Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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torkelte gegen das Vorbaugitter, klammerte sich daran fest, riß den Kopf hoch und starrte aus blutunterlaufenen Augen zu Wyatt und seiner Tochter hinüber. Er fiel nicht um. Wie ein grauer Bär stand er da.

      Eine Stunde später wußte die Stadt Florence, daß Wyatt Earp den Revolverschwinger Joe Batteran erledigt hatte – und daß Big Bill Cumberland im Hause von Doc MyCardy mit dem Tode rang.

      Die Bärennatur des Ranchers besiegte den Tod, konnte aber das Leben nicht voll zurückgewinnen. Er würde ein Krüppel bleiben, die Kugelverletzung hatte eine ständige rechtsseitige Lähmung herbeigeführt.

      Wyatt stand am nächsten Morgen mit Walker vor dem Haus des Doktors, als Mary mit übernächtigten Augen auf die Straße trat.

      »Wie sieht’s aus?« fragte Walker.

      »Es ist unverändert. Der Doktor sagt, er könne nie wieder gehen, reiten und richtig sprechen...«

      Damit war die Macht Big Bills gebrochen.

      Der neue Boß der C-Ranch hieß Mary Ann Cumberland.

      Mit großen Augen sah sie zu Wyatt. »Was werden Sie jetzt anfangen, Marshal?«

      »Ich muß noch herauskriegen, wer Hunter und Termolen umgebracht hat.«

      Die Frau senkte den Kopf. »Nils…, er war es. Vater hat es mir im Fieber heute nacht gesagt.«

      Wyatt nickte. »Ich dachte es mir.« Er stemmte die Hände in den Rücken und blickte die Straße hinunter.

      Eben kam der Sheriff aus seinem Büro auf die Gruppe zu.

      »Mister Walker. Ich habe eine Nachricht für Sie. Aus Abilene. Hier ist sie.«

      Der überflog nur den letzten Absatz: ... und so vermache ich denn für den Fall meines Todes all mein Weideland meinem Pächter Harry Walker! Willem Termolen.

      »Es ist ein Testament«, sagte der Sheriff wichtig. Er war froh, endlich etwas Gutes bringen zu können.

      Walker griff sich an den Kopf. Was war dem Alten denn da eingefallen? So viel Land...

      Wyatt wischte sich übers Kinn, reichte Walker die Hand, nickte Mary zu und stieg auf sein Pferd.

      »Wohin, Marshal?« fragte ihn die Frau heiser.

      Er blickte sie einen Augenblick nachdenklich an. »Nach Wichita, Miß Cumberland...«

Hölle in Wichita

      Am Südwestrand der Stadt Wichita lag der Drythroat-Saloon, die Schenke zur trockenen Kehle. Ida May, die Inhaberin, war eine Frau, die etwas von der Wucht und der Breite eines Bisons an sich hatte. Ihr Mundwerk war in der ganzen Stadt gefürchtet.

      Eben jetzt stand sie mit hochgekrempelten Ärmeln auf der obersten Treppenstufe nahe der Hoftür und blickte herrisch über die Männer, die in der ersten starken Märzsonne um einen großen Tisch saßen und laut diskutierten.

      Die Frau zog die Brauen zusammen und kreischte. »Mr. Pierce! Mein Laden heißt wohl ›Zur trockenen Kehle‹ – das will aber nicht besagen, daß die Kehle trocken bleiben soll!«

      Ein großer schwerer Mann mit verlebtem Gesicht und grünen Augen richtete sich auf, steckte die Daumen unter die Ausschnitte einer giftgrünen Weste und grinste zu der Saloonerin hinüber. »Yeah, Madam, Sie haben es erfaßt! Schicken Sie den Keeper mit fünf Flaschen heraus!«

      »Fünf?« keifte die Wirtin. »Ihr seid doch sieben Männer!«

      Ein grölendes Lachen schlug ihr entgegen.

      Die Frau wischte sich übers Gesicht und ging zurück ins Haus.

