Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Portland. Das hatten die Leute bald herausgefunden. Deshalb mochten ihn eigentlich alle und sahen ihm sein Herumstromern nach. Und daß er trank – nun ja, trug daran nicht auch der Vater Schuld?

      Jetzt aber, in dieser Stunde, da zeigte der kaltherzige Mann ihnen seine ganze Härte.

      Obgleich es eine Menge Männer in der Stadt gab, die von ihm abhängig waren, jetzt gab es kaum einen, der ihm nicht im stillen grollte.

      Und der Sargtischler Ruby Bertram stampfte, mit einem gewaltigen Verband um seinen grauen Schädel, in den Saloon. Er blieb neben dem Rancher stehen und schnaufte: »Mr. Portland, Ihr Sohn ist nicht tot…«

      Der Rancher hielt das große Glas mit der goldbraun schimmernden Flüssigkeit in seiner schwieligen Rechten.

      Plötzlich zogen sich die Finger zusammen wurden weiß, die Knöchel spannten sich beinern unter der gelbbraunen Haut.

      Das Glas zersprang.

      Die Scherben fielen klirrend auf die Theke.

      Tiefrote Blutstropfen rannen von der Hand des Ranchers.

      Dann warf der Mann den Kopf herum. »Es interessiert mich nicht, verstehst du!« Bertram zuckte zusammen. Da schnappte er Luft und krächzte: »Well, ich habe verstanden, Mr. Portland. Ich habe verstanden…«

      Der Rancher schob das Kinn vor wie ein großer Raubvogel und fegte die Whiskyflasche mit der blutenden Hand von der Theke. Sie zerschellte an der Wand.

      Portland wandte sich um. Die großen weißgescheuerten Dielen ächzten unter seinem Gewicht. Er verließ den Saloon und ging in das Sheriff-Office hinüber.

      Der Salooner und die Männer im Schankraum atmeten auf.

      Bertram wischte sich über das schweißbedeckte Gesicht. »Auch den wird’s noch erwischen. Auch er ist groß genug für den Sarg, den ich heute morgen fertiggestellt habe…« Vor sich hin knurrend, verließ er den Raum.

      Während der alte Doc Gilbert in seinem Haus um das Leben des blutjungen John Portland rang, stampfte der Rancher in das Büro des Sheriffs.

      Der kleine Sternträger erhob sich sofort von seinem Stuhl, beugte sich über den Schreibtisch und blickte den Herrscher von Raton unterwürfig an.

      »Verschwinde!« zischte der Rancher schroff.

      Der alte Jack Wooley nahm seinen Hut vom Tisch und machte schleunigst, daß er durch die Hoftür kam.

      Austin Portland ging auf den Zellentrakt zu.

      Vor der Gittertür, hinter welcher der Mann im Kalbslederanzug auf einem Schemel hockte, blieb er stehen.

      Der Gefangene hob den Kopf. Er sah den breiten, kahlen Schädel des Ranchers vor sich, sah dessen Augen, die sich in sein Gesicht hineinzubohren schienen.

      Von Portlands Hand fiel ein schwerer Blutstropfen und blieb auf dem hellen Steinboden als ein dunkler schimmernder Fleck stehen.

      Der Rancher fuhr mit dem Daumen seiner Linken sinnend über seine Unterlippe. Plötzlich sagte er rostig: »Du weißt, daß du verspielt hast!«

      Der Fremde entgegnete nichts.

      Da fragte der Rancher schnell: »Wer bist du?«

      »Ich komme aus Colorado…«

      »Wie heißt du?«

      »Bill.«

      Um die Mundwinkel des Ranchers zuckte es, und in seinen Augen stand ein unheilvoller Glanz. »Bill? Ein guter Name. Sicher gibt es oben in den Bergen eine Menge Halunken, die Bill heißen – Brother, aber den Colorado-Bill, den gibt’s nur einmal!«

      Der Fremde hob die dünnen Brauen ein wenig in die Stirn. Dann sagte er nicht ohne ein Spur von Stolz: »Yeah – Mister. Das stimmt genau.«

      »Und du willst dieser Colorado-Bill sein?«

      In den schiefergrauen Augen des Fremden wetterleuchtete es. »Yeah – Mister. Das will ich!«

      Portland rieb über sein Kinn. Seine glasharten Bartstoppeln verursachten ein lautes Kratzgeräusch.

