Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Bill Hickok. Ich weiß es. Und Seroon weiß es auch. Aber wir brauchen Sie nicht. Ich weiß jetzt, daß Sie fest auf der anderen Seite eingekauft sind. Wir brauchen Sie nicht. Es gibt noch andere große Revolverkämpfer, die vielleicht noch größer sind als Sie und einen besseren Namen haben...«

      Wyatt hatte sich schon abgewandt, als er glaubte seinen Ohren nicht trauen zu dürfen. Die Frau hinter ihm sagte:

      »Vater hat einen Brief an den Größten von euch geschickt, an einen Mann, an den ihr alle nicht heranreicht, an Wyatt Earp. Er wird für uns reiten...«

      Wäre die heißblütige Mary Ann Cumberland eine bessere Menschenkennerin gewesen, so hätte sie an dem Gesicht des Mannes, das sich ihr jetzt zuwandte, leicht einiges ablesen können.

      Wyatt hatte seine Verblüffung nur schwer beherrschen können. Offene Verwunderung, Bestürzung und Überraschung standen in seinen Zügen.

      »Wyatt Earp?« fragte er mit belegter Stimme.

      Marys Augen blitzte wieder. »Ja, Wyatt Earp! Da staunen Sie, Hickok!«

      »Tja, allerdings...Ich...« Wyatt griff verlegen nach seiner Hutkrempe und schob den Stetson hin und her. Endlich sagte er: »Ein Mann mit einem Stern...?«

      »Ja, er hat einen Stern. Und das ist gut so. Jeder weiß, daß er einen Stern trägt. Und die Achtung vor ihm wird um so größer sein.«

      Wyatt rieb sich das Kinn und stützte sich aufs Sattelhorn. »Aber, Miß – glauben Sie denn allen Ernstes, daß ein Marshal, ein Mann des Gesetzes, sich für so eine Sache anwerben läßt?«

      »Für welche Sache?« fragte sie scharf.

      »Für eine so dreckige, elende und gemeine Sache, Miß Cumberland!« versetzte Wyatt eisig. »Das ist doch wohl die größte Unverschämtheit, die ich je gehört habe. Aber...«, er hatte alle Verblüffung und Überraschung überwunden und lächelte dünn. »Weshalb nicht? Wenn Ihr Vater das schafft, dann viel Glück. Und grüßen Sie Wyatt Earp von mir, Miß Cumberland.« Er tippte leicht an den Hutrand, nahm die Zügel hoch und trabte davon.

      Mit zusammengekniffenen Lippen blickte die Frau hinter ihm her. In dieser Minute war es auch für sie beschlossen: Dieser Mann war ein Gegner Bill Cumberlands. Er mußte sterben.

      *

      Wyatt ritt nach Florence.

      Er wußte, daß der hartgesichtige Bursche mit dem blonden Haar auf seiner Fährte saß.

      Spät am Abend erreichte er nach scharfem Ritt die Stadt.

      Er hatte den Revolvermann Jeff Lopin abgeschüttelt. Der kleine Tupfschimmel war ein schneller und sehr ausdauernder Läufer, mit dem so leicht kein anderes Pferd auf längere Strecken mithalten konnte. Es war ein Indianerpferd, das Wyatt einer Rothaut auf dem Markt in Wichita abgekauft hatte.

      Gleich neben der City Hall war das Post-Office.

      Mary Cumberland hatte Wyatt auf eine Idee gebracht...

      Er betrat das Post-Büro, grüßte den kleinen, mürrisch dreinblickenden Posthalter, der mit seinem grünen Marienglasschirm am Schalter erschien, und fragte, ob er eine Eilnachricht nach Topeka aufgeben könne.

      »Natürlich, Mister«, sagte der kleine Mann, der den Kunden sehr wohl erkannte. Schließlich hatte er doch neulich hier von seinem Büro aus die Szene drüben vor Collins’ Saloon mitangesehen.

      Wyatt rieb sich das Kinn und überlegte, dann nahm er den Federhalter und schrieb.

      An James B. Hickock, Topeka, Lowellstreet, Kansas.

