Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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nicht Evans!« begehrte der Revolvermann auf.

      »Wie denn?« brüllte der Rancher. »Du siehst Gespenster! Der Mann blufft doch nur!«

      »Er blufft nicht. Ich sah es seinen Augen an.«

      »Augen!« polterte der Rancher. »Was kümmern mich seine Augen. Er ist natürlich ein harter Bursche, sicher – und vielleicht hat Lopin recht, wenn er meint, daß er den Colt höllisch schnell handhabt...«

      »Nicht nur vielleicht, Mister, bestimmt! Ich rieche einen Revolverkämpfer. Sie können sich darauf verlassen. Ich habe eine Nase dafür. Ich spüre ihn, sehe es ihm in den Augen an. Und dieser Mann ist ein ganz besonderer. Ich habe etwas in seinen Augen gesehen, was ich bisher noch nie in den Augen eines Menschen sah. Der graue Bär soll etwas von dieser Kälte haben.«

      Cumberland stieß ein hartes, dröhnendes Lachen aus. »Du suchst eine Ausflucht, Seroon. Es hilft dir nichts. Mich bluffst du nicht. Ich kenne diese Sorte genau. Aber ich habe dich nicht angeworben, damit du mir die Augen meiner Gegner beschreibst, sondern damit du mir diese Kerle vom Halse hältst! – Klar? Deine Meinung über Evans interessiert mich nicht. Du hast meinen Befehl gehört: Du forderst den Mann. Niemand hier im Land hat eine so schnelle Revolverhand wie du. Du wirst ihn besiegen.«

      »Er trägt keine Waffe, Mister«, gab Seroon trocken zurück.

      »Dann sorgst du eben dafür, daß er eine trägt. Außerdem ist es ja dann nicht das erstemal, daß du auf einen Mann ohne Waffe schießt.«

      Seroons Augen wurden schmal und eng.

      »Yeah!« stieß der Rancher rauh hervor. »Du hast Kid Slyders niedergeschossen, obgleich er seinen Colt weggeworfen hatte.« Cumberlands Gesicht verzog sich zu einer breiten Grimasse. »Ja, Amigo, da staunst du, was der alte Big Bill nicht alles weiß! Wenn ich dann die Sache mit dem Spieler hinzunehme und vielleicht noch deinen sauberen Überfall auf die Postkutsche oben bei Loovercreek, dann reicht es dreimal für den Strick!«

      Mit versteinertem Gesicht verließ der Revolvermann den Raum. Draußen auf dem Gang blieb er einen Augenblick steif stehen. Er wußte, daß er keine andere Wahl hatte. Big Bill würde ihn erledigen, wenn er seinem Befehl nicht nachkam.

      *

      Jonny Hartmann, der jüngste der drei Söhne des deutschstämmigen Ranchers oben im Norden, trabte mit seinem Falben durch die Mainstreet von Florence. Vor Mike Robinsons Generalstore hielt er an, stieg ab und schlang den Zügel um den Querholm. Es waren nur ein paar kleine Dinge, die er einkaufen wollte. Die große Bestellung gab der Vater immer selbst auf, wenn Robinson mit dem Wagen die Runde machte, einmal im Monat.

      Als der neunzehnjährige Jonny Hartmann den Store verließ und auf die Straße blickte, erschrak er.

      Zehn Yards vor ihm stand Mac Hayley, der Vormann der Cumberland-Ranch. Jonny kannte den rauhen Cowboy genau. Schließlich war er mehrmals mit Kaufangeboten seines Bosses bei dem Vater auf der Ranch gewesen und abgewiesen worden. Beim letztenmal hatte er eine massive Drohung gegen Hartmann ausgestoßen. Jonny hatte ihm das Tor geöffnet. Da hatte der Vormann ihm ins Gesicht gespuckt. Johnny hatte keine Sekunde gezögert, diese Gemeinheit in gleicher Münze zurückzuzahlen. Hayley hatte sich mit dem Ärmel durchs Gesicht gewischt und einen haßerfüllten Blick auf den Burschen geworfen. »Das wird dir teuer zu stehen kommen, Boy!« hatte er gesagt.