      Abel Pierce, in ganz Texas und halb Kansas als »Shanghai-Pierce« bekannt, ließ seine schwere behaarte Faust auf die Tischplatte fallen. Dann zupfte er mit der Linken seinen Schnauzbart und fletschte seine gelben Zähne. »Eine ulkige Zwiebel, die Alte! – So, Gents, und nun weiter im Handel!« Er schob seine Daumen wieder hinter die Westenausschnitte und musterte einen älteren Mann, der ganz in abgetragenes Leder gekleidet war und ihm. direkt gegenübersaß. »He, Graham, wie sieht’s nun aus? Sie haben also fast drei­tausend Stück auf dem Trail hergebracht?«

      Thomas Graham öffnete die Lippen. »Yeah, Mr. Pierce. Es waren genau drei­tausend. Aber die verdammte Dürre, die ausgetrockneten Wasserläufe, der weite Weg und schließlich die Comanchen haben an der Herde genagt. Es sind jetzt: noch 2750 Stück.«

      »Good!« rief Pierce polternd, wobei er die fünf anderen Männer mit einem raschen Blick streifte. »Wollen wir die Sache zu Ende bringen. Was haben Sie erwartet?«

      Graham hatte die Hände ruhig zusammenliegen. »Zwanzig Dollar pro Stück!«

      Pierce stieß den Kopf vor und schob sich den Hut aus der Stirn. Dann nahm er den Kopf nach rechts und hielt lauschend die Linke hinters Ohr. »Wie war das, Graham?«

      »Zwanzig Dollar pro Stück«, versetzte der alte Cowboy ruhig, nahm seinen Hut ab und fuhr sich durch sein kurzes, stoppeliges Grauhaar.

      Pierce lachte schnell und leise, dann brach er übergangslos in eine dröhnende Lache aus, die nicht enden wollte.

      Unverdrossen blickte ihn der Cowboy an.

      Da prustete Pierce los: »Zwanzig Dollar? Wenn Sie die einbringen wollen, dann müssen Sie noch zweitausend Meilen weitertrailen – nach Montana hinauf. Vielleicht gibt’s da im Schnee einen Rancher, der verlegen um ein Texasrind ist. Hier gibt’s einen anderen Preis.«

      »Wieviel geben Sie?« fragte der Cowboy starr.

      »Was ich gebe, Graham – ist nicht das, was es hier gibt. Ich gebe einen Dollar mehr.«

      »Und wieviel wäre das?«

      Pierce hob die rechte Hand und spreizte seine fünf Finger.

      Graham wollte aufstehen.

      Sein Nachbar, ebenfalls ein älterer Mann, hielt ihn zurück. »Warte, Tom, Mr. Pierce ist der größte Viehaufkäufer hier.«

      »Fünf Dollar?« Der Cowboy zog die Brauen zusammen. »Im nördlichen Texas kosten sie vier Dollar. Soll ich den Trail um einen Dollar gemacht haben, Lynner?«

      Pierce grinste. »Es wird Ihnen nicht viel anderes übrigbleiben, Graham. Die Leute geben hier vier und einen halben Dollar. Ich gebe fünf.«

      Ein flachsblonder Bursche brachte den Whisky. Er stellte vor jeden Mann eine Flasche hin.

      Pierce trank, nachdem er den Korken aus dem Flaschenhals gezogen hatte, einen mächtigen Schluck. Rülpsend meinte er dann: »Sie brauchen natürlich nicht an mich zu verkaufen, Graham. Sie können zu jedem anderen gehen, aber niemand wird Ihnen mehr als viereinhalb geben.«

      Graham blickte die anderen Männer an. Sie beantworteten seinen Blick betreten.

      In diesem Augenblick wurde das Hoftor geöffnet. Ein mittelgroßer Mann mit breiten Schultern und schmalen Hüften kam heran. Er hatte ein fahlgelbes Gesicht, starke Backenknochen, unstete dunkle Augen und schwere, eckige Kinnladen. Oberlippe und Kinnspitze waren

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