Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Hayley mit fünf seiner Leute. Sie hielten ihre Pferde im gelben Gras vor dem Zaun an und blickten finster zu dem Mann am Wagen nieder.

      Endlich öffnete der Vormann die Lippen. »Sieh an, wen finden wir denn da? Ist das nicht der dreckige Satteltramp, den wir neulich aus der Stadt gejagt haben? Sollte der Halunke nicht schon am nächsten Tag aus der Gegend verschwunden sein?«

      »Doch, Mac – du hast recht«, krächzte der bohnenstangendünne Hal Fallings. »Er sollte am nächsten Tag verschwinden! Das stimmt genau, Hal!«

      »Und jetzt kraucht der Bursche hier herum«, maulte Yul Potter, ein Mann mit einem breiten Bullenbeißergesicht und eingeschlagener Sattelnase. »Er zieht sogar Draht! Für wen machst du das, Amigo?«

      Wynn wischte sich über die Nase. »Ich arbeite für den Small-Rancher Walker.«

      Stille.

      Nur der Wind, der dem Sturm vorauszueilen pflegt, rauschte durch die hohen, gelben Gräser und ließ sie wie Meereswogen auf und nieder gleiten.

      Da sagte Mac Hayley hart: »Du arbeitest für Walker? Für den dreckigen, kleinen Walker unten am Hole? Was tust du denn hier oben? Das ist doch nicht mehr Walkers Weide?«

      »Doch«, versetzte Wynn gelassen. »Es ist Walkers Weide!«

      Das Gesicht des Vormannes verschob sich zur wütenden Fratze. Er legte den Kopf ein wenig auf die Seite und fauchte: »Was soll das, Tramp? Willst du dich etwa über mich lustig machen? Walkers Land hört drüben weit vor dem Hügel auf. Hier...«

      »Das war einmal«, erklärte Wynn ruhig. »Er hat dieses Land von dem ermordeten Small-Rancher Hunter geerbt.«

      Die Cowboys blickten einander verblüfft in die Gesichter.

      »Geerbt?« fragte Hayley schließlich lauernd.

      »Ja, die beiden hatten einen Vertrag miteinander abgeschlossen, wonach der eine den anderen im Todesfalle beerben sollte.«

      »Aha«, stieß Hayley lauernd hervor. »Und wo ist dieser Vertrag, he?«

      »Ich habe ihn bei mir. Für den Fall, daß sich jemand dafür interessierte, hat der Boß ihn mir mitgegeben.« Der Cowboy nahm ein Blatt Papier aus der Jacke, die hinten im Wagen lag, und reichte es dem Vormann über den Zaun.

      »Boß?« knurrte der grimmig, während er das Schriftstück aus der Hand des Cowboys riß. »Boß! Als ob so ein kleiner Krauter ein Boß sein könnte!« Dann las er mit zusammengezogenen Brauen, was auf dem Papier stand.

      Sein Gesicht verdüsterte sich von Zeile zu Zeile. Schließlich blinzelte er tückisch über den Rand des Schriftstücks auf den Mann am Wagen nieder. »Was ist das? Ein Vertrag?«

      »Ja, der Rancher Hartmann hat ihn als Zeuge unterzeichnet, und der Sheriff von Florence hat ihn atmlich beglaubigt!«

      »Der Sheriff –?« Hayley stieß ein lästerlichen Fluch aus. »Ah, so ist das also! Die beiden Krauter haben einen Vertrag gemacht, ohne Bill Cumberland davon zu unterrichten!«

      »Wozu hätten sie den unterrichten sollen? Es war ein Vertrag, der nur die beiden anging. Cumberland hat nichts damit zu schaffen!«

      Da lehnte sich der Vormann weit über das Sattelhorn und brüllte unbeherrscht: »Cumberland hat nichts damit zu schaffen? Hör zu, du Strolch! Du scheinst hier noch herzlich wenig Umschau gehalten zu haben. Big Bill Cumberland ist der König dieser Weide. Und jeder, der hier herumkriecht, hat ihn zu fragen, wenn er etwas unternimmt! Eigenmächtigkeiten gibt es nicht. – Verträge! Wo gibt es so was! Wie können zwei lausige Siedler untereinander Verträge abschließen, die einen anderen schädigen!«

      »Wen schädigt der Vertrag denn?« fragte Wynn mit argloser Miene.