      Du mußt selbst kommen. Die Sache wird ernst. Bring Tim und Geoffry mit. Ich erwarte Dich am 14. mit der Mittagspost auf der Poststation Loovercreek südlich von Abilene. Bill

      Der kleine Posthalter zog die Brauen zusammen, schob seine dickglasige goldgeränderte Brille näher an die Augen und las den Text, wobei er die Lippen bewegte. Dann hob er den Kopf und blickte Wyatt verblüfft an. »Ja, Mister..., ja, ja..., das wird besorgt!«

      Wyatt ritt ein Stück weiter und band den Schimmel vorm Sheriffs-Office an.

      Als er den Raum betrat, sah er zu seiner größten Vewunderung einen Mann neben dem Gewehrständer stehen, den er hier am wenigsten vermutet hätte: Ted Seroon, den Schießer aus Abilene; den Mann, der für Big Bill ritt.

      Der Sheriff saß hinter seinem Tisch und blickte Wyatt mit zerfurchter Stirn entgegen.

      »Tag, Sheriff. Ah, Mister Seroon ist auch hier? Welch eine Überraschung!«

      Der Revolverschwinger wollte zur Tür, blieb aber wie angewurzelt stehen, als Wyatt die rechte Hand hob.

      Die Augen Seroons flogen an Wyatts Gestalt hinunter, saugten sich an seinen Rockschößen fest und suchten zu ergründen, ob hinter der offenen getragenen Jacke ein Colt versteckt sein könnte.

      Wyatt öffnete die Jacke weit und grinste den Mann breit an. »Nichts da, Freund. Aber Sie können trotzdem bleiben. Ich habe dem Sheriff nur etwas zu melden.« Wyatt wandte sich an den Hüter des Gesetzes, der der kleinen Szene gespannt gefolgt war.

      Der kam ihm zuvor. »Sie sind Evans, nicht wahr?«

      »Yeah...«

      »Sie reiten doch für Harry Walker?«

      »Richtig. Ich wollte Ihnen nur melden, daß der Rancher verschwunden ist – und zwar ohne mir eine Nachricht über seinen Verbleib zu hinterlassen. Vielleicht kommt er ja wieder zurück. Aber im Hinblick auf den plötzlichen Tod Bob Hunters möchte ich es doch lieber melden. Das wär’s, Sheriff. So long.« Er tippte in seiner lässigen Art an den Hutrand und ging hinaus, ohne den Revolvermann noch eines Blickes zu würdigen.

      Seroon sprang ans Fenster und stützte sich mit beiden Händen an die Mauerecke der Fensternische. »Dieser verdammte Bursche. Ich kenne ihn! Ich kenne ihn..., Wenn ich bloß wüßte, wo ich diese eisigen Augen schon einmal gesehen habe...?«

      *

      Harry Walker war nicht zurückgekehrt.

      Wyatt wunderte sich nicht sehr darüber. Er war im Gegenteil davon überzeugt, daß Bill Cumberland hinter dem Verschwinden des Small-Ranchers steckte. Das war ja auch die allerfeinste Art, einen lästigen Nebenbuhler loszuwerden: Er war und blieb einfach verschwunden.

      Wohin aber hatte man ihn gebracht?

      War er ermordet worden?

      Wyatt wußte sich auf all diese Fragen keine Antwort zu geben. Und es war ihm unmöglich, etwas gegen Cumberland zu unternehmen. Er brauchte Beweise.

      Und die hoffte er bald zu finden.

      In der Nacht zum 13. Juni hatte er sich in das Weideland der C-Ranch eingeschlichen. Die ganze Nacht über ritt er nach Südwesten. Einmal glaubte er Reiter vor sich zu sehen. Es war sternenklar, und die Sicht ging weit über das Land. Ja, es waren mehrere Männer, die ein Rudel Rinder eingefangen hatten, das sich von der Herde gelöst hatte.

      Als der Morgen graute, hatte sich der einsame Reiter so nahe an die Höhle des Löwen gewagt, daß er von seinem Versteck aus die Bauten der

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