagelspitzen abgezwickt.

      Der Mann ließ den Pferdehuf auf den Boden gleiten, richtete sich auf und wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn. Es war schon eine harte Sache, wenn einem niemand half. Wie oft hatte der Small-Rancher Harry Walker alles liegen und stehen lassen wollen, um zurück nach dem Osten zu reiten, dahin, von wo er vor fünf Jahren hergekommen war.

      Es war hart, dieses Leben hier im Westen. Hart und bitter. Kansas schien keine Menschen auf seinen Weiden dulden zu wollen – Kansas, oder Bill Cumberland. Es gab wohl im Umkreis von fünfhundert Meilen keine Ranch wie die Cumberland-Ranch. Überall im Land, wo man sich umsah, erblickte man Rinder, die den C-Brand auf der linken Hinterhand trugen. Und wenn man einen Reitertrupp auf den Wegen begegnete, so war er gewiß von der C-Ranch. Die Small-Rancher waren einzelne Leute; da konnte sich keiner eine Crew leisten. Es wäre nicht weiter wichtig gewesen, wenn die Männer von der C-Ranch friedliche Menschen gewesen wären. Aber sie waren nicht nur hart, stolz und unduldsam, sie waren auch ungerecht, rauh und ließen allzu deutlich die Absicht erkennen, daß sie jeden im Land zum Teufel wünschten.

      Nein, es war kein leichtes und gutes Leben, hier oben auf den grünen Plains zwischen Wichita und Abilene.

      Walker stemmte die behaarten Fäuste in die Hüften und betrachtete den neuen Huf des Braunen. Dann machte er sich mit einem brummigen Laut daran, das nächste Eisen zu schmieden. Das helle Ping-Ping des Hammers drang hinaus über den Hof. Als der Mann das glühende Eisen in der Zange hatte und eben mit der Linken den nächsten Huf auf seine Oberschenkel zerrte, riß ihn ein scharfer Ruf herum.

      »Verbrenn’ dir nicht die Pfoten, Walker!«

      Der Rancher warf nur einen kurzen Blick auf die beiden Reiter, die unweit des Schuppentores mitten in dem kleinen Hof hielten – dann wandte er sich wieder seiner Arbeit zu.

      Die beiden warteten, bis er den Huf aufgesetzt hatte, dann meinte der eine nörgelnd: »Es ist gut, daß du deinen Gaul beschlägst, Walker. Er wird bald frische Eisen nötig haben.«

      Walker gab keine Antwort. Er hatte noch die Zange in der Hand, während er jetzt die beiden Reiter stumm und eingehend musterte. Der Small-Rancher war ein Mann in den Vierzigern, gezeichnet von einem harten, arbeitsreichen Leben, hager und groß.

      Die Männer vor ihm in den Sätteln sahen anders aus. Der eine war breit in den Schultern wie ein Preisringer, hatte ein rauhes, pockennarbiges Gesicht und rauchgraue Augen, die etwas zu weit auseinanderstanden, und er hatte einen kalten, abschätzenden Blick. Die Nase war breit und kurz, der Mund aufgeworfen und ebenfalls breit. Wuchtig schob sich das Kinn nach vorn, verriet eine harten Willen, und dem Kenner verriet es auch, daß der Mann brutal war. Breit, sehnig und stark zog sich der Hals in den gewaltigen Rumpf. Unter dem schwarzen Stetson sah gelbliches Haar hervor. Der Mann trug eine schwarze Lederweste und ein blaues Kattunhemd. Um den Bund der engen Lewishose, saß ein patronengespickter Waffengurt, der an der rechten Seite im blankgeölten Halfter einen Hart-clave-Colt hielt. Der Mann war ein Cowboy, wie er im Buche stand. Seine kantigen Hände, die lässig die Zügelleinen hielten, zeugten von harter Sattelarbeit. Am Sattelknauf waren die tiefen Narben und Risse zu sehen, die das Lasso bei der Weidearbeit hinterlassen hatte. Auch das Pferd dieses Cowboys verriet von dieser Arbeit.

