Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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übereinander.

      Speedy riß sich hoch. Mit gefletschten Zähnen rannte er vorwärts. Aber die Leine hielt ihn auf. Er zog Jim mit, der warf sich zur Seite.

      Und Mike Douglas lachte bellend dazwischen.

      Der Missourier packte das Strickende und zog daran. »Vorwärts, Boys, wir haben noch einen hübschen Weg vor uns.«

      Als sie den kleinen Felskessel verlassen hatten, knurrte der Vormann: »He, Marshal, was haben Sie vor?«

      »Einen kleinen Spaziergang nach Santa Fé. Das heißt, ihr werdet laufen, und ich reite.«

      »Sind Sie verrückt geworden? Wir sollen bis Santa Fé laufen?«

      »Weshalb nicht?«

      »Wenn Sie uns schon in diese gottverdammte Stadt schleppen wollen, dann lassen Sie uns doch im Himmels willen reiten. Unsere Gäule…«

      »Die habe ich schon. Auch sie sind zusammengebunden. Ich habe die prächtige Halteleine dazu benutzt, die ihr gezogen habt.«

      Fassungslos und mit Wutschreien ließen sich die Männer hinter die Gäule binden. Dann ging es vorwärts.

      Wyatt hielt das Strickende in der Hand, als er aufstieg. »So Gentlemen, und nun im leichten Trab vorwärts!«

      »Sie sind wahnsinnig, Earp!« belferte Speedy los. »Haben Sie schon mal einen Cowboy laufen sehen?«

      »Ich werde gleich sechs Cowboys laufen sehen. Und zwar ziemlich schnell! Heya!«

      Die Gäule trabten an.

      Mit heiseren Wutschreien folgten die Männer den Pferden.

      »Brüllt nicht so, Freunde«, mahnte der Marshal. »Das macht die Tiere nervös, und sie laufen nur noch schneller.«

      Die Männer gaben das Brüllen und Fluchen bald auf, weil es ihnen den Atem nahm.

      Hügelan, hügelab, durch enge Felsschluchten und über scharfe Bergkämme ging es nach Süden.

      *

      Der kommende Tag warf seinen ersten Silberstreifen über den Horizont, als der seltsame Troß über eine Hoch­ebene zog.

      Joe Boswell stand vor seiner »Felsenburg«, als er die Pferde und die Männer im Fernglas erspähte. Er nahm das Glas von den Augen, wischte sich übers Gesicht und blickte dann wieder durch den Feldstecher. »Heavens! Was ist denn das?« stieß er hervor. Dann rief er Jeff Baker heran.

      Der sah durch das Glas und knurrte: »He, das ist der Marshal!«

      »Was sagst du?«

      »Ja – ich kann ihn gut erkennen. Er reitet hinter dem komischen Zug her…«

      Die Arbeiter schwangen sich auf ihre Pferde und preschten dem Treck entgegen.

      Mit bleichen, müden Gesichtern starrten die Cowboys vor sich hin.

      Boswell hielt vor dem Marshal. »Hallo, Mr. Earp – wen schleppen Sie denn da durch die Berge?«

      »Freunde von Ihnen. Der Lange da mit dem klugen Gesicht und der schiefen Nase, das ist Speedy Turner, er ist Vormann auf der Portland-Ranch. Der bleichgesichtige Halunke da hinter ihm ist Greg Smith, er hat Gennan erschossen und heute nacht oben in den Bergen einen seiner Kameraden niedergeknallt. Die anderen sind Speedys Leute, lauter Strauchdiebe, die alle an den Strick kommen werden.«

      Die Cowboys hatten ausdruckslose Gesichter. Der Eilmarsch durch die Berge hatte sie völlig erschöpft.

      Trotzdem wagte Speedy einen letzten Vorstoß. »Marshal! Hören Sie…«

      »Halt’s Maul!« herrschte der Ingenieur den Cowboy an. »Du verdammter Bandit hast uns drei Feuergefechte geliefert. Ihr habt Jim Gennan erschossen und…«

      Wyatt Earp mischte sich ein:

      »Was willst du?«

      Speedy krächzte: »Marshal, wenn Sie uns jetzt noch weiter jagen wollen, vielleicht bis Santa Fé, dann habe ich eine Bitte an Sie. Schießen Sie uns hier nieder! Wir kommen keine Meile mehr weiter. Die Männer sind am Ende…«

      »Männer?« fauchte der Ingenieur erregt. »Ihr seid Mordpack, Straßenräuber, Wegelagerer. Ihr werdet weiterlaufen, nach Santa Fé! Und ich werde dafür sorgen, daß ihr dort gehängt werdet!«

      Der Missourier blickte verwundert auf den Ingenieur. Die Art, in der der Mann jetzt sprach, mißfiel ihm entschieden. »Mr. Boswell, lassen Sie einen der Planwagen ausräumen.«

      »Weshalb?«

      »Weil ich die Bande auf den Wagen verfrachten werde. Der Fußmarsch dauert mir zu lange. Ich könnte sie auf ihre Pferde binden, aber im Wagen sind sie mir sicherer.«

      Boswell richtete sich im Sattel auf.

      »Mr. Earp, Sie…«

      »Lassen Sie den Wagen ausräumen!«

      So wurde es gemacht. Jonny Fuller setzte sich auf den Kutschbock, und der Missourier folgte dem Wagen.

      *

      In Santa Fé erregte die Nachricht von der Gefangennahme der sechs Banditen größtes Aufsehen.

      Wyatt Earp berichtete dem Sheriff und dem Bankier, daß er die Spuren der Reiter schon seit anderthalb Tagen entdeckt hatte. Er war ihnen gefolgt und wußte ungefähr, wohin sie sich gewandt hatten. In der Nacht hatte er sich dann auf den Weg gemacht, und ihr Lagerfeuer schließlich entdeckt. Er hatte fast das ganze Gespräch der Bande angehört.

      »Sie werden alle hängen!« sagte Henderson schneidend.

      »Das entscheidet der Richter!« versetzte Earp rauh.

      »Well – Richter Geoffrey ist mein Freund, ich werde dafür sorgen, daß…«

      »… er ein gerechtes Urteil findet!« Wyatt Earp sah den Bankier durchdringend an. »So, Mr. Henderson. Und jetzt habe ich noch zwei Dinge zu erledigen. Ich reite zuerst hinüber ins Comanchen-Reservat…«

      »Was wollen Sie? Ins Indianerlager reiten? By gosh… Sie müssen lebensmüde sein! Die Roten zerreißen Sie. Captain Collins hat Yellow Horse und acht seiner Leute abgefangen und weggebracht.«

      »Wohin?«

      »Hierher. Die Hunde sitzen im Jail.«

      »Wo ist das Jail?«

      Der Sheriff wies mit dem Daumen über die Schulter. »Hinter meinem Office. Da, wo jetzt auch die sechs Cowboys stecken.«

      »Kommen Sie!« sagte der Missourier und wandte sich um.

      Vor den Zellentüren blieb Wyatt Earp stehen. »Sheriff, lassen Sie diese Männer sofort frei.«

      Henderson stürmte in den Gang und blieb beschwörend vor dem Marshal stehen.

      »Sie

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