Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Moment, daß er damit einen Schritt zu weit gegangen war. Aber es kam ihm darauf an, den Rancher zum Reden zu bringen.

      Der öffnete die Lippen um einen winzigen Spalt. Was dann durch das Gehege seiner Zähne kam, hörte sich an wie das scharfe Zischen einer Schlange.

      »Sie haben verspielt, Mann« fauchte er jetzt. »Sie haben zu hoch gesetzt. Ich sage Ihnen, daß Sie dieses Land nicht verlassen werden...«

      »Ich hatte auch gar nicht die Absicht.«

      »Nicht lebend verlassen werden«, setzte Cumberland hart hinzu.

      Wyatt warf ihm einen kühlen Blick zu. »Sie drohen mir also offen mit Mord, Bill Cumberland?«

      Der Rancher maß den Fremden mit engen Augen. Er war sich seit Minuten über den Mann im stärksten Zweifel. Wie konnte der es wagen, hier so aufzutreten!?

      Cumberlands Blick glitt über die Gestalt des Fremden. »Sie tragen keine Waffe?«

      »Nein.«

      »Weshalb nicht?«

      »Weshalb sollte ich eine tragen, Mister Cumberland? Ist das Land hier so voller Banditen, daß ich den Colt ständig mit mir herumschleppen muß?«

      »Ein Mann ohne Waffe ist nur ein halber Mann!«

      »Mag sein. Ich bin mit dieser Hälfte zufrieden. Ich liebe es nicht, einen Colt zu tragen. Es reizt andere, ihn knallen zu hören.«

      »Wen zum Beispiel?«

      »Hayley vielleicht, seine Männer, vielleicht sogar Sie, Mister Cumberland.«

      Der Rancher lachte wieder dröhnend und sah auf seine Leute hinunter, die auf Hörweite herangekommen waren.

      Vorn am Tor richtete sich eben der Vormann von der Erde auf, nahm seinen Hut in die Hand und kam auf unsicheren Beinen in den Hof. Bei der Pferdetränke blieb er stehen und steckte den Kopf tief ins Wasser.

      Wyatt hatte das alles nur mit einem Seitenblick beobachtet. »Mister Cumberland«, erklärte er jetzt. »Ich bin zu Ihnen gekommen, ohne Waffe, als friedlicher Mann. Ich wollte Sie bitten, Ihrer Mannschaft beizubringen, daß sie vor fremden Zäunen haltzumachen hat. Daß sie vorsichtiger mit den Colts und mit den Fäusten umzugehen hat. Daß sie auf nächtliche Besuche in anderen, fremden Ranchhöfen verzichtet. Wenn die Männer ihren Stolz, einer so großen Ranch anzugehören, nicht in der Arbeit auf der Weide und im Hof unterbringen können, ist das gefährlich...«

      »Für wen?« fragte Big Bill scharf.

      »Für andere und für die Boys selbst. Ich gehe jetzt, Bill Cumberland. Ich danke Ihnen, daß Sie mich angehört haben. Ich möchte Ihnen zum Abschied noch sagen, daß es auch andernorts Leute gegeben hat, die ihre Weide bis nach Montana im Norden und Texas im Süden ausdehnen wollten, aber überall gab es glücklicherweise Wolken, die die Bäume nicht in den Himmel wachsen ließen. Good bye, Bill Cumberland!« Er setzte seinen Hut auf, ging über die Treppe zu seinem Pferd. Als er aufsteigen wollte, stellte sich ihm der Vormann bei der Pferdetränke in den Weg.

      »Halt, Bursche!« Er hatte den Colt in der Hand.

      Dann peitschte ein Schuß über den Hof.

      Der Rancher hatte noch den rauchenden Colt in der Hand.

      Hayley war der Revolver aus der Faust geschleudert worden. Er warf einen wütenden Blick auf seinen Boß.

      »Hier bestimme ich, wann geschossen wird!« befahl Cumberland rauh.

      Wyatt tippte an den Rand seines Hutes und ritt langsam aus dem Ranchhof.

      Die Männer starrten hinter ihm her.

      Oben auf der Veranda ließ Bill Cumberland seinen Colt ins Halfter gleiten.

      *

      Mary hielt oben im Hügelpaß an und blickte auf den Mann, der da kaum vierhundert Yards vor ihr auf die Ebene zuritt. Gerade und aufrecht saß er im Sattel, irgendwie hatte seine Haltung etwas Unverwechselbares an sich. Sie gab ihrem Rappen die Sporen und sprengte weiter.

      Wyatt hatte sie längst bemerkt. Er blickte sich nicht um, auch nicht, als sie dicht hinter ihm ihr Pferd zügelte und im leichten Schritt hinter ihm blieb.

      Die Frau drängte schließlich den Rappen neben den Tupfschimmel.

      Wortlos ritt sie neben dem Mann her.

      Dann sagte sie, ohne ihn anzublicken: »Sie reiten nach Florence?«

      »Yeah.«

      »Einkaufen?«

      »No.«

      »Reiten Sie heute noch weiter?«

      »Yeah.«

      »Sie sind kein sehr gesprächiger Mann.«

      »Kaum.«

      »Aber vorhin, auf der Veranda, da konnten Sie sprechen!«

      »Yeah.«

      Wieder schwiegen sie beide. Bis die Frau meinte: »Sie sind ein Revolvermann, nicht wahr?«

      Wyatt blickte überrascht auf und sah ihre dunklen tiefbraunen Augen ernst und forschend auf seinem Gesicht ruhen. »Wie kommen Sie denn darauf?«

      »Ted Seroon hat es Vater gesagt.«

      »Aha.«

      »Er muß es wissen.«

      »Natürlich, da er doch selbst ein Revolvermann ist.«

      »Er kennt Sie?«

      »Ich glaube nicht.«

      »Er schwört darauf, daß Sie ein bekannter Schießer sind. Er ist selbst ein gefürchteter Schütze. In Abilene hat er fünf Männer getötet. Im offenen Duell natürlich...«

      »Natürlich«, unterbrach Wyatt.

      »Bezweifeln Sie es etwa?«

      »Ich war nicht dabei. Aber die Duelle dieser Leute sind immer fair. Wenn man es fair nennen kann, daß sie einen Mann fordern, der nicht halb so schnell mit der Schußwaffe ist wie sie selber.«

      »Sie halten ihn für einen Mörder?«

      »Jeder Mann, der für eine Bezahlung einen anderen niederschießt, ist ein Mörder!«

      Sie warf ihm einen lauernden Blick zu, dann meinte sie: »Und ein Marshal, was wäre der zum Beispiel?«

      Wyatt antwortete nicht.

      »Der wird doch auch für das Schießen bezahlt.«

      Wyatt warf ihr ein unergründliches Lächeln zu. »Ich glaube, Sie haben über diese Dinge noch nicht sehr viel nachgedacht, Miß. Ein Marshal ist ein Beamter, der für das Recht sorgt, der dem Gesetz folgt und nur dann schießt, wenn er dazu gezwungen wird. Am besten aber fragen Sie

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