      Der zweite Reiter unterschied sich von dem ersten sehr. Er war auch breitschultrig, aber schmal in den Hüften, hatte ein bleiches, hartes, hageres Gesicht mit hochstehenden Wangenknochen, die indianisches Blut verrieten. Die Augen lagen in engen Schlitzen und blickten tiefdunkel und merkwürdig schimmernd auf den Small-Rancher. Der Mann trug ein weißes Hemd, eine Samtschleife, schwarze Jacke und schwarze Hose, die in engen, blanken Texasstiefeln steckten. Um die Hüften trug er einen doppelten, gekreuzten Waffengurt mit tiefhängenden Halftern, aus denen die Knäufe zweier beschlagener Colts vom Kaliber Western 44 hervorsahen.

      Harry Walker wußte genau, wen er da vor sich hatte. Er kannte die beiden Besucher, wie sie jeder hier im Lande kannte. Der blonde Bursche war Mac Hayley, der Vormann der rauhen Cumberland-Ranch. Und der düstere Bursche neben ihm war Ted Seroon, ein Revolverschwinger aus Abilene, den sich der wohlhabende Rancher Bill Cumberland für seine Mannschaft angeworben hatte. Der Anblick des Coltman genügte meistens, die Wünsche Big Bills durchzusetzen.

      Mac Hayley stützte sich mit dem linken Ellenbogen über das Sattelhorn und grinste breit. »Das weißt du doch, Walker, daß der Gaul die frischen Eisen bald nötig hat?«

      Walker rieb sich das Kinn. »Nein, Hayley, das weiß ich nicht.«

      Der Vormann feixte. »Holly gee! Aber aufgesetzt hast du sie schon. Das ist das Wichtigste.« Plötzlich richtete er sich auf. Das Lachen war aus seinem Gesicht gefallen und hing nur noch dünn in den Mundwinkeln. »Du wirst hier verschwinden, Walker!«

      Der Small-Rancher legte den Kopf ein wenig auf die Seite. »Verschwinden?«

      »Ja, die Cumberland-Ranch braucht die Weide!«

      »Meine Weide?«

      »Gehört sie dir?«

      »Ja, ich habe sie von Wim Termolen gepachtet.«

      »Termolen?« meinte Hayley geringschätzig. »Der alte Dutch hockt schon seit Jahren im Lehnstuhl und kann sich nicht mehr rühren. Er hat alles Land an Bill Cumberland abgegeben.«

      »Auch mein Land?«

      »Alles!« versetzte der Vormann hart.

      Walker zog die Brauen zusammen. »Das kann er nicht. Ich habe die Weide hier im Tal bis hinunter zum Black Hofe gepachtet, auf zehn Jahre. Es sind erst fünf Jahre verstrichen.«

      »Die anderen fünf schenken wir dir. Du mußt weg, Brother. Es hat keinen Sinn. Du hast achtzig Rinder und drei Pferde. Damit kannst du hier nichts werden. Wenn Big Bill dich nicht wegjagte, würde es ein anderer tun. Der Hunger oder sonst jemand. Nimm also Vernunft an, Walker, und verschwinde.«

      Der Small-Rancher legte den Kopf auf die Seite. »Das könnte euch so passen. Ihr habt sie ja alle vertrieben. Fast alle. Die Vaughams drüben auf den Plains, den kleinen Runnings, Lat Collins, Jesse Harris, Patterson und Askin. Mich kriegt ihr nicht weg, mich nicht, Pit Hartmann und Bob Hunter auch nicht!«

      Der Vormann grinste wieder und sagte sanft: »Wir werden sehen, Walker. Der verdammte German Hartmann hat einen harten Schädel und glaubt mit seinen drei Söhnen so etwas wie eine preußische Armee darzustellen. Auch ihn werden wir ausräuchern...«

      »Das wagt ihr nicht!« rief Walker erbost.

      »Abwarten!«

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