Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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des Weges, abseits von den Rinderpfaden hoch oben auf dem Kamm eines buschbesetzten Hügels.

      Wyatt hatte Walkers altes Ausziehfernrohr mitgenommen und hielt die Ranch ständig im Auge.

      Ja, gegen Mittag sammelten sich im Hof fast ein Dutzend Reiter. Es dauerte nicht lange, da sprengte der Trupp zum Ranchtor hinaus und strebte dem Hügelpaß nach Nordosten zu.

      Als die Reier auf der Höhe des Beobachters waren, tastete der mit dem Glas den Trupp ab.

      Wyatt erkannte sofort den Mann, der allen voran auf einem prächtigen hellen Fuchs ritt. Es war Big Bill Cumberland; er hatte den Hut auf dem Rücken am Windband, wie ihn auch seine Tochter trug.

      Hinter dem Rancher kam Mac Hayley, der Vormann, dann der dürre Hastings, der schmierige Slim, der dicke Henderson, Yul Potter mit dem Bullenbeißergesicht und viele andere Gesichter, die Wyatt auf der Ranch und in Collins’ Saloon schon gesehen hatte.

      Ted Seroon fehlte.

      Und noch einer fehlte; der hartgesichtige Schießer Jeff Lopin.

      Waren die beiden etwa auf der Ranch zurückgeblieben?

      Möglich war es schon. Natürlich würde Big Bill, der alte Fuchs, den Bau nicht unbewacht zurücklassen. Aber Seroon war meistens unterwegs, entweder in der Stadt oder auf der Postkutschenstation Loovercreek.

      Wyatt fuhr sich mit dem kleinen Finger seiner Linken nachdenklich über die Unterlippe. Gefährlich wäre es, wenn der junge Schießer noch unten war. Das war ein Mann, der trotz seiner Jugend nicht zu unterschätzen war.

      Einerlei, es mußte riskiert werden.

      Die Stunden bis zum Anbruch des Abends krochen im Schneckentempo dahin. Immer wieder nahm der Mann in den Büschen sein Glas zur Hand und beobachtete die Ranch. Aber es geschah nichts. Einmal, kurz vor sechs Uhr, ging jemand über den Hof zu den Ställen hinüber.

      Es war Mary.

      Wyatt sah, daß sie gleich darauf ihr Pferd bestieg und wegritt. Er folgte ihr mit dem Glas, solange das möglich war. Sie ritt über einen Hügel nach Süden davon. Eine halbe Stunde später kam sie wieder zurück. Ein Mann trat ihr im Hof entgegen, dem sie das Pferd übergab. Wyatt erkannte im Glas einen alten Cowboy, den er kürzlich auch auf dem Hof gesehen hatte. Kein gefährlicher Mann.

      Kurz bevor die sich rasch hereinbrechende Nacht ihre schwarzen Schatten über das Tal senkte, bestieg Wyatt Earp sein Pferd, verließ das Versteck und ritt über die Hügel am Rand der Talmulde entlang einen Weg, den er sich tagsüber gründlich ausgesucht hatte.

      Nach einer Dreiviertelstunde langte er im Rücken der Ranch an. Direkt hinter dem Ranchhaus in einem großen Gebüsch band er sein Pferd an und schlich sich vorwärts an den Zaun.

      Er hatte ihn kaum mit einem Sprung überwunden, als er auch schon den ersten Stachel Big Bills zu spüren bekam.

      Wild bellend und keuchend schoß ein großer Hund heran, brach durch das Gebüsch am Zaun und warf sich dem Eindringling mit überschnappendem, heiserem Gekläff entgegen.

      Wyatt stand eiskalt da, wie immer im Augenblick der Gefahr, ließ das Tier herankommen, warf die Arme vor und schlug sie hinter dem Genick des Tieres wie ein Fangeisen zusammen.

