Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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blieb dicht hinter dem Marshal stehen.

      »Welcher lausige Vogel hat da meinen Namen genannt?«

      Wyatt wirbelte herum, und seine linke Faust krachte als Backhander in Pierces Gesicht.

      Der Viehhändler flog einige Yards zurück zwischen zwei Tische.

      In diesem Augenblick verstummte das Orchestrion.

      Knisternde Stille.

      Der Marshal blickte den Viehhändler an. »Hören Sie genau zu, Pierce. Sie haben schon mehrfach unliebsam auf sich aufmerksam gemacht. Das wird nichts. Sie machen aus Wichita kein Räubernest. Das schaffen Sie nicht. Bleiben Sie daheim, wenn Sie falsch pokern wollen. Hier klappt das nicht. Und Sie, Clements, täten besser daran, Ihre Vogelflinte im Camp zu lassen.« Wyatt ging auf Nat Everson zu. »Was wollen Sie hier, Mann?«

      »Meine Sache…«

      »Schon gut. Aber machen Sie keinen Ärger, Freund.«

      Damit war er wieder draußen. Sein kurzer, aber nachdrücklicher Auftritt hatte die Männer aus ihrer beklommenen Starre gelöst.

      Doc Henry Croft erhob sich und warf einen Nickel ins Orchestrion.

      Als die Musik loshämmerte, stieß sich Mannen Clements von der Theke ab. Er ging an Everson vorbei zur Tür.

      Ehe er die Hand nach dem Türgriff ausstrecken konnte, schrie Everson: »Bleib stehen, Clements! Dreh dich um und zieh.«

      Gedankenschnell fuhr der Treiber herum. Aus dem hochgerissenen Lauf seiner Büchse schlug eine blaßblaue Flamme.

      Everson, der den Colt aus dem Halfter hatte, zerschmetterte dicht neben Clements linker Elle eine Scheibe in der Tür; dann knickte er selbst in sich zusammen.

      Kurz darauf flog die Tür auf.

      Wyatt Earp stand wieder in ihrem Rahmen.

      Er sah auf den Mann am Boden und riß mit einem schnellen Griff dem Treiber das noch rauchende Gewehr aus der Hand. Dann sah er den Arzt an, der schon neben dem Niedergeschossenen kniete.

      »Tot«, murmelte der Doktor.

      Es war einen Augenblick still.

      Dann fragte der Marshal dumpf: »Wie war es?«

      »Legal, Marshal. Jedenfalls war es das, was man hier im Westen legal nennt!« knurrte Croft.

      Der Treiber, der jetzt drei Yards neben Wyatt stand, meinte zynisch: »Mein Gewehr, Marshal!«

      Wyatt warf es ihm zu. Mit hartem, verbissenem Gesicht ging er hinaus.

      *

      Am nächsten Vormittag stand Mannen Clements oben in der breiten Mainstreet am Tresen von Joe Costers »Whisky-Paradies«. Schräg gegenüber an der Ecke lag das Marshal-Office.

      Mannen nippte an seinem Glas und blickte den kahlköpfigen, zwergenhaft gebauten Salooner durchbohrend an. »Sagen Sie, Coster – nimmt der Marshal das Maul immer so voll?«

      Der Salooner zog die dünnen Brauen hoch in die rote Stirn. »Jim Rooster? Er ist ein vernünftiger Mann…«

      »Ich meine einen seiner Deputies. Stellen Sie sich nicht so dumm. Sie wissen genau, wen ich meine. Hier in Wichita gibt es nur einen Wolf, und der heißt Earp.«

      Der Salooner spülte ein Glas aus.

      Da spannte sich die Faust des Treibers um sein dürres Handgelenk.

      Als Coster den Kopf hob, blickte er in die schimmernden Augen des Schießers.

      »Was wollen Sie, Clements?« stieß er erschrocken hervor.

      »Ah – du kennst mich, alter Whiskypantscher! Na schön – antworte gefälligst, wenn ich mit dir spreche.«

      Der Wirt zog mit einem Ruck seine Hand zurück. »Benehmen Sie sich vernünftig, Clements, sonst muß ich Sie aus meinem Lokal verweisen!«

      Der Cowboy richtete sich auf, sah den Zwerg verblüfft an und stieß dann eine heisere Lache aus. »He, Brother, du bist ein Spaßvogel! Wie ich sehe, ist deine Nase noch gerade. Es scheint mir an der Zeit, ihr eine kleine Beule beizubringen!«

      Der Salooner sah zu den drei anderen Männern hinüber, die seitlich an der Theke lehnten. Auch sie trugen Cowboykleidung, starrten aber stumm und teilnahmslos in ihre Gläser.

      »Männer, dieser Kerl bedroht mich!« sagte der Wirt stockend.

      Die drei aber blickten nicht auf.

      Da zeterte der Salooner bebend: »Ihr Feiglinge! Das Herz ist euch in die Hose gerutscht, weil ihr Angst vor dem Kerl da habt. Weil er zwei Menschen erschossen hat…!«

      »Nur zwei?«

      Dieser Ruf war von den Lippen des Schießers gekommen.

      Coster warf bestürzt den Kopf hoch.

      Clements strich über seinen struppigen, glasharten Kinnbart und lachte hämisch. »In Wichita werden es wahrscheinlich gleich drei sein.«

      Coster wich entsetzt zurück, stieß mit dem Rücken gegen das Flaschenbord und hatte fast die Tür zum Nebenraum erreicht, als vorn die bastgeflochtenen Pendeltüren auseinanderflogen und sechs Männer den Schankraum betraten.

      Hohe, kantige Figuren mit harten, wettergebräunten Gesichtern.

      Es waren Trail-Cowboys.

      Der Wirt atmete auf.

      Wenn er geahnt hätte, was ihm nun bevorstand, hätte er wahrscheinlich die Flucht ergriffen.

      Die Männer schoben auf das andere Ende der langen Theke zu und bestellten Whisky.

      Plötzlich wandte Mannen Clements den Kopf und blickte zu ihnen hinüber.

      »Ho, ist das ein Zufall!« rief er zynisch. »Ist das nicht der kluge Jim Higho?«

      Der Mann, den er angesprochen hatte, starrte in sein Glas.

      Die drei Burschen links neben Clements blickten ebenfalls nicht auf.

      Der Bandit lehnte sich mit dem Rücken gegen die Theke und blickte zu den sechsen hinüber. »Jim Higho! Natürlich, ich erkenne dich genau an deinem alten Hut.«

      Da wandte sich der texanische Trailboß scharf zur Seite. »Halt dein ungewaschenes Maul, Clements! Ich unterhalte mich nicht mehr mit Cowboys, die mit Betrügern zusammenarbeiten und die sich nicht schämen, alte Männer niederzuschießen!«

      Clements wechselte die Farbe. Das Fahlgelb seines Gesichts wich einem matten Grauton.

      Seine Augen zogen sich zusammen, und plötzlich hatten sie etwas von dem Blick einer Ratte an sich. Ganz leise und zischend war die Stimme des Texaners: »Higho! Du verdammter Kuhtreiber wagst es, so mit mir zu sprechen?«

      »Laß mich zufrieden!«

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