Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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der kann Sie auch darüber aufklären, Miß Cumberland.«

      Sie trieb den Rappen plötzlich vor den Tupfschimmel und brachte Wyatts Tier so zum Stehen. »Und Sie sind doch ein Revolvermann. Seroon hat recht. Ihr Spott, Ihre eisigen Augen, Ihre Ruhe...«

      Wyatt sah sie durchdringend an. Dann fragte er leise: »Was wollen Sie von mir, Miß Cumberland?«

      In ihren Augen blitzte es auf. »Wenn Sie nicht so verteufelt spöttisch wären, würde ich Ihnen sagen, weshalb ich Ihnen nachgeritten bin.«

      »Bitte.« Er mühte sich um ein Gesicht, das nicht spöttisch wirkte.

      »Mister«, begann sie. »Geben Sie Ihren Job für Walker auf. Er kann Sie nicht bezahlen. Ich weiß genau, daß Seroon recht hat; Sie sind ein recht Großer. Vielleicht einer, dessen Name wir alle kennen. Reiten Sie für uns; reiten Sie für die Cumberland-Ranch! Ich werde dafür sorgen, daß Sie einen guten, einen besonders guten Lohn bekommen.«

      »Revolverlohn, Miß – wie Ted Seroon und wie der blonde Bursche, der da oben hinter den Büschen hält und uns beobachtet.«

      Mary warf den Kopf hoch. »Ich sehe niemanden.«

      »Es genügt, wenn ich ihn sehe.«

      »Hören Sie, Mister – ich meine es ernst. Sie bekommen einen besseren Lohn als Seroon und der Junge zusammen...«

      »Danke!«

      »Sie müssen für die C-Ranch reiten!« sagte sie scharf.

      »Ich muß?« Wyatt zog die Brauen hoch.

      »Ja«, blitzte sie ihn an. »Sie müssen!«

      »Und weshalb?«

      »Weil Sie sonst sterben werden.«

      »Ach so. Entweder man reitet also für die C-Ranch oder man stirbt.«

      »Ja – Sie jedenfalls! Mein Vater kann es sich nicht leisten, einen Wolf wie Sie am Rande seiner Weide sitzen zu haben.«

      Wyatt nahm die Zügel auf. »Gehen Sie mir aus dem Weg, Miß Cumberland.«

      »Sie werden für uns reiten!« stieß sie hastig hervor. »Ich schwöre es Ihnen, daß ich nicht ruhen werde, bis Ihr Colt meinem Vater gehört!«

      »Ich habe Ihrem Vater schon gesagt, daß ich keinen Colt habe.«

      »Sie haben einen! Seroon hat es gesagt. Er weiß es. Er hat es Ihren Augen und Ihren Händen, ihren ganzen Bewegungen angesehen. Und er wird herauskriegen, wer Sie sind. Er hat gesagt, wenn er nicht genau wüßte, daß Sam Daugherty tot wäre, würde er Sie für ihn halten.«

      Wyatt lächelte. »Daugherty? Er müßte heute wenigstens fünfzig sein. Vielen Dank für das Kompliment!«

      Da erklärte sie, so als sei es eine feststehende Tatsache: »Dann sind Sie Bill Hickok!«

      Wyatt holte tief Luft. »Miß, ich habe keine Zeit und auch keine Lust, mich hier von Ihnen ausfragen zu lassen!«

      Mary warf den rechten Arm hoch. »Das ist es! Jetzt habe ich Sie, Hickok! Der Schießer aus Missouri! Und Sie werden für uns reiten, Young Bill! Ich weiß es. Ich werde es Vater sofort sagen!«

      Wyatt schüttelte den Kopf, nahm seinen Schimmel zur Seite und führte ihn langsam an der erregten Frau vorbei. »Leben Sie wohl, Miß. Hoffentlich macht es nichts aus, daß ich Sie enttäuschen muß. Und bestellen Sie dem Jungen oben an den Büschen viele Grüße, ich hätte es besonders gern, wenn man so vorsichtig hinter mir her spioniert. Und Seroon können Sie sagen, er sei ein dummer Schwätzer!«