      Und jetzt stand er da unten auf der Straße. Die tiefstehende Sonne warf seinen Schatten riesenlang auf Johnny zu.

      »Komm runter, Johnny!« rief der Vormann schnarrend.

      Langsam und mit unsicheren Beinen stieg der Bursche die Treppe hinunter.

      »Ich habe dir versprochen, daß ich euch fertigmachen werde. Du erinnerst dich doch?«

      Er sah nicht sehr männlich und gefährlich aus, der schmächtige Jonny Hartmann, wie er da in seiner abgetragenen grauen Joppe auf der Straße stand und in die blendende Sonne blinzelte. Er hatte heute morgen sicher nicht gedacht, daß dies sein letzter Tag sein sollte, daß die Sonne zum letztenmal für ihn aufgehen würde.

      Er wußte genau, daß er nicht besonders gut mit dem Revolver war. Es hatte ja immer genügt, daß die Brüder damit umgehen konnten. Er hatte meist die Gewehre für sie getragen, wenn es einmal hart auf hart ging. Er wollte lieber einen Longhornbullen zureiten, als einen Revolverkampf ausfechten. Doch er wußte genau, daß er noch kein Mann war.

      Da bellte ihm der riesige Vormann entgegen: »Zieh, Brother!«

      Johnny schüttelte den Kopf. Dann nahm er die Linke hoch und beschattete die Augen.

      Jedermann auf den Steppwalks konnte erkennen, daß er stark von der Sonne geblendet war.

      Er wollte nicht schießen, der schmächtige Bursche von der Hartmann-Ranch. Er war so froh gewesen, als der Vater ihm vorgestern erlaubt hatte, nach Florence zu reiten, um einige kleine Besorgungen zu erledigen. Nein, er wollte gewiß nicht schießen, der kleine, hagere Bursche; und doch war soeben seine letzte Minute angebrochen.

      In diesem Augenblick galoppierten zwei Reiter von Osten in die Mainstreet.

      Da brüllte Hayley: »Zieh!«

      Aber der Bursche rührte sich nicht.

      »Zieh!« schrie der Vormann. »Sonst knalle ich dich so ab!«

      In panischer Angst zuckte die Hand des Burschen zum Colt. Er bekam ihn auch heraus.

      Da krachten zwei laute Schüsse wie einer.

      Der kleine Jonny Hartmann stand einen Augenblick mit hängenden Armen da, dann fiel zuerst der Colt aus seiner Hand. Langsam, so, als könne er das alles nicht begreifen, taumelte er zum Querholm und griff nach seinem Zügel. Dann brach er ganz plötzlich direkt neben dem linken Vorderhuf seines Falben in sich zusammen.

      In einer Wolke von Staub hielten die beiden Reiter neben dem Getroffenen, Wyatt Earp und Harry Walker sprangen von ihren Tieren und blickten Mac Hayley kalt entgegen.

      Der sah sich nach seinen Leuten um, die langsam vom Steppwalk vor dem Saloon herunterkamen und neben ihn traten.

      Drüben vor dem Barbershop stand der Sheriff. Ganz langsam kam er heran und blieb vor Johnny Hartmann stehen. »Ist er tot?«

      »Yeah!« sagte der Vormann laut. »Er hat sogar zuerst geschossen.«

      »Das stimmt, Sheriff!« rief der sattelnäsige Yul Potter. »Wir haben auch seinen Schuß gehört!«

      Der Sheriff nickte stumm.

      Wyatt sagte scharf. »Dann möchte ich wissen, wer mir die dritte Kugel entgegengeschickt hat?«

      »Ihnen?« fragte der Sheriff.

      »Es sind ja nur zwei Schüsse gefallen!« polterte der Vormann.

      »Das bezweifle ich nicht«, versetzte Wyatt eisig. »Aber eine Kugel hat meinen linken Ärmel aufgerissen...«

      Mac Hayley starrte ihn wütend an. »Schon wieder dieser verdammte Cowboy Evans! Was geht Sie dieses Duell eigentlich an?

      »Ich sage es Ihnen doch, Hayley: Eine Kugel kam zu mir. Hier, der Ärmel ist aufgerissen...« Er schob die rechte Hand in den Schlitz, als er sie herausnahm,

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