      Ganz hinten in dem quadratischen Schädel Austin Portlands kroch ein Gedanke auf. Das heißt, vielleicht war er schon im Hirn des Ranchers gewesen, als er den ungebärdigen wilden Burschen auf der Straße gesehen hatte.

      »Hör zu, Brother. Vielleicht gibt es doch eine Chance für dich!«

      Colorado-Bill erhob sich. »Sie irren, Mister. Ich habe durchaus eine reelle Chance vor einem reellen Richter. Ich habe den Burschen gefordert, nachdem er mich in der Bar beleidigt hatte. Er hat zuerst gezogen. Dann schossen diese feigen Schufte von allen Seiten nach mir…«

      Portland senkte den Kopf. Seine Stimme klang wie aus einem Gewölbe heraus. »Du hast keine Chance, Colorado-Bill. Dieses ist meine Stadt. Und der Bursche, den du umgelegt hast, ist mein Sohn!«

      Der andere kniff die Augen ein. Dann stieß er einen leisen Pfiff durch die Zähne. »Sie sind Austin Portland?«

      Der Rancher nickte. »Damit dürfte dir klar sein, Bill, daß dein Spiel zu Ende ist. Du bist ein übler Revolverschwinger und wärest ohnehin über kurz oder lang an den Falschen geraten, der dich ausgepustet hätte. Du bist an mich geraten – und hast noch eine Chance.«

      Der Mann aus den Bergen rührte sich nicht.

      Da flog der Schießer an die Stahltrallen, spannte seine behaarten Finger um die Stäbe. »Was wollen Sie von mir?«

      Der Rancher blickte sich um, dann trat er näher an die Tür. »Ich habe eine Overland-Linie von hier nach Santa Fé. Es ist die einzige Linie, die zwischen den beiden Städten läuft. Ich habe sie mit sechs Kutschen besetzt. Das bringt ein gutes sicheres Stück Geld ein. Denn ich bestimme den Fahrpreis und die Preise für die Frachtgüter…«

      »Es will also ein anderer eine zweite Overland aufbauen?«

      »Du bist nicht ganz dumm, aber du kannst nicht warten«, gab der Rancher zurück. »Sicher hat es ein paar Burschen gegeben, die mir Konkurrenz machen wollten, aber die haben nicht lange Spaß an dieser Idee gehabt.« Portland nahm eine Pfeife aus der Jackentasche, stopfte sie ohne Hast und zündete sie an. »Da unten in Santa Fé gibt’s einen Mann, der auf den verrückten Gedanken gekommen ist, eine Bahnlinie heraufzulegen. Immerhin hat er erkannt, daß der Verkehr sich auf der Strecke lohnen würde. Aber er wird sich nur für mich lohnen.«

      »Sie wollen also die Bahn bauen?«

      Portland nahm die Pfeife aus dem Mund und tippte sich mit dem Mundstück unmißverständlich gegen die Schläfe. »Dieser Bahnbau kostet eine Riesensumme. Ich habe eine bessere Verwendung für mein Geld.«

      »Also ist der Mann, der die Strecke legen will, reich.«

      »Ob er tatsächlich reich ist, weiß ich nicht; er ist Bankier. Ich habe meine Leute losgeschickt, damit sie den Arbeitern das Leben sauer machen. Das rollte auch ganz gut, bis Henderson auf einen ziemlich ausgefallenen Gedanken kam. Er ließ sich einen echten Wolf kommen, der die Arbeiten bewacht. Und seitdem läuft mein Karren schief.«

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