Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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wohl, aber er deutete es falsch. »Come on!« brüllte er noch einmal und stürzte sich mit beiden Fäusten auf den Gegner.

      Es ging alles rasend schnell.

      So schnell, daß die junge Frau oben auf der Veranda des Ranchhauses kaum Zeit gefunden hatte, den Vorgang richtig mitzubekommen.

      Gedankenschnell war Wyatts linke Faust nach vorn gestoßen und hatte die Herzspitze Hayleys erwischt. Die Rechte zuckte als flacher Handkantenschlg gegen die Halsschlagader.

      Wie ein gefällter Baum stürzte der riesige Vormann in sich zusammen.

      Unter lautem Gebrüll rannten die Cowboys zum Tor.

      Da gellte vom Ranchhaus her ein scharfer Doppelpfiff.

      Wyatt konnte zwischen den Köpfen der Männer hindurch erkennen, daß oben die Tür des Hauses aufgestoßen worden war und ein Mann heraustrat.

      Wyatt schob das Tor auf, zog seinen Schimmel hinter sich her, zwängte sich durch die Cowboys und ging langsam über den breiten in der Mittagsglut liegenden Ranchhof auf das Wohnhaus zu.

      Die junge Frau stand immer noch an dem Verandapfeiler und rollte langsam mit einem ihrer großen Sternradsporen über das Holz des Pfostens. Es war eine schöne Frau, vielleicht dreiundzwanzig. Sie hatte ein kühles, rassiges Gesicht und eine vollendet schöne Figur.

      Aber Wyatt blickte an ihr vorbei auf den Mann, der in der Tür stand.

      Es war Big Bill Cumberland.

      Der Marshal nahm seinen dunklen Hut ab, nickte der jungen Frau kurz zu und sagte: »Guten Tag.« Dann blickte er den Rancher an. »Mister Cumberland, kann ich mit Ihnen sprechen?«

      Der Rancher kniff die langbewimperten Augen zusammen. »Sie sind ja schon dabei, Mann«, schnarrte er mit einer rauhen Stimme.

      »Ich reite für die kleine Ranch Harry Walkers, Mister Cumberland.«

      »Walker?« tat der Rancher und schien zu überlegen. »Wen meinen Sie da? Doch nicht etwa den kleinen Siedler, den ich demnächst als Viehdieb verklagen lassen werde?«

      »Wahrscheinlich meint jeder von uns einen anderen Mann, Mister Cumberland. Ich meine jedenfalls den braven und ehrsamen Harry Walker, der vor fünf Jahren von dem Rancher Termolen ein Stück Weideland gepachtet hat.«

      Das Gesicht des Ranchers blieb hart. »Dann meinen wir denselben Schurken. Dieser Walker ist ein Viehdieb. Außerdem stiehlt er Land.«

      »Wessen Land?«

      Plötzlich war etwas Höhnisches in dem Gesicht Cumberlands. »Mein Land, Cowboy!«

      »Das verstehe ich nicht.«

      »Ist auch nicht nötig, Cowboy. Was wollen Sie hier?«

      »Ich wollte mit Ihnen sprechen. Es war gar nicht so leicht...«

      Ein böses Funkeln lag in den hellen gelblichen Augen des großen Mannes, als er jetzt auf Wyatt niederblickte, der immer noch unten vor der Treppe stand. »Das soll auch nicht leicht sein, Cowboy. Ich liebe es wirklich überhaupt nicht, wenn ich von jedem dahergelaufenen Burschen gestört werde. Ich habe Arbeit. Ein ganzes Leben lang habe ich an dieser Ranch gearbeitet.«

      Wyatt mußte an den alten Termolen denken, der zwei Leben lang gearbeitet hatte und doch wie ein sterbendes Tier auf den Trümmern seines Hauses hockte, um das sich die andern schon rissen, während er noch atmete...

