Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 1 – Western - William Mark страница 277

Автор:
Серия:
Издательство:
Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

Скачать книгу

kehrt, so, als habe er die Worte des Bankiers gehört.

      Er kam auf das Office zu.

      Henderson wollte hinaus.

      Da stand Owen Lloyd schon in der Tür. Seine mächtige Gestalt füllte den Rahmen fast aus.

      »Hallo, Sheriff!«

      Der Sternträger erwiderte den Gruß des Bürgermeisters

      Owen Lloyd heftete seine wasserhellen Augen auf das blasse Gesicht des Bankiers. »Hallo, Mr. Henderson. Wie geht’s?«

      Der Bankier glaubte, den Spott deutlich aus dieser Frage herauszuhören. »Danke, gut, Mayor.«

      Lloyd nahm eine gewaltige holländische Zigarre aus seiner Reverstasche, biß die Spitze ab und riß ein Streichholz am Türrahmen an. Als sich die ersten hellblauen Rauchwolken kräuselten, meinte er wie nebenbei: »Falls es Ihnen aber nicht gutgehen sollte, so wüßte ich einen Rat für Sie!«

      »Danke! Ich brauche Ihren Rat nicht, Mayor!« versetzte der Bankier scharf.

      Der Alte warf ihm einen sinnenden Blick zu, dann erklärte er: »Ich werde es trotzdem sagen…«

      »Danke!« rief Henderson schneidend. »Ich weiß, was Sie sagen wollen: daß ich mit dem Bau der Bahnlinie aufhören soll.«

      Lloyd schüttelte seinen mächtigen Schädel. »No, Henderson, das wollte ich Ihnen gar nicht raten, denn wenn Sie sich das bisher noch nicht selbst gesagt haben, dann würde es sinnlos sein, wenn es Ihnen ein anderer einreden wollte. Ich meinte etwas anderes: Wenn Sie nicht in einem Monat arm wie ein Satteltramp sein wollen, dann müssen Sie sich einen Mann kommen lassen, der mit einem Revolver umgehen kann…«

      Hendersons Gesicht war hart geworden. »Vielen Dank für diesen Rat, Mr. Lloyd. Die Leute, die ich angeworben habe, können alle mit dem Colt umgehen, es sind keine Wachsfiguren und…«

      »Das habe ich gesehen«, warf der Mayor ungerührt ein. »Trotzdem bleibe ich dabei: Lassen Sie sich einen Revolverkämpfer kommen. Am besten gleich einen, vor dessen Namen schon alles Respekt hat; Wyatt Earp zum Beispiel…«

      Clyde Henderson lachte rauh auf. »Vielen Dank, Mayor. Das ist wirklich ein frommer Rat. Vielleicht schreibe ich mal einen Brief an den Mann.« Henderson wandte sich ab und zwängte sich an dem Bürgermeister vorbei hinaus.

      Der Sheriff rieb sich sein stoppeliges Kinn. Dann pfiff er leise durch die Zähne.

      Owen Lloyd hob grüßend die Hand und ging.

      Fünf Minuten später stand der Sheriff drüben in Hendersons Bank.

      Einer der blaßgesichtigen Clerks sah ihm mißmutig entgegen.

      »Ich möchte Mr. Henderson sprechen.«

      In der Holztäfelung der hinteren Wand des Schalterraumes öffnete sich eine Tür. Der Bankier stand darin und blickte dem Sheriff forschend entgegen.

      McCrea ging auf ihn zu. »Hören Sie, Mr. Henderson, ich habe darüber nachgedacht. So dumm ist der Gedanke gar nicht…«

      »Welcher Gedanke?«

      »Mit Wyatt Earp.«

      Henderson lachte bitter auf. »Sie sind wohl auch schon auf der Seite des Mayors.«

      »Ich bin auf keiner Seite, Mr. Henderson. Ich habe nur über die Worte des Mayors nachgedacht und muß sagen, daß sie in keiner Weise zum Lachen sind. Es wäre tatsächlich Ihre einzige Rettung. Versuchen Sie, den Mann herzubekommen. Er könnte die Arbeiten bewachen und das Lager, er könnte durch die Berge reiten und die Umgebung durchstreifen…«

      »Und was soll das nützen?«

      »Vielleicht eine ganze Menge. Es gibt keinen weißen und keinen roten und keinen schwarzen Mann in diesem Land, der seinen Namen nicht kennt!«

