Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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begriff es selbst nicht. Und gerade Graham war sonst immer ein mißtrauischer Bursche gewesen. Aber er hatte einen harten Trail hinter sich gehabt und war wohl nur deshalb auf Pierces Leim gegangen.

      Graham, Pat Lynner und Jim Higho. Zusammen fast 7000 Stück Vieh für fünf Dollar…

      Henderson teilte die Wachen ein, bestieg sein Pferd und ritt sieben Meilen ostwärts, wo die Herde von John Griffith stand.

      Der Trailboß kam ihm verwundert entgegen. »He, Henderson! – Was gibt’s?«

      Henderson sah einen Mann hinter Griffith herkommen: Jim Donovan. Er war auch Trailboß; seine Herde stand neuneinhalb Meilen von hier im Nord­osten. Er war der sechste Mann, der am Vormittag im Saloonhof dabei gewesen war.

      Henderson erzählte ihnen die Neuigkeit.

      Sie hatten den alten Graham gut gekannt. Auf vielen Trecks waren sie ihm begegnet. Er war immer ein sehr harter, aber offener und hilfsbereiter Mann gewesen.

      Und während er, Pat Lynner und der Junge Jim Higho an Shanghai-Pierce verkauft hatten, waren die drei anderen mißvergnügt zurückgeritten. Niemand aber war auf den Gedanken gekommen, einen anderen Viehaufkäufer zu besuchen.

      Doch, einer.

      Graham.

      Aber erst nach dem Verkauf.

      Er war in die Stadt geritten und hatte in der South-Street bei Ric Tennessee Halt gemacht.

      »Was ich zahle?« hatte der dicke Ten­nessee quirlend gemeint. »Nun ja, Alter, wenn Ihre Tiere gut sind, zahle ich achtzehn Dollar…«

      Und Jeff Carlinger, oben am Markt, hätte das gleiche gegeben.

      Überflüssigerweise hatte der Alte noch Hanc Croft besucht; einen Händler, dem er vor Jahren mal seine Herde verkauft hatte, mit dem er aber im Streit auseinandergegangen war.

      »Was ich zahle, Graham? Siebzehn. Wenn es Klassetiere sind, dann sogar achtzehn und vielleicht auch einen Dollar mehr.«

      Da war der Alte gegangen. Mit hölzernen Bewegungen hatte er sich in den Sattel gezogen und war zum Dry-throat-Saloon geritten.

      Mit dem kältesten Nerv, den man sich denken konnte, hatten Shanghai-Pierce und Mannen Clements an der Theke gestanden. Zweifellos feierten sie bereits ihr schmutziges Geschäft.

      So war es gekommen.

      Lewt Wardy, ein Higho Cowboy, war nach dem Verkauf gleich in die Stadt geritten, noch ehe die anderen kamen. Er hatte vor dem Dry-throat-Saloon noch einen Augenblick mit dem zornerfüllten Graham gesprochen.

      So war durch einen Zufall die Botschaft hinaus auf die Weide gekommen.

      Obgleich die Herden einen gewaltigen Platz einnahmen und zur Vermeidung des Durcheinanderlaufens weit auseinandergezogen standen, schickten Henderson, Griffith ihre Leute rund.

      Im Morgengrauen wußten es alle.

      Graham, Lynner und Jim Higho waren Shanghai-Pierce auf den Leim gegangen.

      Da war nichts zu machen.

      Geschäft ist Geschäft.

      Aber Tom Graham war erschossen worden.

      Von Mannen Clements.

      Goddam – den Halunken kannte man doch? Bei welcher Herde lag er eigentlich?

      Mannen Clements lag bei der Herde, die der Viehhändler Shanghai-Pierce selbst aus Texas hergeführt hatte. Clements gehörte, wie seine drei Brüder Gyp, Joe und Jim zu Pierces Crew.

      Damned! War das ein hartes Stück.

      Mannen Clements! Wer wollte mit ihm abrechnen? Er war der schlimmste Revolverschwinger von Texas. Der Mann, der obendrein immer ein Gewehr bei sich hatte.

      Sein Gewehr, zwei schwere Colts und drei kaum weniger gefährliche Brüder.

      Wer wollte mit ihm abrechnen?

      *

      Nat Everson war zweiundzwanzig.

      Vielleicht wäre er älter geworden, wenn er auf seinen früheren Trailboß Jim Higho gehört hätte. Nat war Grahams Stellvertreter in der Graham-Crew. Er war ein blondhaariger frischer Bursche mit eckigem Gesicht, breiten Schultern und hellen Augen. Er war ein hervorragender Schütze und ein großartiger Treiber.

      Nat war ein Prachtbursche.

      Und sicher wäre er später selbst einmal ein tüchtiger Trailboß geworden, wenn er nicht so hirnverbrannt gewesen wäre, ausgerechnet gegen den schärfsten texanischen Gunfighter anzutreten.

      Nat Everson hatte es nicht sehr schwer gehabt, den Aufenthalt des Schießers zu erforschen.

      Kurz nach halb zehn stieg er vor Rorys neuem Saloon in der River-Street von seinem Braunen, schlang die Zügelleine um den Querholm, an dem nur noch ein einzelner Gaul stand, und betrat den Vorbau.

      Durch die mit buntem Papierglas beklebte Tür konnte er nichts sehen, deshalb ging Nat an eines der Fenster, das nur bis zur Hälfte beklebt war.

      Nat war ein großer Bursche, er konnte über das Buntpapier hinweg in den stark belebten Saloon sehen.

      Und er erkannte ihn sofort.

      Yeah, da war Mannen Clements, der da drinnen an der Theke lehnte und an einer gewaltigen blonden Zigarre kaute.

      Nat stieß die Tür auf und trat in den Raum.

      Er fiel sofort auf. Schließlich trug er einen Anzug, der in Rorys Saloon ebenso auffallen mußte, wie der Anzug Mannen Clements.

      Augenblicklich herrschte Stille.

      Siebenundvierzig Augenpaare richteten sich auf den hochgewachsenen Mann an der Tür, der breitbeinig und mit angewinkelten Armen dastand und zu dem Treiber an der Theke hinschaute.

      Siebenundvierzig Augenpaare.

      Aber es waren achtundvierzig Menschen in der Schenke.

      Einer sah nicht zur Tür: Mannen Clements, der Bandit.

      Er hatte in der Linken sein Brandyglas, hielt es vors Gesicht und blickte über dessen Rand hinweg in den schräg über der Theke hängenden Spiegel.

      Pulverfaßstimmung.

      Man hätte eine Maus über die weißgescheuerten Dielen huschen hören können.

      Der Salooner schluckte verzweifelt und dachte an sein kaum zur Hälfte bezahltes Inventar.

      »Clements!« Die Stimme Eversons war rauh und brüchig.

      Unendlich langsam goß sich der Treiber an der Theke den Brandy über die Lippen.

      »Clements!«

      Der Bandit rührte sich nicht. Sein fahles Gesicht war unbewegt und kalt.

      »Mannen

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