      Es war ein kurzes, stummes Ringen, dann sackte der Hund betäubt zu Boden. Es widerstrebte dem Mann, das Tier zu töten. Aber er konnte auch nicht riskieren, den gefährlichen Hund hier liegen zu lassen. Wenn das Tier wieder zu sich kam, würde es sich sofort auf die Fährte seines Peinigers setzen. Wyatt band ihm die Vorder- und Hinterläufe zusammen und schlang einen weiteren Riemen fest um Schnauze und Nacken. So konnte der Hund atmen und lag doch stumm und bewegungslos am Boden.

      Das Gebell hatte Leben in den stillen Hof gebracht.

      Wyatt sah einen Mann um die Ranchhausecke kommen. Er hatte ein Gewehr in der Hand.

      »Liff! He, Liff! Wo steckst du? Verdammter Köter...« Brummend lief der Mann hinter dem Haus her, kam noch einmal zurück und verschwand dann.

      Wenn das schwerbetäubte Tier wieder zu sich kam, würde es immerhin jaulen können, überlegte Wyatt. Er hatte also nicht allzuviel Zeit zu verlieren.

      Er wußte genau, was er tat: Er drang hier in das Anwesen Bill Cumerlands ein; in die Ranch eines Mannes, der mit brutaler Kälte alles niederwalzte, was ihm im Wege stand. Wenn er jetzt zurückkehrte und ihn hier fand, würde er ihn rücksichtslos niederschießen.

      Behutsam näherte er sich der Hauswand, huschte daran entlang und lauschte zum Bunkhaus hinüber.

      Mit einem Sprung war der Eindringling auf dem Holzvorsprung der Verandabrüstung, schwang sich über das Geländer und ging dann mit normalem Schritt auf die Tür zu, öffnete sie und betrat die Halle des Wohnhauses.

      Wyatt setzte sich auf einen Stuhl neben einer Tür und wartete.

      Nach einer Minute wurde die Tür geöffnet. Mary Cumberland stand neben ihm.

      Wyatt erhob sich. »Guten Abend.«

      Die Frau fuhr zusammen, wurde blaß und drehte sich langsam um. Wie ein Gespenst starrte sie den Mann an.

      »Sie... Sie sind hier?« stieß sie heiser hervor.

      »Ja, wo sollte ich denn sonst sein?«

      »Ich weiß nicht...«, stammelte sie noch immer zitternd und mit wachsbleichem Gesicht.

      »Ich will es Ihnen sagen, Miß Cumberland: Ich sollte jetzt eigentlich auf dem Weg zur Poststation Loovecreek unterwegs sein. Das heißt, ich hätte natürlich noch etwas Zeit –«

      »Wieso?«

      »Bis morgen früh... oder...«

      »Mittag..., nein..., ich weiß nicht..., was wollen Sie überhaupt?« Eine jähe Röte schoß in ihr blasses Gesicht.

      »Richtig. Morgen mittag sollte ich an der Station sein, um meinen Vater und meine beiden Brüder zu erwarten, nicht wahr? Und das Zusammentreffen wollte Big Bill sich natürlich nicht entgehen lassen. Gleich vier seiner Feinde auf einem Fleck; das wäre ein schneller Fliegenklaps gewesen, nicht wahr?«

      Die Frau starrte ihn immer noch entgeistert an.

      »Ich habe es geahnt, daß es so kam. Deshalb habe ich die Nachricht auch aufgegeben. In Florence haben sie alle Angst vor Big Bill: weshalb sollte da der kleine Posthalter eine Ausnahme machen? Er hat den Text der Nachricht, die ich aufgab, gleich an seinen großen Boß Big Bill Cumberland weitergegeben.«

      Mary hatte sich wieder gefaßt. »Und was tun Sie hier?« fragte sie jetzt scharf.

      »Ich wollte Ihnen nur sagen, daß Wild Bill Hickok weder in Topeka wohnt, noch daß ich so dumm bin, eine Drahtnachricht an ihn zu senden. Aber es freut mich, daß die C-Mannschaft so geschlossen unterwegs ist, um die nicht eintreffenden Revolvermänner aus Topeka zu begrüßen. Wird das eine Freude sein.«

      Da holte die Frau aus.

      Blitzschnell.

      Aber noch schneller hatte der Mann ihre Hand gefaßt, preßte sie hart und ließ sie wieder los.

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