Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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ihm über seine Sorgen.

      Walker hatte gerade seine Pfeife ausgeklopft und erhob sich, um sich zur Ruhe zu legen, als ein Cowboy ihm seelenruhig erklärte: »Morgen ziehe ich den Draht weiter um Hunters Land.«

      Walker nickte mit besorgter Miene. »Es ist bloß..., ich meine..., Sie sind ein brauchbarer Bursche, Wynn. Aber es hat keinen Sinn, daß ich Ihr Leben riskiere. Mac Hayley wird zurückkommen und Sie niederknallen, wenn er Sie trifft. Er spaßt nicht.«

      »Er hat kein Recht, auf mich schießen zu lassen!« begehrte Wyatt auf.

      »Natürlich nicht, aber was fragt dieser Mann nach Recht und Gesetz? Sein Gesetz heißt Macht und Gewalt. Und alles andere ist unwichtig. Danach wird er handeln. Wir haben nichts gewonnen, Wynn, wenn wir auch Ihr Leben aufs Spiel setzen.«

      »Es ist mein Leben, Mr. Walker.«

      »Schon, aber Sie reiten für mich.«

      Wyatt Earp nickte. »Richtig. Und Ihre Ranch braucht einen Zaun, Boß.«

      Der Rancher wischte sich über die Nase. »Äh, Sie sind ein Dickschädel, Wynn. Gute Nacht.«

      *

      In der Frühe des nächsten Morgens machte sich Wyatt auf den Weg. Er hatte all das jahrelang gelernt, was ein Cowboy können mußte. Schießen, Rindereinfangen, Brennen, Treiben, Pferdearbeiten, Hofarbeiten, Stallarbeiten, Corralarbeiten und was sonst noch alles dazugehörte. So war ihm auch das Ziehen eines Weidedrahtes nichts Neues gewesen. Er hatte schon mit dreizehn Jahren, lange bevor er mit dem Vater auf den langen Treck nach Californien ging, auf einer Ranch gearbeitet.

      Als er jetzt auf den Wagen stieg, stand der Rancher neben dem offenen Hoftor. »Sie sollten wenigstens einen Colt mitnehmen, Wynn.«

      Aber der Cowboy schüttelte den Kopf. »Nein, Mr. Walker. Wozu? Rothäute streifen hier nicht mehr umher. Und die Menschen, die mich treffen könnten, kommen in solcher Überzahl, daß mir ein einzelner Colt nicht viel Spaß bringen würde.«

      »Vielleicht nehmen Sie zwei mit«, meinte der Rancher ein wenig trübselig lachend. »Nichts für ungut, Evans. Nicht jeder kann mit einer Schußwaffe umgehen. Und Sie brauchen sich nicht zu schämen, daß Sie es nicht können. Ich habe es längst bemerkt. Sie weigern sich nicht umsonst so hartnäckig, eine Kanone mitzunehmen. Dafür sind Sie aber ein prächtiger Cowboy. Es tut mir leid, daß ich keine größere Ranch habe und Ihnen keinen besseren Lohn anbieten kann.« Damit machte der Rancher kehrt und stapfte über den Hof davon.

      Wyatt lenkte den Wagen hügelan über die Wagenspur nach Westen. Obgleich er gegen fünf Uhr in der Frühe losgefahren war, erreichte er erst gegen Mittag die Stelle, wo der Draht zu Ende gewesen war. Sofort zerrte er die nächste Rolle auf die Halterung, wickelte das Ende um einen Pfahl, und vorwärts ging’s im Zuckeltrott nach Westen, immer den Pfählen nach, durch das hohe gelbe Gras der Weide.

      Er war ein harter Arbeiter, dieser Wyatt Earp. Er gönnte weder sich noch dem Braunen eine Rast. Als die Sonne sich schon orangerot färbte und dem westlichen Horizont zuneigte, hatte er den großen Bogen nach Norden schon weit hinter sich gebracht und konnte im Osten die Dächer der verlassenen Hunter Ranch sehen.

      Plötzlich hielt er inne. Hatte sich da drüben nicht etwas bewegt? Wyatt zog die Brauen zusammen und beobachtete angestrengt die Stelle vor den Ranchbauten, wo er die Bewegung wahrgenommen hatte. Richtig, da drüben waren Menschen. Das scharfe Auge des Marshals hatte zwei Reiter erkannt. Was hatten sie bei der verlassenen Ranch zu tun?

