Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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nur nicht unterbringen. Wie heißen Sie?«

      Die beiden Worte, die der hochaufgerichtete dastehende Mann nun sagte, verwandelte die City-Hall in einen Hexenkessel.

      In die angespannte knisternde Stille hinein hörten 139 Männer die beiden Worte aus dem Munde des Beschuldigten:

      »Wyatt Earp.«

      Jeder hatte sie verstehen können. Klar und deutlich standen sie im Raum. Ihre Wirkung war ungeheuerlich. Ein unbeschreiblicher Lärm brach los. Alles rief, schrie, brüllte, grölte und johlte durcheinander.

      Es war wieder Big Bill, dem es gelang, mit Hilfe seines tüchtigen Revolvers Ruhe zu schaffen. Eine fürchterliche Ahnung hatte den Rancher beschlichen: während die meisten Männer im Saal noch an einen üblen Scherz des Beschuldigten glaubten, bohrte in seinem Hirn bereits der Funke einer höllischen Dämmerung.

      »Ruhe! Ihr verdammten Idioten! Ruhe!« brüllte er.

      Allmählich legte sich der Lärm.

      Big Bill verließ seinen Platz, schob den so schwer diffamierten Richter rücksichtslos zur Seite und sagte mit schiefgelegtem Kopf und halblauter Stimme: »Wie heißen Sie?«

      Er hatte ›Sie‹ gesagt, obgleich er den Mann die ganze Zeit über geduzt hatte.

      »Ich bin Ihnen zwar keine Antwort schuldig, Cumberland«, versetzte Wyatt, »aber ich will Ihnen meinen Namen gern noch einmal sagen. – Ich heiße Wyatt Earp.«

      Im Saal herrschte wieder angespannte Stille.

      Cumberland fragte mit verhaltener Ruhe und drohendem Unterton: »Wyatt Earp? Richtig Wyatt Earp?«

      »Yeah.«

      »Sind Sie sicher?« kam es spöttisch von den Lippen des Ranchers.

      »Worauf Sie sich verlassen können, Mr. Cumberland!«

      Da schoß Big Bill die Frage ab: »Und wo ist der Stern, he?«

      Wyatt schob mit eine ruhigen Bewegung die Jacke von der linken Brustseite. Da blitzte dem Rancher der Fünfzack im silbernen Kreis entgegen.

      Bill Cumberland zuckte zusammen wie unter einem Peitschenschlag.

      Die Männer oben hinter dem Tisch waren aufgesprungen und starrten auf den Stern.

      Mac Hayley bekam den Mund nicht mehr zu.

      Jeff Lopin wurde grau im Gesicht.

      Und der Sheriff hatte eine merkwürdig grüne Farbe angenommen.

      Cumberland wich einen Schritt zurück. »Wyatt Earp?« Er maß den Marshal mit einem langen abschätzenden Blick von oben bis unten. »Sie sind also Wyatt Earp? Ha, so ist das also. So – ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha!« Eine bellende, harte bittere Lache brach von seinen Lippen. Er hielt sich mit beiden Händen den Leib und stampfte mit den Füßen auf, daß die Dielen unter seinem Gewicht erzitterten. »Sie sind also der große Wyatt Earp –? Das ist ja toll!«

      Auch mit Mary schien eine merkwürdige Veränderung vor sich gegangen zu sein. Ein flammendes Rot hatte ihr Gesicht bis hinauf zum Haaransatz überzogen. Mit großen, weit offenen, ungläubigen Augen betrachtete sie den Mann; er sollte Wyatt Earp sein? Unvorstellbar!