      Henderson nahm den Sheriff mit in sein Büro. »Setzen Sie sich, McCrea.« Er bot ihm eine seiner Zigarren an. Dann setzte er sich selbst auf die Kante seines schweren eichenen Schreibtisches. »Meinen Sie allen Ernstes, ich sollte so etwas versuchen?«

      »Weshalb nicht? Ich finde, das wenigste, was Sie tun könnten, ist, es zu versuchen.«

      »Bilden Sie sich denn tatsächlich ein, daß eine Schar staubiger Banditen vor einem einzelnen Mann ausreißt, nur weil er einen Marshalstern trägt?«

      »Nein, sicher nicht, Mr. Henderson. Aber ich sagte Ihnen schon, daß Wyatt Earp ein Mann ist, der im ganzen Land einen großen Respekt genießt. Er ist ein sagenhafter Schütze. Ich habe ihn vor zwei Jahren einmal unten in Queensbury gesehen. In einem Saloon. Er holte einen Mann da heraus, dem er einige hundert Meilen durch Texas gefolgt war. Bei dieser Gelegenheit habe ich den einzigen wirklichen Spiegelschuß meines Lebens gesehen.«

      »Wyatt Earp beherrscht ihn?«

      »Und wie! Es war unbeschreiblich. Er stand vor der Theke und blickte unauffällig in den Rundspiegel hinter den Gläserborden an der Wand. Und dann stand hinten neben der Tür in einer Ecke ein großer eckiger Bursche auf. Er schob sich zur Tür, und ehe er die Pendelflügel erreicht hatte, zog er den Colt und… Na, jedenfalls war der Schuß nicht von ihm, der dann fiel. Er kam aus dem Revolver des Marshals. Ohne sich umzudrehen, hatte er geschossen. Und der Bandit saß am Boden. Die Kugel hatte ihm eine gewaltige Furche in die Schädelschwarte gerissen. Und ich schwöre heute noch darauf, daß der Marshal nichts weiter erreichen wollte.«

      Henderson rieb sich nachdenklich mit den Fingerrücken seiner Rechten das Kinn. »Hm, ich habe selbst auch schon eine Menge von ihm gehört. Aber… glauben Sie denn, daß man ihn so einfach herbestellen kann? Schließlich sitzt er doch in Wichita und hat seinen Job als Marshal.«

      McCrea stand auf. »Das ist es ja eben. Im Herbst und Winter ist er meistens unterwegs. Er hat kein Sitzfleisch. Es kann gut sein, daß er längst irgendwo oben in den Felsenbergen Colorados steckt oder in Wyoming oder in Montana. Aber es ist auch möglich, daß er noch daheim ist. Schreiben Sie ihm einen Brief. Ich habe einen besonderen Grund, weshalb ich auf ihn baue: Er ist einer der wenigen Männer, die von so einer Sache angezogen werden. Das ist eine Aufgabe, die ihn reizt. Ein Bahnbau ist etwas Fortschrittliches – und…« McCrea zog die Schultern hoch und ging langsam zur Tür. »Versuchen Sie ’s jedenfalls. Es war tatsächlich der beste Rat, den Ihnen der Mayor gegeben hat.«

      *

      Es war schon gegen Ende November, als in den Abendstunden ein Reiter von Norden her in die Mainstreet von Santa Fé einritt. Er war ein hochgewachsener, breitschultriger Mann mit schlanken Hüften und tiefgebräuntem Gesicht. Er hatte blaue Augen und trug den schwarzen Hut tief in der Stirn. Seine Jacke war aus schwarzem Tuch wie auch die Hose. Das Hemd war weiß, und aus schwarzem Samt die Halsschleife. Er hatte ein ernstes hartes Gesicht, der Mann. Ein Gesicht, das man nie wieder vergaß, wenn man es einmal gesehen hatte.

      Er führte den Falben vor den Zügelholm an Berrys Saloon, rutschte aus dem Sattel und betrat den Vorbau.

      Die Sonne warf ihre letzten Strahlen von Westen her durch die Nebengassen wie rotgoldene Streifen quer über die Mainstreet.

      Der Reiter schob die Pendeltüren auseinander und betrat den Schankraum.

      An der Theke standen

Скачать книгу