      »Wen? Die C-Ranch natürlich. Hunters Land fällt selbstverständlich an die C-Ranch!«

      »Selbstverständlich?«

      Hayley wurde plötzlich um einen Schein bleicher. Er lehnte sich zurück und hob das Papier an. »Paß auf, Sattelstrolch, damit du siehst, wieviel der Vertrag Walkers wert ist!« Er zerriß das Schriftstück langsam in lange, breite Streifen, die er schließlich zusammenknüllte und in die Hosentasche schob. »Nun, Sonny, was ist jetzt mit deinem Vertrag?«

      Wynn hob leicht die Schultern an und wandte sich wieder seiner Drahtrolle zu. »Es ist Ihre Sache, wenn Sie meinen, eine Urkunde vernichten zu können. Ein Unglück ist es übrigens nicht: Die drei Männer haben natürlich das Schriftstück in dreifacher Ausfertigung hergestellt. Das ist doch logisch!« Wynn hängte die Drahtrolle hoch, machte ›Haaa!‹ und der Braune vorne zog an.

      Da riß Hayley mit wutverzerrtem Gesicht den Colt aus der Tasche und gab einen Schuß auf den Wagen ab.

      Sofort folgten die anderen Cowboys seinem Beispiel.

      Unbeirrt zog der Braune den Wagen, und ungerührt ging der Mann hinterher, hob den abrollenden Draht mit einem schweren Lederhandschuh an und beobachtete gleichmütig, wie der Gaul auf den nächsten Pfahl zustampfte.

      Plötzlich war Hayley neben ihm. »Los, du Dreckskerl, zieh deinen Colt!«

      Wynn ging weiter. »Ich habe keinen Colt bei mir«, versetzte er. »Sie wissen es ja.«

      »Du sollst ziehen, sonst knalle ich dich so ab! Es ist aus mit euren Verrücktheiten! Auf dieser Weide muß endlich Ordnung herrschen. Es ist Cumberlands Weide. Und hier herrscht sein Gesetz.«

      Da blieb Wynn stehen und blickte den Vormann offen an. »Gesetz?« fragte er gedehnt. »So etwas nennt man hier Gesetz?«

      Mac Hayley sprang vom Pferd. Ganz nah trat er an den Cowboy heran. »Ich lasse dich jetzt von meinen Boys so zusammenschlagen, Tramp, daß du vielleicht nicht mehr aus eigener Kraft auf die Beine kommst. Und es ist deine eigene Schuld. Hier beugt sich alles dem Wort Big Bill Cumberlands! Und ich spreche sein Wort! Verstanden! He, Ed, halt endlich den blöden Gaul an, sonst wickelt er seinen Draht noch bis nach Wyoming hinauf.«

      Der dicke Ed Henderson hielt das Pferd an.

      Dann standen die hartgesottenen Cowboys um den waffenlosen Mann herum.

      »Jetzt lasse ich Brennholz aus dir machen, du Landstreicher!« zeterte Hayley. »Wie kommst du dazu, bei einem dreckigen kleinen Siedler einen Job anzunehmen? Bei einem Halunken, der unser Vieh stiehlt? Der seinen eigenen Nachbarn nierdergeschossen hat, um in den Besitz von dessen Land zu kommen...«

      Wynn hob den Kopf und sagte eisig: »Sie wissen genau, daß das nicht stimmt, was Sie da sagen, Hayley. Walker und Hunter waren Freunde.«

      »Ah«, giftete der Vormann. »Und wer soll den Farmer umgebracht haben, he?«

      Wynn blickte die Männer der Reihe nach an. Seine tiefblauen Augen blieben auf jedem einzelnen Gesicht einen Augenblick haften. Und plötzlich gab es einige Männer unter den harten Burschen, die ein ungutes Gefühl bei diesem Blick verspürten.

      »Ach, so ist das?« keifte Hayley. »Du elender Buschräuber hast uns im Verdacht, den Farmer ausgelöscht zu haben, he!«

      Wynn Evans schwieg.

      Da ballte der Vormann seine schwielige Faust und hieb sie dem Cowboy ins

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