      Da hatte sich der Fuchs Cumberland gefangen. Er hob den Arm. »Sie finden in uns vernünftige Leute, Mann. Wir protestieren nicht gegen Ihre Worte. Aber es ist leicht, sich mit einem großen Namen zu schmücken. Wir kennen Wyatt Earp hier nur dem Namen nach. Niemand aber hat ihn gesehen. Wie wollen Sie beweisen...«

      Wyatt bekam nun von zwei Seiten Unterstützung; von einem dieser beiden Männer hätte er es bestimmt nicht erwartet:

      Der Reverend schob sich an den Cowboy vorbei nach vorn neben Cumberland. »Ich kenne ihn, Mister Cumberland. Schon seit einer Reihe von Jahren. Ich kann bezeugen, daß er wirklich Wyatt Earp ist!«

      »Äh, Sie sind ein frommer Mann, Rev. Aber ich weiß, daß dieser Fremde hier bei Ihnen im Hause war. Wie wollen wir wissen, ob es stimmt, daß...«

      Da zwängte sich die dürre Gestalt O’Keefes noch einmal vor. »Er ist Wyatt Earp, Mister Cumberland. Ich weiß es jetzt auch. Ich habe ihn einmal gesehen; es war vor Jahren im Winter in Abilene. Er kam von der Büffeljagd zurück und brachte drei Männer mit, die einen anderen Büffeljäger überfallen und getötet hatten. Ich wußte, daß ich ihn schon gesehen hatte...«

      Wyatt knöpfte seine Jacke zu, setzte seinen Hut auf und winkte Walker zu. Dann wandte er sich um.

      Wie von Geisterhand bahnte sich im Augenblick durch die Stuhlreihen eine breite Gasse.

      Niemand sagte ein Wort.

      Schweigend blickten die Männer auf den Marshal, der gefolgt von dem Small-Rancher Walker die City-Hall verließ.

      Die beiden stiegen draußen auf ihre Tiere und ritten ohne Hast aus der Stadt hinaus.

      Es blieb eine ganze Zeit still zwischen ihnen. Jeder war tief in Gedanken versunken und blickte vor sich hin.

      Dann brach Walker das Schweigen. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Marshal... ich..., also, ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, daß Sie Wyatt Earp sein könnten.«

      »War ja auch kein naheliegender Gedanke«, versetzte Wyatt lächelnd.

      *

      Während die beiden Männer nach Norden über das gelbe staubige Land ritten, herrschte in der City-Hall tiefste Bestürzung.

      Der Ausgang der Verhandlung hatte ein gewaltiges Stück vom Glanz des Golden Bill abgebröckelt.

      Und Big Bill spürte es selbst. Er fühlte es und wußte, daß er nichts daran ändern konnte. Jedenfalls im Augenblick nicht. Es war eine gewaltige Schlappe, die er da erlitten hatte, und er begriff erst jetzt, daß Wyatt Earp ihn absichtlich so weit hatte gehen lassen, ihn dahingetrieben hatte, genau auf den Punkt, da das Pulverfaß explodieren sollte. Und es war explodiert. So laut und deutlich, daß er, Bill Cumberland, sich dabei verbrannt hatte.

      Er verließ langsam den Saal, ließ seine Tochter, seine Männer und den beschämten Richter stehen, ging zum Mietstall, holte seinen Fuchs und trabte gesenkten Kopfes nach Westen davon.

      Mac Hayley und die Cowboys kamen im Abstand von einer halben Meile hinter ihm her.

      Nur Mary folgte ihnen nicht; sie ging langsam die Straße hinunter und bog in eine Nebengasse ein. Vor einem schmucken kleinen Haus blieb sie stehen und lehnte sich an den grüngestrichenen Holzzaun des gepflegten Vorgartens.

      Gleich darauf erschien an der Haustür eine junge Frau in einer langen weißen Schürze. Sie kam schnell auf das Gartentor zu.

      »Mary!«

      Mary blickte die Frau an. »Kate, es...es war schrecklich.«

      Kate Baxter nickte. »Ich weiß. Mein Bruder war da; er hat schon alles erzählt. Bitte, komm ins Haus!«

      Mary folgte der jungen Frau langsam.

      Als sie drinnen

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