Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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      »Der Satteltramp!«

      Cumberland fuhr sich durchs Gesicht, als ob er träume. »Wer? Mann, mach die Zähne auseinander, sonst schlage ich sie dir ein! Wer war hier?«

      »Der Mann, der neulich hier war. Der große schwarze...«

      »Wer?« Es war ein gellender Schrei, der da von den Lippen des Ranchers kam.

      Der blonde Bursche wurde blaß. »Der Mann ohne Colt«, sagte er mit belegter Stimme.

      Cumberland gab seinem schweißbedeckten Fuchs die großen Sporen wild in die Weichen. Das Tier sprengte in einem Riesensatz vorwärts.

      Vor der Veranda rutschte der Rancher aus dem Sattel.

      Hayley war ihm gefolgt.

      Cumberland stampfte die Stufen hinauf. Vor der Tür drehte er sich um und schoß seinem Vormann einen wütenden Blick zu. »Was willst du? Geh an die Arbeit. Bring die Schufte auf Vordermann! An die Arbeit, ihr Tagediebe! Vorwärts!

      Hayley wandte sich stumm ab und ging in den Hof zurück auf Jeff Lopin zu. Er mußte seine Wut jetzt an jemandem auslassen, und der blessierte Revolverschwinger war gerade der Richtige dazu. Haßte er diesen Burschen doch ohnehin wie den Tod. »Er war also hier und hat dich zusammengeschlagen?«

      »Geschlagen nicht, geschossen hat er.«

      »Er hat geschossen? Auf dich? Und wo hast du ihn begraben?«

      Lopin verzog grämlich den Mund. »Er war schneller«, sagte er, wobei er den Blick senkte. »Viel schneller sogar. Ich kenne keinen Mann, der so schnell schießt und so genau trifft...«

      Schweigend standen die Cowboys um den blonden Burschen herum. Niemand wagte ein Wort zu sagen. Das, was sie da eben gehört hatten, war etwas, worüber man sich verdammt heiße Gedanken machen mußte.

      Cumberland stampfte durch die Halle. »Mary!« rief er dröhnend.

      Das Mädchen kam erst nach seinem dritten Schrei langsam aus ihrem Zimmer in die Halle.

      Cumberland warf ihr einen düsteren Blick zu. »Wo steckst du? Was sind das für Manieren, die hier einreißen? Was war los? Erzähl’ schon! Der blondhaarige Strolch ist mit diesem Kerl zusammengeraten? Wann war er denn hier?«

      »Gestern abend.« Mary berichtete dem Rancher haargenau, was vorgefallen war.

      Dann war es still im Raum.

      Mary stand am Fenster und blickte in den Hof. »Papa«, begann sie nach einer Weile. »Ich hatte dir gesagt, daß es Young Bill Hickok ist.«

      »Laß mich zufrieden!«

      Nach wenigen Minuten begann sie wieder: »Hast du den Brief an Wyatt Earp auch geschrieben, Papa?«

      Cumberland lachte hart auf. »Du bist doch wirklich ein närrischer Kindskopf, Mary!«

      Sie kam schnell auf ihn zu und blieb breitbeinig vor ihm stehen. »Du hast ihm nicht geschrieben?«

      Er schob sie zur Seite. »Verrückt bist du. Total verrückt. Das hast du von deiner Mutter. Die hatte auch manchmal solche verrückten Ideen im Kopf.«

      »Aber, Vater, du hast es doch zu Mister Gleason von der Wells Fargo und auch zu Velton Gregg gesagt, drüben in der Stadt.«

      »Gesagt, gesagt! Was bedeutet das schon. Ich muß den Halunken vieles sagen!«

      Marys Augen wurden groß und rund wie Kinderaugen. »Es... es ist also gar nicht wahr! Du wolltest ihm überhaupt nicht schreiben?«

      Cumberland stand mit einem Ruck auf, ging zum Schrank und goß sich noch einen großen Schluck Whisky ins Glas. »Du bist manchmal sonderbar, Mary! Ich weiß nicht, ob es meine Schuld ist. Vielleicht habe ich dich falsch erzogen. Sei doch nicht so kindisch. Wie kann ich an einen Mann wie Wyatt Earp schreiben. Er ist Marshal, er trägt einen Stern. Glaubst du denn allen Ernstes, so ein Mann würde für uns reiten?«

      Mary stand auf, als habe sie der Schlag getroffen. Ihr sonst so frisches, energisches, sonnenverbranntes Gesicht war wächsern, und die Augen hatten einen matten Glanz. »Es ist also alles nicht wahr?«

      »Was heißt alles?« polterte der Rancher.

