Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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drei Büchsen der Hartmanns auf.

      Es kam sofort eine Stockung in den Reitertrupp. Dann heulten von drüben schwere Winchestergewehre auf und schickten ihre großen Kugeln auf die Fenz; die gewaltigen Stahlmantelgeschosse rissen ganze Fetzen aus dem Holz und ließen die Bohlen erzittern.

      »Winchestergewehre«, sagte der Alte grimmig. »Mein ganzes Leben lang habe ich nicht so viel Geld zusammenklauben können, um mir eine solche Kanone zu kaufen.«

      »Sie sind schon zu weit weg«, meinte Piet.

      »Natürlich, das können sie sich ja leisten. Ihre Gewehre tragen trotzdem her – unsere aber nicht hin.«

      Die Reiter hatten sich verstreut und feuerten jetzt von allen Seiten. Nur im Rücken war kein Angriff zu befürchten. Hartmanns Ranch lag seit vielen Jahren geschützt gegen eine kleine halbkreisförmige Felswand gelehnt, die zu ersteigen nur von der Ranch aus möglich war.

      Es wurde Abend.

      Plötzlich zuckten die Männer hinter der Fenz zusammen. Sie hatten Schritte gehört. Schritte hinter sich im Hof.

      Hartmann zog seinen Colt.

      Da hörte er die halblaute Stimme, Harry Walkers: »He, Hartmann! Wo stecken Sie denn?«

      »Walker!« stieß der Rancher fassungslos hervor. »Mensch! Wo kommen Sie denn her?«

      »Über den Berg. Sie haben mir den geheimen Weg gezeigt, für den Fall...«

      In diesem Moment knatterten draußen auf der Weide die Gewehre wieder los.

      Heulend zischten die Geschosse heran und schlugen ein.

      Und dann jaulte oben eine schwere Winchester auf.

      Hartmann warf den Kopf hoch. »He, was ist denn das?«

      Erschrocken starrten auch seine beiden Jungens auf den Fels.

      Walker brummte: »Ach ja, ich hab’ ganz vergessen zu sagen, daß er mitgekommen ist.«

      »Wer –?«

      »Wyatt Earp!«

      Die beiden Söhne des Ranchers stießen einen Jubelschrei aus.

      »Wyatt Earp ist hier! Hurra! Dann sollen sie nur kommen!«

      »Pscht!« mahnte der Rancher. »Müssen die Halunken da draußen es denn auch erfahren, ihr Dummköpfe?«

      Natürlich war auch er glücklich über diese unerwartete Hilfe. Jedermann im Lande wußte, daß Wyatt Earp ein unheimlicher Scharfschütze war; er mußte also jedem Bedrängten eine willkommene Hilfe sein.

      Wyatt hatte sich oben im Gestein ein gutes Versteck gesucht und strich mit seinem Fernglas die mondhelle Weide ab. Immer, wenn er irgendwo eine Bewegung gewahrte, setzte er eine Kugel haarscharf daneben.

      Das warnte die Männer von der C-Ranch.

      Überhaupt waren ihr heißer Übermut und die Weißglut ihres Zornes mächtig durch den harten Empfang abgekühlt worden. Daß nun noch einer wie ein Indianer oben in dem Berg hing und wie der Teufel schoß, war auch nicht gerade dazu angetan, ihre Kampfeslust wieder anzufeuern.

      Big Bill lag in einer Erdmulde und lud sein Gewehr. Wütend riß er den Ladezug nach jeder Patrone durch.

      Da schob sich Yul Potter heran; der Mann, dem Hayleys Tod die lang erwartete Gelegenheit zu bieten schien, sich auf den freigewordenen Vormannsposten zu drängen. »Boß«, sagte er mit vor Erregung heiserer Stimme. »Was sollen wir tun?«

      »Was sollen wir tun?« knurrte der Rancher. »Die Ranch stürmen!«

      »Yeah!«

      »Idiot!« brummte Big Bill. »Das hat während der Nacht natürlich keinen Sinn. Wir kennen die Örtlichkeiten zu wenig, wissen nicht, wo wir die Angriffe am besten ansetzen müssen. Wohl oder übel werden wir das Morgengrauen abwarten müssen...«

      Sie warteten.

      Und beim ersten Licht des Tages rannten sie wie Wölfe auf den Fuchsbau los.

      Aus fünf Gewehren krachte ihnen wütendes Schnellfeuer entgegen.

      Potter rief die Cowboys zurück.

      Big Bill lag fluchend am Boden. Er war auch vorwärtsgerannt. Keuchend wischte er sich über die schweißnasse Stirn.

      Wyatt Earp setzte wieder einige Kugeln haarscharf neben die Männer, die sich zu weit vorgewagt hatten. Rasch zogen sie sich zurück.

      »Da oben der Schütze harkt höllisch dazwischen, Boß«, maulte Yul Potter. »Ohne ihn säßen wir jetzt am Tor. Ich werde das Gefühl nicht los, daß er nur Warnschüsse abgibt. Ich sehe den Dreck immer ganz dicht vor den Leuten aufspritzen.«

      Big Bill warf einen finsteren Blick auf den kleinen Felsen. »Hm, sie sind gute Schützen, diese Hartmanns. Nicht umsonst konnte der Alte Mac umlegen...«

      Langsam färbte sich der Horizont rot, und die Sonne kroch mit flammenden Strahlenbündeln über den Horizont.

      Der Tag begann.

      Die gelben Gräser der Weide wiegten sich im Morgenwind.

      Die Glieder der Männer an der Erde schmerzten von der feuchten Nachtkühle.

      Plötzlich wurde die Unentschlossenheit beider Parteien zerrissen.

      Ein Reiter jagte von Osten heran auf die Ranch zu.

      Die Cowboys starrten dem Pferd entgegen. Es kam in rasender Schnelligkeit näher. Big Bill erkannte es, noch ehe er den Reiter erkennen konnte: Es war der Rappe seiner Tochter.

      Der Rancher richtete sich halb auf und nahm sein Gewehr in Anschlag. »Da kommt einer von Walkers Ranch mit Marys Pferd!«

      Auch Potter hatte sich aufgerichtet. »He, Boß – das... das ist sie! Das ist Mary!«

      Ja, es war Mary Ann Cumberland, die das Pferd mit schlagenden Flanken vor dem Ranchtor zum Stehen brachte.

      »Mary!« schrie der Rancher entsetzt. »Weg da! Wir sind hier!«

      Da hob das Mädchen die Hand, ein weißes Taschentuch flatterte im Wind. »Nein, ich bleibe hier«, rief sie keuchend.

      »Komm sofort her!« brüllte Cumberland rasend vor Wut.

      »Nein, ich bleibe hier! Da drinnen steht Wyatt Earp, Vater. Nimm die Leute zurück! Sie haben es nicht verdient, daß sie hier auf der Weide wie Hasen abgeschossen werden!«

      Keuchend vor Zorn sprang der Rancher hoch und lief vorwärts. Nur wenige Yards vor dem Tor hielt er inne und versuchte die Zügelleine des schweißbedeckten Rappen zu packen. »Los, komm zurück! Mary! Da hinüber!«

      Da klirrte vom Ranchtor her die Stimme Hartmanns: »Big Bill! Du stehst genau vor meinem Gewehr! Ich zähle jetzt langsam bis drei, wenn du dann noch da

      stehst,

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