      Plötzlich sagte Bill Cumberland: »Sie haben meinen Vormann niedergeschlagen, Cowboy.«

      Wyatt hob die Schultern. »Er hat mich angegriffen. Und das war nicht das erstemal. Einmal hat er mir drüben in der Stadt Whisky ins Gesicht geschüttet, dann ließ er mich von seinen Leuten überfallen, als ich ihn um Arbeit fragte, dann bedrohte er mich auf der Weide, und kürzlich hat er zwei Leute geschickt, die mich niederschießen sollten.«

      »Sie scheinen ein verdammt zählebiger Bursche zu sein«, erwiderte der Rancher ungerührt. »Sie sagen, Sie hätten bei Mac nach Arbeit gefragt?«

      »Ja.«

      Der Rancher machte einen Schritt nach vorn und ließ seine Blicke noch schärfer über die Gestalt des Fremden gleiten. »Weshalb wollten Sie ausgerechnet bei mir arbeiten?«

      »Ich wollte nicht ausgerechnet bei Ihnen arbeiten, Mister Cumberland. Ich suchte einfach Arbeit. Hayley hat mich mit Prügeln abgewiesen, und Walker hat mir Arbeit gegeben.«

      Da brach ein hartes, wildes Lachen von den Lippen des Ranchers. »Walker..., der Hungerleider, hat ihm Arbeit gegeben! Mann, Sie sind ein Phantast! Walker hat nichts mehr zu vergeben. Seine Tage auf dieser Weide sind gezählt!«

      »Wollen Sie ihn etwa auch vertreiben lassen?« fragte Wyatt schnell.

      Aber dieser Bill Cumberland war ein Fuchs. Er hatte die Falle sofort gewittert. »Auch?« fragte er gedehnt. »Was soll das heißen? Wen habe ich denn schon vertrieben?«

      Da stieg Wyatt Earp die vier Stufen der Veranda hinauf und blieb oben neben dem Rancher stehen. Er war ebenso groß, nur schlanker und drahtiger als der Rancher. »Sie haben eine Menge Leute aus dem Land getrieben, Bill Cumberland. Menschen, die sich ein Stück Land hier erworben hatten, es bestellten und Vieh züchteten. Sie waren Ihnen im Wege. Deshalb mußten sie verschwinden. Wer nicht freiwillig ging, der wurde vertrieben. Hartmann im Norden ist noch da, er hat drei Söhne, die Ihnen ihr Land nur als Tote überlassen, das wissen Sie. Und Walker ist allein, allein, wie es der ermordete Hunter war. Und oben im Nordosten sitzt ein steinalter Mann und wartet jeden Tag auf den Tod, dann kann niemand mehr beweisen, daß sein Land nicht an Sie verkauft wurde. Hören Sie zu, Bill Cumberland: Ich habe mit Termolen gesprochen. Er hat keinen Yard seines Landes an Sie verkauft. Er hat mit Hunter und Walker Pachtverträge abgeschlossen, auf denen er besteht. Und Hunter hat Walker sein Land übereignet. Für fünf Jahre. Dann wird Walker alles an Termolen zurückgeben. Und dabei bleibt es. Hunter ist ermordet worden. Wer ihn getötet hat, wird bestraft werden. Und wenn die Post unten noch einmal von Teddy Seroon gestoppt und bestohlen wird, fällt es auf Sie zurück. Und wenn ein weiterer Angriff auf Walker, sein Land und sein festes und bewegliches Eigentum stattfindet, fällt der Veracht ebenfalls auf Sie, Mister Cumberland.«

      Im Gesicht des Ranchers zuckte es gefährlich. Aber er beherrschte sich. »Was wollen Sie?« zischte er heiser.

      Wyatt hielt seinem Blick stand. »Gerechtigkeit für Walker. Sie haben Ihr Land, Ihre Weide, Ihre Herden und Ihre große Ranch. Lassen Sie die kleinen Leute leben, die am Rande Ihres gewaltigen Landes ein mühseliges Leben fristen.«

      Cumberland griff in die Jackentasche und nahm eine lange, dünne Virginia draus hervor. Er riß am linken Vorbaupfeiler ein Zündholz an. Über die Flamme hinweg blickte er den Marshal an.

      »Hören Sie gut zu, Cowboy. Sie haben mit offenen Karten gespielt. Ich will es nun auch tun. Ich hörte von Hayley schon, daß ein Fremder auf der Weide ist, einer, der nicht hierher gehört...«

      »Wer gehört denn hierher?« fragte Wyatt scharf.

      »Ich!« Cumberland schlug sich mit der Linken auf die rechte Brustseite. »Ich, Cowboy, ich allein, ich – Bill Cumberland...«

      »Big Bill!« sagte Wyatt schnell.

      »Jawohl!«

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