      Es sollte nicht lange dauern, bis er erfuhr, was sie dort zu tun hatten...

      Im gestreckten Galopp sprengten die beiden heran. Als sie ungefähr noch dreißig Yards entfernt waren, hielten sie ihre Pferde an.

      Wyatt tat, als kümmere er sich nicht um sie, und ließ den Draht weiter durch den schweren Handschuh gleiten; dabei aber behielt er die beiden scharf im Auge. Er hatte sie längst erkannt. Es waren zwei Leute von der Cumberland-Mannschaft.

      Da brüllte der eine, ein langer, dürrer Bursche, mit kehliger Stimme: »He, Tramp, bleib stehen!«

      Wyatt ging weiter hinter dem schaukelnden Wagen her, ließ die Cowboys aber keine Sekunde aus seinen Augenwinkeln.

      »Es ist aus!« brüllte jetzt der andere, ein schwerer, vierschrötiger Mann mit breitem Gesicht. »Bleib stehen! Du wußtest, daß du nicht bleiben durftest. Es ist aus, Tramp! Such dir eine schöne Stelle aus, wo du fallen willst. Du wirst lange dort liegen müssen.«

      Wyatt war jetzt ganz angespannt.

      Da blitzten drüben die Revolver auf.

      Zwei Schüsse bellten auf und peitschten über die Gräser.

      Nur einer hatte das Eisenband eines Wagenrades gestreift und heulte jaulend als Querschläger davon.

      Trotzdem ließ sich Wyatt langsam zurück ins Gras fallen. So, als wäre er getroffen worden.

      Was würde jetzt passieren? Kamen die beiden her, um sich von seinem Tod zu überzeugen, oder ritten sie gleich wieder weg?

      Wenn sie nachsehen wollten, ob er tot war, konnte die Sache wirklich höllisch werden.

      Aber der Hufschlag ihrer Pferde entfernte sich in dumpfen Schlägen.

      Wyatt ließ sich Zeit mit dem Aufstehen.

      Als er durch die sich im Wind wiegenden Gräser blinzelte, sah er die beiden Schufte nach Südwesten davonjagen. Sie waren ihrer Schüsse anscheinend sehr sicher...

      Der Mann von der Walker-Ranch stand auf und zog weiter seinen Draht.

      Als es dunkel wurde, machte er Halt, schlug ein Lager auf, schirrte den Braunen aus und legte sich, nachdem er sich über ein kleines Feuer einen stärkenden Kaffee gekocht hatte und sein Brot verzehrt hatte, nieder.

      Mit offenen Augen blickte er in den sternenbesäten Himmel. Da drüben, irgendwo unter den Sternen im Südwesten, da lag die Cumberland-Ranch. Das Reich jenes selbstherrlichen Mannes, der sich Golden Bill nennen ließ. In dieser Stunde nahm sich der Hilfsmarshal Wyatt Earp vor, dorthinzureiten. Er wollte mit Big Bill sprechen.

      Aber erst mußte der Draht gezogen sein.

      Und das dauerte noch fast eine Woche.

      Als Wyatt Earp auf die kleine Ranch Harry Walkers zurückkam, war der Rancher nicht zu Hause.

      Wyatt fand weder ihn noch sonst eine Spur von ihm.

      Vielleicht war er zur Poststation oder auch in die Stadt geritten. Es gab doch immer wieder Dinge, die in Florence beschafft werden mußten.

      Wyatt wartete bis spät in die Nacht hinein auf die Rückkehr Walkers. Als der gegen elf Uhr noch nicht zurück war, legte er sich zur Ruhe.

      Aber er fand keinen Schlaf. Eine jener Ahnungen, die diesen Mann schon so oft gewarnt hatten, trieb ihn auch jetzt auf, ließ ihn seinen Hut und seine Jacke nehmen und hinausgehen.

      Langsam schlenderte er nach Südwesten, bis er die Weidegrenze erreicht hatte. Hier stützte er sich mit beiden Händen auf einen Pfahl und lauschte in die sternenklare Nacht hinaus.

      Plötzlich hörte er das

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