      Mary blickte ihn mit brennenden Augen an. »Sie reiten für uns, Bill Hickok! Ich weiß es. Und wir brauchen Sie. Ich will offen sein und es Ihnen sagen...«

      Wyatt hatte sein Tier angehalten. Langsam wandte er den Kopf. »Sie brauchen mich?«

      »Ja... Weil es anders ist, als Sie denken. Vater hat in einem langen Menschenalter hier eine große Ranch aufgebaut. Aber er muß immer noch darum kämpfen...«

      »Ja, ich weiß, wie er darum kämpft, Miß.« Der Mann hatte es hart und bitter gesagt. Und die Frau hatte es gespürt.

      »Sie können uns nicht verstehen, Bill.« Sie nannte ihn Bill, weil sie nun felsenfest davon überzeugt war, daß er der Sohn des großen Revolvermannes James Hickok war, den der ganze Westen unter dem Namen Wild Bill Hickok kannte.

      Und sie kämpfte um ihn, in der Art der Cumberlands.

      »Bill, wir brauchen Sie!«

      »Das kann ich nicht verstehen, Miß...«

      »Ich heiße Mary.«

      »Ich kann es nicht verstehen, Miß Mary. Ihr Vater hat doch Revolverschwinger genug angeworben. Ted Seroon ist doch bestimmt ein bekannter Mann.«

      »Er ist kein guter Mensch, Bill.«

      »Ach, Sie verlangen auch noch gute Menschen für den Revolverlohn?«

      Sie sah ihn offen an. »Ja, Bill. Ein schlechter Mensch hat noch nie etwas Gutes vollbracht.«

      »Ist es vielleicht etwas Gutes, was Ihr Vater vorhat?«

      »Ja.« Ihre dunklen Augen blitzten, und man sah ihr deutlich an, daß sie von dem, was sie nun sagte, überzeugt war. »Ja, Bill Hickok, es ist etwas Gutes. Vater hat alles aufgeboten, um dieses Land zu besitzen, um ein großer und mächtiger Mann zu werden. Aber niemand ist wirklich mächtig in diesem Land. Weil niemand sicher ist. Vater braucht Männer, die ihn schützen, die seine Befehle durchsetzen, die ihm Achtung geben, die er in diesem Lande braucht.«

      Wyatt nahm den Hut ab und wischte über das Schweißband, dann warf er einen prüfenden Blick zum Himmel. »Es ist heiß...«

      »Ich langweile Sie, nicht wahr?« fragte Mary mit bebenden Lippen.

      »Nein, das kann ich nicht sagen. Alles, was Sie da erklären, entspringt Ihrer Ansicht, aber leider nicht den Tatsachen. Die Tatsachen jedoch sind anders. Es gibt überall Weidekriege und Rinderlandfehden, Mary Cumberland. Überall im Westen kämpfen die Rancher um ihr Land. Und überall suchen sie ihre Ansprüche durchzusetzen. Es kommt nur darauf an, wie das geschieht. Bill Cumberland tut es in einer Art, die mir gewaltig mißfällt. Er ist ein Raubrancher. Ein regelrechter Weidepirat!«

      Ein leicher Wind wehte von den Hügeln her über die Ebene und erfaßte das Haar der Frau. Unverwandt hafteten ihre Augen an dem Gesicht des Mannes. »Sie werden also nicht für die C-Ranch reiten?«

      »Nein.«

      »Um keinen Preis?«

      »Um keinen Preis!«

      Ein harter Zug legte sich um die Mundwinkel der jungen Frau. »Dann kann ich Ihnen nur noch die Worte meines Vaters wiederholen: Sie werden dieses Land nicht lebend verlassen.«

      »Wieder eine offene Morddrohung«, stellte Wyatt lakonisch fest.

      »Wir werden ohne Sie kämpfen, Bill Hickok...«

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