Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 1 – Western - William Mark страница 280

Автор:
Серия:
Издательство:
Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

Скачать книгу

Sie?«

      Boswell zog die Brauen zusammen. »Wie meinen Sie das?« Er schluckte. »Glauben Sie etwa, daß ich…«

      »Unsinn, ich möchte nur wissen, wo Sie in dem Augenblick standen, als Gennan die Kugel bekam.«

      »Hier, genau da, wo ich jetzt bin.«

      »Und Gennan bekam die Kugel von vorn in die Brust?«

      Boswell schluckte wieder.

      Der Marshal blickte zu der Bergkuppe hinauf. Dann sagte er rauh: »Er ist nicht von den Indianern erschossen worden.« Damit zog er sich wieder in den Sattel und ritt nach Norden.

      Boswell folgte ihm eilig. »Marshal«, rief er erregt. »Ich verstehe Sie nicht…«

      Wyatt Earp?sah ihn ruhig an. »Was gibt’s da zu verstehen. Die Sache ist doch ganz klar. Da, wo Gennan stand, konnte ihn keine Kugel von der Bergkuppe her in die Brust treffen, allenfalls in die Seite oder vielleicht rechts in den Rücken.«

      Der Ingenieur hielt seinen Gaul an und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann stieß er heiser hervor: »By gosh! Sie haben recht! Sind wir denn alle verrückt gewesen? Ja, ja – aber wer hat ihn denn umgebracht?«

      »Das möchte ich auch gern wissen. Noch was, ich habe auch den Platz betrachtet, an dem Sie in der letzten Nacht von Yellow Horse mit dem Messer bedroht wurden. Die Spuren waren schon ziemlich verwischt, aber doch deutlich genug, daß ich bei den Pferden Eisenhufe und bei den Reitern Sohlen und hochhackige Absätze feststellen konnte. Alles Dinge, Mr. Boswell, die man äußerst selten bei Indianern vorfindet.«

      »Wollen Sie damit sagen, daß auch das Weiße waren?«

      »Yeah, das wollte ich damit sagen.«

      Wyatt Earp blickte düster vor sich hin und erklärte dem verblüfften Ingenieur dann, daß er mit den Leuten in dieser Nacht zurückreiten sollte. »Bis zu den kleinen Silver Hills, da läßt sich in der Felskluft, die wir zusammen besichtigt haben, ein prächtiges, leicht zu verteidigendes Lager aufbauen.«

      Boswell begriff kein Wort. »Weshalb denn? Von dort aus haben wir morgen früh doch einen höllisch weiten Weg bis zur Arbeitsstelle!«

      »Den sollen Sie ja auch morgen noch gar nicht antreten, diesen Weg.«

      »Ich verstehe Sie nicht, Marshal.«

      »Sie sollen einen Tag aussetzen mit den Arbeiten.«

      »Weshalb denn?«

      »Weil ich eine kleine Reise machen muß. Ich will den Leuten einen Besuch machen, denen Ihre Arbeit nicht in den Kram paßt.«

      Boswell nickte. Aber er hatte nichts begriffen. Immerhin würde er sich an die Vorschrift des Bankiers halten, der ihm gesagt hatte, daß er alles tun sollte, was der Marshal befehle.

      So zogen denn die Wagen nach Eintritt der Dunkelheit zurück nach Süden.

      Wyatt ritt ein Stück neben dem Treck her, bog dann ab und ritt nach Nord­osten davon.

      *

      Eine fast ägyptische Finsternis lag über den Bergen.

      In einem winzigen Bergkessel brannte ein kleines Feuer. Sieben Männer lagerten darum und starrten in die Glut.

      Ein hünenhafter Mann mit harten hellen Augen und weißen Zähnen, wetterbrauner Haut und scharfen Mundfalten schob gerade einen dicken knorrigen Ast in die Glut.