      »Wyatt Earp kann nicht für uns reiten? Weil er einen Stern trägt, und weil wir keine gerechte Sache verfechten...«

      *

      Auf dem Heimritt berichtete der geplagte Small-Rancher Walker seinem Befreier, wie sich alles zugetragen hatte. Mac Hayley war am Vormittag plötzlich mit fünf Leuten im Hof gewesen. Er hatte ihn in seiner rauhen Manier aufgefordert, mit zur Cumberland-Ranch zu kommen.

      Walker hatte natürlich abgelehnt. Da hatte der Vormann ihn mit Gewalt zu diesem Ritt gezwungen. Aber es war nicht zur C-Ranch gegangen; sie hatten ihn in das Blockhaus geschleppt. Und Mac Hayley kam insgesamt fünfmal mit einem Kaufvertrag, den Walker unterzeichnen sollte.

      »Haben Sie unterschrieben?« forschte Wyatt.

      Über das schmale Gesicht des Small-Ranchers glitt ein bitteres Lachen. »No, Evans, das werden Sie nicht erleben. Ich verkaufe mein Land an Big Bill genauso teuer wie die Hartmanns, nämlich nur mit meinem Leben!«

      Ein Cowboy hatte ihm Essen in die Hütte gebracht, und dann hatte auch das Mädchen mehrmals nach ihm gesehen. Die selbstherrlichen Männer hatten es nicht für nötig gehalten, einen besonderen Wächter bei ihm zu lassen.

      Anderntags gegen Abend erreichten sie die Ranch. Sie untersuchten sofort sämtliche Schlösser und fanden sie unversehrt. Big Bill hatte es nicht gewagt, der kleinen Ranch einen Rachebesuch abzustatten. Vielleicht hatte die Drohung, die Wyatt der Frau gegenüber geäußert hatte, gewirkt: Wenn der kleinen Ranch Harry Walker etwas geschieht, geht die C-Ranch in Flammen auf.

      Irgendwie schienen sie vor dem waffenlosen Cowboy doch einen höllischen Respekt zu haben.

      Die beiden Männer saßen bis spät in die Nacht hinein im Wohnhaus um den Tisch und sprachen miteinander.

      Walker schüttelte bekümmert den Kopf. »Ich werde aushalten, Evans, aber im Grunde ist es ein sinnloser Kampf. Big Bill hat den längeren Arm und den weiteren Atem. Mit meinen wenigen Rindern komme ich nie vorwärts, da hat Mac Hayley völlig recht. Leider Gottes. Mit den paar Longhorns komme ich zu nichts. Sie setzten zu wenig an...«

      »Eben«, unterbrach ihn Wyatt. »Deshalb überlege ich schon die ganze Zeit, ob es nicht doch noch besser ist, wenn Sie sich eine kleine Herde mit Herefords anschaffen.«

      »Sie sind empfindlicher als die Longhorns.«

      »Schon, aber sie setzen mehr Fleisch an. Sie bringen also bedeutend mehr Geld ein. Ich kannte einen Small-Rancher drüben bei Lamar in Missouri, der hatte nicht viel Weideland. Weit weniger als Sie. Und wenn er da Longhorns gehalten hätte, wäre er eingegangen. Er hat sechzig Herefords gekauft und mehr damit verdient, als mit der vierfachen Zahl an Longhorns. Natürlich, die Weißnasen sind empfindlicher, benehmen sich dümmer und müssen besser bewacht werden, aber wenn sie dann verkauft werden, lohnt der Preis alle Mühe.«

      Walker

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