      Neben ihm saß ein kleiner sichelbeiniger Kreole. Er sah den anderen an. »Was hast du vor, Speedy?«

      Der Hüne reckte seine Glieder, spie ins Feuer und rollte sich eine Zigarette. Als die Rauchwolken zum Feuer hinzogen, stieß er sich den mißfarbenen Stetson aus der Stirn und knurrte: »Gegen drei Uhr reiten wir.«

      »Und wohin?«

      »Nach Süden!«

      Der Kreole wischte sich über sein glänzendes, noch vom Fett der Nachtmahlzeit triefendes Kinn. »Glaubst du nicht, was Jimmy herausgekriegt hat?«

      »Kein Wort. Die Halunken in Santa Fé haben sich da eine ganz scharfe Sache ausgeheckt. Ich nehme kein Wort davon an. Nie und nimmer ist Wyatt Earp in dem Camp. Erstens hat er einen festen Job oben in Wichita, und zweitens könnte Henderson einen so teuren Aufpasser gar nicht bezahlen.«

      Der Kreole senkte den Kopf. »Ich weiß nicht, Speedy. Lonegan hat mir erzählt, daß dieser Spürhund ziemlich viel umherzieht.«

      »Früher mal, das mag sein. Aber seit er in Wichita Marshal ist, sitzt er fest.«

      Der Kleine zog den Kopf in die Schultern. »Ich weiß nicht. Mir ist nicht sonderlich wohl bei der Geschichte.«

      Der lange Speedy stieß eine höhnische Lache aus. »Du armseliger Regenwurm! Hast du also auch Angst vor dem Namen dieses Burschen!«

      Da warf der Kleine den Kopf hoch und fauchte: »Du bist ein Büffel, Speedy. Vor seinem Namen habe ich keine Angst, aber vor ihm selbst!«

      »Ich habe dir doch gesagt, daß er nicht da ist. Er kann gar nicht da sein. Ich weiß überhaupt nicht, was du willst. Der Boß hat den Befehl gegeben, den Bahnbau unter allen Bedingungen zu stoppen. Weißt du, was alle Bedingungen heißt? Das heißt auch mit einem Wyatt Earp!«

      »Well, dann aber ohne mich. Der Kerl hat Bill Hogeeter gestellt und Joe Donegan geschnappt. Er hat Silk Cassedy gefangen und die beiden Tompsons erledigt.«

      »Du bist ein Waschlappen, Larry…«

      Da sprang der Kreole auf und stieß ein Holzstück in das Feuer, daß die Glut funkensprühend aufstob. »Du bist ein Junge in deinem Verstand, Speedy. Kennst du Hal Flanagan? Hast du ihn je gesehen. Ich habe keinen härteren Mann gekannt. Er schoß wie der Teufel und nahm es mit einem halben Dutzend solcher Burschen auf, wie du einer bist. Wyatt Earp hat ihn gefaßt. Er allein. Ich war damals unten in Panhandle City, als es geschah. Ich werde den Tag nie vergessen!«

      Es war still am Feuer.

      Der lange Speedy verzog den Mund und schnipste seine halbgerauchte Zigarette ins Feuer. Dann erhob er sich langsam und maß den Kreolen mit einem verächtlichen Blick. »Hör zu, Larry, du bist einer unser besten Cowboys gewesen. Und auf allen Ritten warst du ein tüchtiger Bursche. Es hat drei Jahre gedauert, bis ich gemerkt habe, daß du ein Feigling bist.«

      Da blitzte in der linken Faust des Kreolen ein Klappmesser.

      Speedy blickte auf die blinkende Waffe. »Was soll das?« krächzte er. »Glaubst du vielleicht, ich hätte Angst vor diesem Stück Stahl?«

      Der Kleine blickte ihn aus zornglimmenden Augen an. »Es ist mir einerlei, ob du Angst hast, Speedy. Mir genügt, daß du ein Dummkopf bist. Wie der Boß dich zum Vormann machen konnte, werde ich nie begreifen. Es ist mir auch einerlei. Aber eines steht fest: Ich lasse mich von dir nicht beleidigen! Wenn du noch ein einziges schiefes Wort sagst, hast du die Klinge in den Rippen.«

      Da erhob sich von der anderen Seite des Feuers ein blaßgesichtiger hagerer Bursche. Er trug einen dunklen Anzug, ein hellgraues Kattunhemd und eine Samtschleife.

Скачать книгу